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Nachhaltig leben mit Zero Waste
Posted by Madeleine Lobach in Lifestyle, Schweiz, Umwelt on 02/03/2016
Zero Waste (= null Abfall) ist eine junge, konsumkritische Bewegung, die auch in der Schweiz mehr und mehr Anhänger findet. Zero Waste-Anhänger versuchen, so wenig Müll wie möglich zu produzieren.
Gar nicht so einfach, denn fast alles, was wir im Alltag brauchen und im Detailhandel kaufen können, ist heute verpackt: Shampoo, Waschmittel, Zahnpasta, Reis, Nudeln, Kaffee… und oft gibt es auch Obst und Gemüse nur noch in Plastikfolie.
Bei jeder Einkaufstour bringen wir unfreiwillig jede Menge Plastik und Karton mit nach Hause – und produzieren allein in der Schweiz pro Kopf und Jahr über 700 kg Abfall!
Das möchten die Zero Waste Anhänger ändern. Sie kaufen Lebensmittel und Drogerieartikel lose. Auf dem Wochenmarkt, im Bioladen oder in speziellen Läden. Kleidung soll entweder hochqualitativ sein, damit sie lange hält. Alternativ kauft man Second Hand-Kleidung oder tauscht mit anderen.
Die Pionierin der Bewegung, Bea Johnson, schminkt sich angeblich mit Kakaopulver und Kohle (!) weil es kein Make-up ohne Verpackung zu kaufen gibt.
Zugegeben, Zero Waste ist etwas radikal. Man muss sich fragen, ob Abfall wirklich so schlimm ist. Moderne Recyclingsysteme belasten die Umwelt kaum. Natürlich ist es trotzdem sinnvoll, nicht unnötig Abfall zu produzieren.
Hier sind fünf Tipps, wie Sie mit wenig Aufwand mehr Nachhaltigkeit in Ihren Alltag bringen:
1. Versuchen Sie, möglichst viel lose Ware zu kaufen, z.B. auf dem Wochenmarkt. Das spart unnötige Verpackung, und ausserdem ist die Ware frischer als im Supermarkt.
2. Kaufen Sie Nachfüllpackungen für Shampoo, Flüssigseife und Waschmittel.
3. Wenn Sie Dinge Bücher, DVDs… aussortieren, bringen Sie sie zur Armee de Salut oder zu den „Boîte d’échange“ in Genf, anstatt sie einfach wegzuwerfen.
4. Nehmen sie Stofftaschen mit zum Einkaufen.
5. Lassen Sie sich keinen Extra-Müll “andrehen”. Gratis-Proben, Werbegeschenke, Flyer – meistens brauchen wir diese Dinge sowieso nicht und sie landen irgendwann im Müll. Sagen Sie lieber gleich: „Nein danke!“
Worterklärungen:
- nachhaltig – etwas wirkt auf längere Zeit, z.B. pflanzt man viele junge Bäume auf einer Wiese. In zwanzig Jahren steht dort ein Wald.
- Müll, Abfall m. – das, was wir wegwerfen
- Bewegung f. – viele Menschen haben ein gemeinsames Ziel, politisch oder ideell
- Anhänger m. – SVP-Gegner haben sich über das Wahlergebnis letzten Sonntag gefreut. SVP-Anhänger waren enttäuscht.
- lose – ohne Verpackung
- angeblich – man sagt, dass es so ist
- belasten – es ist schlecht für…
- kaum – wenig
- wenig Aufwand – es macht keine Mühe
- andrehen – ugs. jmd etwas geben, das er nicht haben will
Minimalist oder Sammler?
Posted by Madeleine Lobach in Lifestyle, Perfekt on 17/10/2014
Ich habe viele Sachen. Ich habe viele Kleider, viele Bücher, viele CDs. Ich habe viele Dinge zum Dekorieren. Ich habe all diese Dinge, weil ich sie von Zeit zu Zeit brauche. Ich mag meine Sachen. Aber manchmal denke ich: „Es ist genug! Es ist zuviel!“
Dann versuche ich auszumisten. Doch reduzieren fällt mir schwer. Denn: Was ist wichtig? Was brauche ich nicht? Was könnte ich später noch einmal gebrauchen?
Wenn ich dann ausmiste, passiert oft das: Ich sortiere alte Magazine und sehe einen interessanten Artikel auf dem Titel – den muss ich natürlich erst einmal lesen. Ich sortiere meinen Kleiderschrank und finde ein schönes Kleidungsstück, das ich schon lange nicht mehr getragen habe – das muss ich erst einmal anprobieren. Undsoweiter…
Ich bin schon oft umgezogen. Jedes Mal habe ich vorher ausgemistet. Ich habe schon viele, viele Kartons mit Büchern und CDs, mit Kleidern und allen möglichen Dingen verkauft, gespendet, weggeworfen. Trotzdem habe ich immer noch viel.
Es scheint mir, als hätte ich immer gleich viele Dinge. Auch wenn ich schon oft versucht habe, weniger zu haben: schnell habe ich wieder so viel wie vorher.
Habe ich vielleicht ein Kontingent für Dinge? Und muss ich damit immer bis zum Limit gehen?
Ich kenne einige Leute, die weniger Dinge haben als ich. Ich bewundere sie. Ich hätte auch gern weniger. Denn im Herzen bin ich Minimalistin. Aber in der Realität – eine notorische Sammlerin!
Sind Sie auch ein Sammler? Oder ist Ihr Keller leer? Fällt es Ihnen leicht auszumisten? Oder geht es Ihnen so ähnlich wie mir? Diskutieren Sie in der Deutschstunde – oder schreiben Sie uns auch gerne einen Kommentar!
Worterklärungen:
- Sammler m. – hier: Jemand, der viele Sachen hat: CDs, Bücher, Fotos, Schuhe….
- Ding n. = Sache
- ausmisten (ugs.) – aussortieren, wegwerfen
- könnte – Konj. II von können
- umziehen – in eine andere Stadt oder eine andere Wohnung ziehen
- spenden – schenken, z.B. an das Rote Kreuz, Terre des Hommes…
- es scheint mir – ich glaube …
- hätte – Konj. II von haben
- bewundern – etw./jmd. gut finden
- Keller m. – Unter einem Haus ist oft ein …