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Grundeinkommen – Geld ohne Arbeit?

Schweizer FrankenAm kommenden Sonntag ist es soweit: die Schweizer stimmen ab über das Grundeinkommen. Wahrscheinlich mit „Nein“ – denn die Skepsis ist gross.

Denn wir fragen uns ängstlich: „Wenn jeder 2500 Franken im Monat vom Staat bekäme, würde keiner mehr arbeiten gehen, oder? Was würde dann aus unserem schönen Land werden?“

Jeder würde nur noch machen, was er will… Die Büros blieben leer. Die Regale bei der Migros auch. Züge würden keine mehr fahren. Das CHUV, die Schulen – geschlossen?!

Jeder würde nur noch machen, was er will… Aber was wollen denn die meisten Menschen? Arbeiten!

Eine Umfrage von DemoSCOPE zeigt, dass nur 2% der befragten 1076 Personen aufhören würden zu arbeiten, wenn sie ein Grundeinkommen bekämen.

Wozu gibt es dann überhaupt die Debatte über ein Grundeinkommen?

Initiator Daniel Häni glaubt, dass die Menschen kreativer und produktiver werden, wenn sie nicht arbeiten müssen, sondern können.

Laut Häni gibt das Grundeinkommen den Menschen die Freiheit, das zu arbeiten, was sie gerne tun. Es fördert ihre Selbstbestimmung und Eigenverantwortung:

54% würden sich weiterbilden

53% nähmen sich mehr Zeit für die Familie

22% würden sich selbständig machen

35% würden nachhaltiger konsumieren

Egal, wie die Abstimmung nächsten Sonntag ausgeht – die Idee eines Grundeinkommens bleibt aktuell, in der Schweiz und in vielen anderen europäischen Ländern, z.B. in den Niederlanden und Finnland.

Was halten Sie von der Idee eines Grundeinkommens? Verrückt? Genial? Absurd? Diskutieren Sie in der nächsten Deutschstunde oder schreiben Sie uns einen Kommentar!

Worterklärungen:

  • würde + Infinitiv = Konj. II
  • bekäme – Konj. II von bekommen
  • blieben – Konj. II von bleiben
  • Umfrage f. – man fragt viele Menschen zu einem bestimmten Thema
  • Selbstbestimmung f. – man kann frei entscheiden, was man tun möchte
  • Eigenverantwortung f. – Was ich mit meinem Leben mache, liegt in meiner Hand. Ich entscheide, und ich trage die Konsequenzen.
  • nähmen – Konj. II von nehmen
  • nachhaltig konsumieren – Produkte kaufen, die z.B. lange halten, die man recyclen kann oder die umweltfreundlich produziert sind.
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Deutsch am Meer – 5 unterhaltsame Tipps für Ferien in Norddeutschland

Deutsch am Meer

Strand auf Sylt

Mitte Mai – der Frühling ist da! Alles blüht und grünt; oft ist es schon sommerlich warm. Wir verbringen wieder mehr Zeit im Freien – und träumen von unseren Sommerferien.

Sie haben Lust auf „frischen Wind“ in den Ferien? Sie würden aber auch gerne etwas für Ihre Deutschkenntnisse tun? Wie wäre es dann mit einer Reise an die deutsche Nord- oder Ostseeküste?

Deutschlands Norden hat viel zu bieten: Im Westen die Nordseeküste mit der typischen flachen Landschaft mit Deichen und Schafen, dem Wattenmeer und den endlosen Sandstränden der Nordseeinseln wie z.B. Sylt oder Amrum.

Im Osten die idyllische Ostseeküste mit ihrer hügeligen Landschaft und der wild-romantischen Steilküste.

Wenn Sie mehr Trubel mögen, besuchen Sie die alten Hansestädte Lübeck oder Stralsund, oder erkunden Sie den Hamburger Hafen mit seinen grossen Containerschiffen.

Wenn Sie in Deutschland Ferien machen, können Sie ganz einfach etwas für Ihre Deutschkenntnisse tun. Hier sind fünf Tipps:

1. Sprechen Sie! Fragen Sie nach dem Weg, oder nach einem guten Restaurant. „Schnacken“ Sie mit der Verkäuferin in der Bäckerei, oder mit der alten Dame auf der Parkbank.

