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Glas recyclen ist wie die deutsche Grammatik
Posted by espaceallemand in Schweiz, Trucs et Astuces, Umwelt on 05/06/2017
Schwierig ist es ja nicht. Grünes Glas gehört ins grüne Loch, braunes Glas ins braune Loch und weisses also durchsichtiges Glas ins weisse Loch.
Wenn man ein rotes Glas hat oder eine Flasche einer anderen Farbe kann man diese ins grüne Loch tun. So erklärt es VetroSwiss.*
Derzeit kann man es auch an Plakatwänden lesen: es darf nur Glas in den Glascontainer. Verschlüsse und Deckel müssen vorher entfernt werden. Aber die Etiquette auf der Weinflasche? Die darf drauf bleiben.
Glas sammeln und entsorgen ist wie die deutsche Grammatik: klare Regeln und zu jeder Regel gibt es Ausnahmen!
Ungefähr 90 000 Tonnen Altglas wird in der Glashütte in St. Prex zu neuen Flaschen verarbeitet. Das entspricht 26% vom Altglas, das von uns Schweizern gesammelt wird.
60% wird ins Ausland exportiert. Also verkauft. Man kann das Glas zu einem höheren Preis verkaufen, wenn es richtig getrennt ist (siehe Regeln oben!).
Aus einem kleinen Teil nämlich 13% wird Schaumglasschrotter gemacht, das ist ein Isolationsmaterial. Und etwa 1% wird anders recycliert, zum Beispiel als ganze Flasche gesammelt, gewaschen und wiederverwendet.
Haben Sie noch Fragen zum Recycling oder zur Mülltrennung? Stellen Sie sie hier!
PS: auch Micorsoft findet Umweltschutz jetzt endlich wichtig:
*Wer mehr über das Glas-Recycling in der Schweiz wissen will, kann einen kurzen Film schauen:
Schöne neue Plastik-Welt
Posted by Madeleine Lobach in International, Technologie, Umwelt on 04/05/2015
Eine Welt ohne Kunststoff? Das können wir uns heute kaum noch vorstellen. Autos, Handys, Verpackungen, Kleidung, Schuhe… – die meisten Dinge unseres Alltags enthalten Kunststoff.
Kunststoff hat viele positive Eigenschaften: günstig, leicht, wasserdicht, robust. Kein anderes Material ist so vielseitig. Auch seine Energiebilanz ist besser als die von z.B. Holz, Glas oder Papier, wie eine österreichische Studie von 2010 zeigt.
Aber wir kennen auch seine negativen Aspekte: Kunststoff wird aus Erdöl hergestellt und ist extrem langlebig. Bis zu 600 Jahre (!) verändert er sich nicht.
Man kann viele Kunststoffe (PET, PE, PVC…) recyceln. Das ist aber kompliziert und teuer. Alternativ werden sie zusammen mit anderem Müll sie in Müllverbrennungsanlagen in Wärme und Strom verwandelt.
Leider landet ein grosser Teil des weltweiten Plastikmülls weder im Recycling oder in der Müllverbrennungsanlage, sondern in der Landschaft – oder im Meer. Jedes Jahr gelangen bis zu 13 Millionen Tonnen Kunststoff in die Ozeane, so eine Studie der Zeitschrift Science.
Aktivisten wie der Niederländer Boyan Slat experimentieren mit diversen Methoden, das Plastik wieder aus dem Meer herauszuholen (siehe Video). Textilfirmen wie adidas und G-Star präsentieren Kollektionen, die aus recyceltem Meeresplastik produziert sind.
Recycling ist gut – aber noch besser ist es natürlich, gar nicht so viel Plastikmüll zu produzieren. Und das können Sie konkret dafür tun:
1. Beim Einkaufen eine Stofftasche mitnehmen und im Supermarkt, aber auch bei Globus, Manor & Co. konsequent „Nein“ sagen zur Gratis-Plastiktüte.