2. Bauen Sie kleine Lern-Lektionen in Ihren Ferienalltag ein, z.B. jeden Tag nach dem Frühstück eine halbe Stunde Deutsch üben. Lassen Sie deutsches Radio laufen oder schauen Sie abends eine Sendung im deutschen TV. „Baden“ Sie in der deutschen Sprache während Ihrer Ferien.

3. Sport macht Ihnen Spass? Machen Sie einen Kurs während der Ferien. An der Nord- und Ostsee gibt es viele Möglichkeiten für Wassersport, z.B. Surfen, Windsurfen oder Segeln.

4. Sie sind kulturell interessiert? Besuchen Sie Konzerte des Schleswig-Holstein Musikfestivals, die Kunstausstellung NordArt, oder die Kieler Woche – für jeden Geschmack ist etwas dabei.

5. Sie sind ein Naturfreund? Machen Sie eine Wattwanderung an der Nordsee, oder beobachten Sie  Kraniche an der Ostseeküste.

Egal, welche Ihre Priorität ist in den Ferien: Wenn Sie aktiv werden, haben Sie viel Gelegenheit, Deutsch zu sprechen – und lernen ganz nebenbei neue Leute kennen!

Worterklärungen:

  • Zeit verbringen – das, was wir mit unserer Zeit machen
  • im Freien – draussen, nicht im Haus
  • Küste f. – am Meer
  • bieten – offerieren
  • flache Landschaft – keine Berge
  • Deich m. – artifizieller Wall, der vor dem Wasser einer Sturmflut schützen soll
  • Wattenmeer n. – spezielle Küstenlandschaft an der Nordsee
  • Hügel m. – kleiner Berg
  • Steilküste f. – spezielle Küstenlandschaft an der Ostsee
  • Trubel m. – viele Leute, Stadtleben
  • schnacken – norddeutsch mit jmd. sprechen
  • laufen lassen – hier: einschalten
  • Geschmack m. – hier: das, was einem gefällt

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Safari durch die Stadt – Ein Plädoyer für das Flanieren

Dank Smartphone brauchen wir heute keine Angst mehr zu haben, uns in einer fremden Stadt oder einem unbekannten Stadtteil zu verlaufen. Mit GPS und Navi wissen wir auf einen Blick, wo wir sind. Wenn wir irgendwo hin wollen, finden wir die Adresse sofort. Das ist gut – aber es ist auch ein bisschen schade.

Denn so geht uns die Spontanität verloren. Wir verpassen die kleinen Abenteuer des Alltags, wenn wir fremdes Terrain betreten. Wir brauchen niemanden mehr nach dem Weg zu fragen. Wir entdecken nicht mehr zufällig den kleinen Plattenladen, die gemütliche Pizzeria, die romantische Bank neben einem Brunnen. Wir gehen nur noch gezielt von A nach B, um keine Zeit zu verlieren auf dem Weg zu unserem Termin.

Nutzen wir doch die schönen warmen Frühlingstage, um unsere täglichen Wege einmal anders zu gehen – oder ganz neue Wege zu betreten. Lernen wir (wieder) das Flanieren!

Hier sind fünf Tipps, wie Sie beim Flanieren Ihre Stadt neu entdecken können – und dabei auch mehr Zeit für sich selbst gewinnen:

1. Schalten Sie das Smartphone in den Flugmodus. Jetzt! Für mindestens eine Stunde.

2. Setzen sie sich in den Bus (die Metro) und fahren Sie drei (fünf, sieben…) Stationen in die andere Richtung als Sie es normalerweise tun. Erkunden Sie die Gegend: Ist es dort grün oder gibt es viel Beton? Große oder kleine Straßen? Welche Leute wohnen dort (Familien, Studenten…)? Sie können auch ein “Entdecker-Tagebuch” führen und ihre Beobachtungen aus verschiedenen Stadtvierteln notieren.

3. Sprechen Sie Passanten an, um mehr über das Quartier zu erfahren. Fragen Sie nach der nächsten Metrostation, einem guten Café, einem Blumenladen…

4. Setzen Sie sich auf eine Bank (einen Brunnen, eineTreppe) und schauen Sie für zehn (fünfzehn, zwanzig…) Minuten dem Leben auf der Straße zu. Beobachten Sie einfach, oder machen Sie sich Notizen in Ihr Tagebuch.

5. Flanieren Sie doch auch mal auf deutsch, z.B. in Bern oder Basel. Fragen Sie auch hier Passanten nach dem Weg oder einem Tipp für ein Restaurant – und machen Sie sich Ihre Notizen auf deutsch! Das macht das Abenteuer gleich noch etwas „exotischer“, und ganz nebenbei haben Sie etwas für Ihre Sprachkenntnisse getan.

Und wenn Sie Ihr Smartphone doch lieber eingeschaltet lassen: Inzwischen gibt es auch Apps, die Sie beim Flanieren begleiten und kreative Optionen geben für Ihre individuelle Entdeckungstour, z.B. Dérive (Englisch/Französisch) oder Drift (Englisch).

Worterklärungen:

unbekannt – man kennt es nicht

Stadtteil m. – Quartier, Stadtviertel

verlaufen – Ich weiss nicht mehr, wo ich bin. Ich habe mich verlaufen.

Navi n. – ugs. Navigations-App

etwas geht uns verloren – wir verlieren etwas, wir haben es nicht mehr

betreten – gehen

entdecken – etwas finden, was man noch nicht kennt

erkunden – genau anschauen

Tagebuch n. – Journal

Beobachtung f. – das, was ich gesehen habe

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Motivierter Lernen mit Augmented Reality (1)

Die Realität – ist das, was wir vor uns sehen, oder? Natürlich nicht! Nur weil wir etwas nicht sehen oder wissen, heisst das ja nicht, das es nicht existiert.

Genau darauf basiert das Prinzip der „Augmented Reality“ (AR). AR-Apps liefern uns Informationen, die wir normalerweise nicht parat haben, wenn wir ein Buch lesen oder durch eine fremde Stadt gehen.

Auf Reisen können wir mit dem Smartphone und der Google Übersetzer App Schilder in einer fremden Sprache scannen und haben sofort die Übersetzung auf dem Display. Oder wir machen mit dem Wikitude World Browser ein Foto von einer Sehenswürdigkeit und haben sofort alle Infos z.B. zum Schiefen Turm von Pisa oder zur Mona Lisa.

Auch Kinder sind fasziniert von AR-Apps. Sie lernen z.B. mit einer interaktiven Landkarte etwas über Geografie, Tiere und die Kultur eines Landes (siehe Video unten).

Und auch zum (Sprachen) Lernen bietet AR neue kreative Möglichkeiten:

Die Personen im Übungsbuch (z.B. von Hueber) werden dank AR lebendig. In kurzen Videoclips sehen wir ihnen in ihrem Alltag zu. Wir begleiten sie zum Einkaufen, in die Schule oder zur Arbeit. Anstatt ihre Dialoge nur zu lesen, hören wir sie sprechen!

AR hat viele positive Effekte: Wir sind motivierter beim Lernen. Das, was wir lernen, wird „greifbar“ und wir können es uns besser merken. So erweitert die „erweiterte Realität“ auch unseren Motivations-Horizont.

Doch man kann AR auch kritisch sehen: die Bilder, die wir normalerweise beim Lesen in unserer Imagination „malen“, werden uns jetzt fertig präsentiert. Alle Informationen sind sofort auf dem Handy verfügbar – wir müssen nicht mehr aktiv in einem Lexikon nachschauen oder jemanden fragen. Ja, AR macht uns interaktiv – aber nur noch mit dem Smartphone, nicht mit anderen Menschen.

Trotzdem hat AR viel Potential, mit dem wir effektiver und motivierter z.B. eine Fremdsprache lernen können.

Haben Sie schon Erfahrungen gemacht mit AR? Mit Wikitude oder der Übersetzer App? Finden Sie AR eine tolle Innovation oder sehen Sie es skeptisch? Wir sind gespannt auf Ihren Kommentar! 