2. Obst, Gemüse, Käse lose kaufen (z.B. auf dem Wochenmarkt Mittwochs und Samstags im Zentrum von Lausanne) und eine eigene Verpackung mitbringen: Glas, Tupperbox…
3. Nachfüllpackungen kaufen z.B. von Kosmetika, Shampoo, Waschmittel, Flüssigseife.
4. Leitungswasser trinken statt Wasser in Plastikflaschen zu kaufen
5. Kleidung aus Naturmaterialien (Baumwolle, Wolle, Seide…) kaufen
Worterklärungen:
- Kunststoff m. – Plastik, Nylon, Polyester etc.
- vorstellen – Vorstellung = Imagination
- enthalten – es ist darin
- Eigenschaft f. – Charakteristik
- günstig – nicht teuer
- vielseitig – es hat viele Facetten
- Erdöl n. – fossile Energiequelle
- Müll m. – Das, was kaputt ist, oder das, was wir nicht mehr brauchen.
- Müllverbrennungsanlage – Unser Müll wird dorthin transportiert und verbrannt. Daraus kann man Energie gewinnen.
- verwandeln – transformieren
- gelangen – in etwas hineinkommen
- lose – ohne Verpackung
Umweltschutz – warum nicht auch im Büro
Posted by Madeleine Lobach in Business, Schweiz, Umwelt on 15/10/2013
Umweltschutz ist ein grosses Thema in der Schweiz. Laut der Studie UNIVOX Umwelt 2012 sind die meisten Schweizer selbst aktiv dabei:
– 93% machen mit beim Recycling
– 91% kaufen nur Elektrogeräte mit niedrigem Energieverbrauch
– 82% achten beim Kauf von Lebensmitteln darauf, woher die Produkte kommen und wie sie produziert werden (aus der Region, Bio, Fairtrade…)
– 71% möchten öfter Busse und Bahnen nutzen
So viel zum Umweltschutz zu Hause. Aber wie sieht es auf dem Arbeitsplatz aus? In Schweizer Büros gibt es noch viel Potential für aktiven Umweltschutz. Denn weil es auf der Arbeit oft stressig ist und immer so viel zu tun gibt, bleibt der Umweltschutz meistens auf der Strecke.
Dabei ist es gar nicht schwer – man muss einfach nur die gleichen Aspekte umsetzen wie im Privatleben auch, z.B.:
– Statt weissem “neuen” Papier Recyclingpapier benutzen
– Statt jede Email auszudrucken, so viele Mails wie möglich direkt am Computer bearbeiten
– Statt Papier, das man nicht mehr braucht, einfach wegzuwerfen, die Rückseite für Notizen benutzen
– Statt den Computer (oder zumindest den Monitor) rund um die Uhr eingeschaltet zu lassen, ihn nach Feierabend ausschalten
– Statt den billigsten Kaffee zu nehmen, Kaffee aus fairem Handel kaufen
– Statt mit dem Auto zu fahren, das Fahrrad, den Bus oder den Zug nehmen
Arbeiten Sie schon in einem “grünen” Büro? Wenn ja, was tun Sie dort für den Umweltschutz? Wenn nicht, was können Sie sich vorstellen dort umzusetzen? Diskutieren Sie in der Deutschstunde, oder schreiben Sie uns – Kommentare sind wie immer herzlich willkommen!
Worterklärungen
- Umweltschutz m. – Der WWF engagiert sich seit vielen Jahren für den Umweltschutz.
- laut… – hier: die Studie besagt…
- Elektrogerät n. – Fernseher, Toaster, Waschmaschine, Kühlschrank…
- Energieverbrauch m. – Ein 3-Liter-Auto verbraucht weniger Energie als ein 5-Liter-Auto.
- Lebensmittel f. – Essen
- auf der Strecke bleiben – man vergisst es
- umsetzen – etwas realisieren; eine Theorie in die Praxis umsetzen.
- statt – an Stelle von
- einschalten ≠ ausschalten
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