Worterklärungen:

  • genau – exakt
  • liefern – geben
  • fremd – man kennt es nicht
  • auf Reisen – unterwegs in einer fremden Stadt, einem fremden Land
  • Schild n. – darauf steht etwas geschrieben
  • Sehenswürdigkeit f. – touristische Attraktion
  • Landkarte f. – darauf kann man alle Strassen, Städte, Flüsse etc. sehen
  • Möglichkeit f. – Option
  • erweitern – grösser machen
  • toll – (ugs.) sehr gut

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Sprachenstreit beendet – Frühfranzösisch künftig schon im Kindergarten

Foto: Rob Rhyne, flickr cc

Foto: Rob Rhyne, flickr cc

Die Frage nach dem Fremdsprachenunterricht in Primarschulen spaltet die Nation: einige Kantone wollten den Französischunterricht in Primarschulen abschaffen. In der Sekundarstufe sollte der Unterricht nur fakultativ sein. Diese Thematik hatte zu landesweiten Protesten und Debatten geführt.

Deshalb ergreift nun der Bund die Initiative: Bald sollen Kinder in der gesamten Schweiz schon im Kindergarten eine weitere Landessprache lernen. Muttersprachliche Erzieher sorgen für authentische Immersion auf Französisch, Deutsch oder Italienisch.

Die praktische Implementierung ist genial einfach: Erzieher aus der Romandie arbeiten in der Deutschschweiz; Erzieher aus der Deutschschweiz arbeiten in der Romandie.

Der Bund will in den kommenden Wochen eine landesweite Marketingkampagne lancieren, in allen grossen Schweizer Zeitungen, auf Plakaten, in TV, Radio und Internet.

Ein Sprecher der Helvetischen Kommission der kantonalen Erziehungsdirektoren (HKE) kommentiert die neue Strategie des Bundes:

„Eine Landessprache ist nicht irgendeine Fremdsprache. Es kann nicht sein, dass  Schweizer aus dem Waadtland und aus Bern in Zukunft gar nicht oder nur auf Englisch miteinander sprechen können! Diese Tendenz müssen wir sofort stoppen. Deshalb wird künftig die bilinguale Erziehung ab 4 Jahren obligatorisch.“

Das bilinguale Bildungskonzept wird in den Primar- und Sekundarschulen weitergeführt. Auch hier setzt man auf flexible Arbeitsmigration von muttersprachlichen Lehrern.

Die HKE ist von dem neuen Konzept überzeugt:

„Unser Land ist traditionell mehrsprachig. Dieser einmalige kulturelle Reichtum muss unbedingt für die Zukunft erhalten bleiben. Die bilinguale Bildung ist der optimale Weg, um dieses Ziel zu erreichen.“

Das bilinguale Bildungskonzept ist geplant für das kommende Schuljahr 2016/2017. Die neue Regelung tritt zum 31. Juni in Kraft.

Worterklärungen:

  • Streit m. – Debatte, Kontroverse
  • Frühfranzösisch n. – Französisch in der Primarschule
  • Unterricht m. – in der Schule lernen die Schüler im Unterricht: Mathematik, Biologie, Deutsch, Französisch…
  • spalten – dividieren
  • abschaffen – das gibt es nicht mehr
  • sorgen für – machen, dass…
  • man setzt auf … – man glaubt, dass … der richtige Weg ist
  • überzeugt – ich glaube daran
  • erhalten – konservieren; etwas bleibt so, wie es ist
  • in Kraft treten – die Regelung ist offiziell und obligatorisch

P.S. Wie viele Tage hat der Juni? 😉

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Lern-Motivation: Besser lernen mit Routine

Foto: Per Gosche, flickr cc

Foto: Per Gosche, flickr cc

Die Motivation ist wie eine launische Diva: Sie ist voller Enthusiasmus, wenn wir mit einem neuen Lern-Thema beginnen.

Aber wenn wir für ein Examen pauken oder für lange Zeit kontinuierlich lernen müssen, sinkt unsere Motivation in den Keller.

Wir denken uns eine Ausrede nach der anderen aus: „Heute kann ich kein Deutsch üben, weil ich Kopfschmerzen habe / die Nachbarn eine Party feiern / ich noch ein Geschenk für Annas Geburtstag kaufen muss…”

Doch mit festen Routinen fällt es Ihnen leichter, regelmässig zu lernen, auch wenn Sie mal keine Lust haben.

Hier sind fünf Tipps für Ihre persönlichen Lern-Routinen:

1 Lernen Sie immer zur gleichen Zeit. Wenn Sie berufstätig sind, lernen Sie vielleicht am liebsten am frühen Morgen. Vielleicht finden Sie es aber auch entspannter, abends zu lernen. Egal, welcher Chronotyp Sie sind – wählen Sie Ihre Lern-Zeit so, wie es für Ihren Biorhythmus optimal ist.

2 Lernen Sie immer am gleichen Ort. Sie finden die internationale Atmosphäre bei Starbucks inspirierend? Oder lernen Sie am effektivsten zu Hause an Ihrem Küchentisch? Finden Sie den Ort, der am besten für Sie funktioniert: das kann ein Café sein, die Bibliothek oder Ihre Wohnung – Hauptsache, Sie fühlen sich dort wohl und können sich gut konzentrieren!

3 Erfinden Sie Rituale für Ihre Lern-Zeit. Am Anfang einer Lern-Lektion können Sie z.B. eine Tasse Kaffee kochen, ein bestimmtes Lied hören, einen Hut aufsetzen… Und wenn die Lern-Zeit vorbei ist: fünf Minuten meditieren, das Fenster öffnen, andere Kleidung anziehen…

4 Machen Sie Pausen. Wenn Sie eine Stunde Deutsch üben, machen Sie nach dreissig Minuten fünf Minuten Pause. Gehen Sie ein paar Schritte hin und her, schauen Sie aus dem Fenster, lesen Sie ein inspirierendes Zitat – und weiter geht’s mit neuer Energie.

5 Belohnen Sie sich. Motivieren Sie sich für Ihre Lern-Zeit mit etwas, das Sie gerne tun: „Wenn ich heute eine Lektion Deutsch geübt habe, fahre ich eine Runde mit dem Velo / gehe ich bei meinem Lieblings-Italiener essen / schaue ich den neuen Film von Woody Allen …”

Worterklärungen:

  • launisch – Meine Katze ist sehr launisch. Manchmal springt sie mir auf den Schoss und möchte gestreichelt werden – doch im nächsten Moment kratzt sie mich!
  • begeistert – enthusiastisch
  • pauken – ugs. viel lernen
  • in den Keller sinken – ugs. etwas geht nach unten
  • Ausrede f. – man will etwas nicht tun und findet Argumente, warum man es nicht tun kann
  • berufstätig sein – arbeiten
  • Hauptsache f. – es ist am wichtigsten
  • erfinden – sich etwas neues ausdenken

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Virtuell Deutsch lernen – Mit Spass zum Ziel

Deutsch lernt man am besten im Kontakt mit anderen: Das ist effektiv – und macht Spass! Bei den aktuellen eisigen Temperaturen sind wir aber nicht so motiviert, aus dem Haus zu gehen und etwas zu unternehmen, z.B. in Bern oder Zürich. Auch den Wochenendtrip nach Berlin verschieben wir lieber auf den Frühling oder Sommer!

Trotzdem müssen wir nicht auf „lebendiges“ Deutsch verzichten. Im Internet gibt es spannende Alternativen, um aktiv Deutsch zu lernen: trainieren Sie mit Ihrem persönlichen Deutsch-Coach, lösen Sie einen Krimi, oder gehen Sie auf eine virtuelle Reise nach Berlin…  ganz nebenbei können Sie dabei auch neue Leute und andere Deutschlerner kennenlernen!

Hier sind fünf Ideen, wie Sie in der virtuellen Welt aktiv Deutsch lernen können. Alle Angebote sind gratis!

Voki: Wie sieht Ihr perfekter Deutschlehrer aus? Wie Yoda aus “Star Wars”? Oder wie eine blonde Prinzessin? Bei Voki können Sie Ihren ganz persönlichen Avatar kreieren, der Ihnen beim Deutsch lernen hilft.

Der Avatar spricht deutsche Texte, die Sie geschrieben oder ins Mikrofon gesprochen haben. Diese Clips können Sie per Email versenden oder in Blogs und Foren posten. Falls Sie mit Moodle lernen, können sie den Voki-Avatar auch dort nutzen – als persönlichen Deutsch-Trainer.

Goethe Institut: Das Goethe Institut bietet kreative Apps zum Deutschlernen, z.B. das Abenteuerspiel „Das Geheimnis der Himmelsscheibe“ (Niveau A2), oder das Krimi-Spiel „Ein rätselhafter Auftrag“ (Niveau B1), bei dem Sie gezielt Deutsches Wirtschafts- und Berufsvokabular trainieren!

Deutsche Welle: Auch DW hat ein virtuelles Abenteuer im Programm. Helfen Sie dem arroganten Briten Harry aus der Zeitfalle: jeden Tag ist für ihn Mittwoch, der 31. April – in Deutschland. Lernen Sie zusammen mit Harry Deutsch, damit er wieder aus der Zeitfalle herauskommt!

Deutsche Gastfamilie Videos: Lernen Sie den Alltag in Deutschland kennen – mit den Videos einer sympathischen deutschen Gastfamilie. Mit den Videos lernen Sie Vokabeln zu verschiedenen Themen, z.B. Energie sparen, Bio-Ernährung, deutsche Traditionen etc.

Second Life: Sie wollen nicht bis zum Frühling warten? Loggen Sie sich bei Second Life ins virtuelle „newBerlin“ ein und erkunden Sie mit Ihrem Avatar die Stadt – gute Reise!

Worterklärungen:

  • unternehmen – machen
  • verschieben – ich mache es später
  • verzichten – etwas nicht haben können
  • spannend – Der Roman, den ich gerade lese, ist so spannend – ich bin erst um zwei Uhr morgens schlafen gegangen!
  • Krimi m. – Kriminalroman / -film
  • nebenbei – Wenn ich Auto fahre, höre ich nebenbei Radio.
  • Zeitfalle f. – gefangen in einer Zeitperiode

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Französisch als erste Fremdsprache – oder Englisch?

Seit einigen Tagen schreibt die Schweizer Presse wieder viel über den Kanton Thurgau und den Kanton Schwyz. Aber nicht wegen den Apfelbäumen und den Most, für den sie schweizweit bekannt sind oder über Wilhelm Tell.

Es geht um das Thema Schule. Genauer: Frühfranzössich. Am 13. August schrieb der Tages-Anzeiger: „Thurgau bricht als erster Kanton mit dem Frühfranzösisch“.  Zwei Tage später folgt ein ähnlicher Artikel im 24Heures.
Die ersten Kommentare und Folgeartikel handelten davon, ob man in der Deutschschweiz zuerst Englisch an der Primarschule unterrichten soll, was vielfach als nützlicher bewertet wird.
Oder sollen die Kinder ab der 3. Klasse (5. Klasse HarmoS) Französisch lernen, was andererseits als notwendig für den Zusammenhalt der Schweiz angesehen wird?

Tages-Anzeiger

Tages-Anzeiger “Man spricht Deutsch”

Es ist nicht das erste Mal, dass über das Thema berichtet wird. Erst im März 2014 hat Bundesrat Alain Berset gesagt und die NZZ hat darüber berichtet: „Französisch in der Primarschule ist Pflicht.“
Alain Berset hat zu dem Thema gesprochen, weil der Kanton Schaffhausen entschieden hat, nur noch eine Fremdsprache in der Primarschule zu unterrichten und diese Fremdsprache sollte nicht Französisch sein.
Am 22. August 2014 schreibt der Tages Anzeiger: Man spricht Deutsch: Die Deutschschweiz unterschätzt, was das Nein zu Frühfranzösisch in der Romandie auslöst. Staatlicher Sprachzwang wäre dennoch falsch.“

In den Kommentaren zu diesem Artikel kann man viel über den Schwierigkeitsgrad der Sprachen lesen. Ein paar Leute denken, Deutsch sei schwieriger und manche meinen, Französisch sei schwieriger. Eine Meinung, die mich zum Schmunzeln gebracht hat: „Es ist gleich schwierig (oder gleich einfach) Französisch mit schlechter Aussprache und Deutsch mit vielen Fallfehlern zu sprechen.“
Ein anderer Leser schreibt, es sei peinlich, wenn Deutschschweizer und Westschweizer Englisch miteinander sprechen.

Ganz persönlich finde ich: Hauptsache wir sprechen miteinander! Und: wer höflich ist und Stil hat, versucht in der Sprache des Gegenübers zu kommunizieren.

Wann und wie

Beim Sprachenlernen ist das Wann ein wichtiger Faktor, das gebe ich zu. Aber das Wie ist vielleicht noch wichtiger.
Als ich Deutsch in der Schule lernte (als erste Fremdsprache in der 7. Klasse (heute 9. HarmoS) hatten wir keine Brieffreunde und keine Ausstauschwoche. Unsere einzige Chance das Schulfranzösisch zu gebrauchen, war während einer einwöchigen Klassenreise im Neuenburger Jura. Dort waren wir aber als Klasse immer zusammen und hatten keine direkten Kontakt mit der Bevölkerung.
Heute höre ich von Schulklassen die nach Norddeutschland reisen um dort eine Woche die Schule zu besuchen. Im Gegenzug kommt die Schulklasse aus Deutschland zu ihnen in die Westschweiz. Sie wohnen bei den Familien und kümmern sich um einander. Vor und nach der Reise gibt es einen Austausch per Brief und E-Mail und es wird ein Tagebuch geführt.

Meiner Meinung nach macht diese Art eine Sprache zu lernen mehr Sinn, denn die Lernenden erleben die Sprache. Sie lernen die Sprache nicht nur, sie kommunizieren auch in ihr.

Es braucht Mut und Zeit einen Austausch mit einer anderen Klasse zu organisieren.
Ich wäre sehr dafür, dass die Lehrer und Lehrerinnen dabei unterstützt werden. Zum Beispiel könnten die Kantone mehr zusammenarbeiten und Austauschwochen für alle Klassen organisieren. Viele Romands kennen die Schweiz auch gar nicht so gut. Das ist schade. Mit der Sprache lernt man auch die Kultur kennen. Wir leben in einem kleinen Land. Es wichtig, dass wir einander kennen. Finden Sie nicht auch?

Fragen an Sie!
–          Wie fühlen Sie sich, wenn die Kinder in manchen deutschschweizer Kantone zuerst Englisch lernen und erst später Französisch?
–          Finden Sie die Karikatur über den Röstigraben lustig? Lachen Sie mit den Deutschschweizern mit? Haben wir den gleichen Humor?
–          Ist es wichtig in welcher Sprache wir kommunizieren? Deutsch, Französisch, Englisch, „Franglais“, „Denglisch“, oder …?
–          Haben Sie Kinder in der Primarschule? Wie ist es für sie mehrere Fremdsprachen zu lernen? Lerne sie gerne Deutsch? Was motiviert
Ihre Kinder Deutsch zu lernen?

Diskutieren Sie mit Ihrem Deutschlehrer/mit Ihrer Deutschlehrerin.
1)      Sammeln Sie Argumente für Ihren Standpunkt
2)      Sammelns Sie Gegenargumente für den gegnerischen Standpunkt
3)      Diskutieren Sie!

 

Wortschatz: Deutsch – Französisch

ähnlich = similaire
nützlich = utile
notwendig = nécessaire
der Zusammenhalt = la cohésion
berichten = informer, communiquer
unterschätzen = sous-estimer
auslösen = déclencher
der Sprachenzwang = l’obligation d’apprendre une langue
höflich = poli/e
die Sprache des Gegenübers = la langue de l’autrui
die Austauschwoche = semaine d’échange
Im Gegenzug = en revenche, en échange

 

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