Archive for category Stadtleben
Aï, aï, aï! C’est bientôt fini!
Posted by espaceallemand in Geschichte, Kultur, Kunst, People, Präteritum, Schweiz, Stadtleben on 09/01/2018
Ich war erst 3x. Ich möchte mindestens noch einmal gehen. Waren Sie schon dort?
Ich spreche von der Ausstellung von Ai Weiwei im Palais de Rumine.
Die mehr als 40 Installationen vom Künstler sind im ganzen Palais de Rumine versteckt. Man geht also durch alle Ausstellungen: Musée des Beaux-Arts, musée de zoologie, musée de l’archéologie. ... Dabei entdeckt man nicht nur die Kunstwerke von Ai Weiwei sondern man lernt nebenbei ganz viel. Die Objekte von Ai Weiwei sind mit Kleber am Boden gekennzeichnet, manchmal würde man sie sonst nicht erkennen. Manche sieht man aber sofort! Zum Beispiel der grosse Papierdrache, der im Zoologischen Museum an der Decke hängt.
Eines meiner Lieblingsstücke ist das hier:
Ich finde es lustig. Es ist eine Skulptur, die aussieht als wäre sie aus der Kykladenkust aus der Zeit um 3500-2000 vor Christus. Diese pseudokykladische Skulptur hat Ai Weiwei für das Museum für kykladische Kunst in Athen geschaffen.
Was mich besonders fasziniert ist seine Wahl der Materialien. Er hat zum Beispiel ein menschliches Skelett aus Porzellan gemacht. 54 Knochen aus zerbrechlichem Porzellan. Er hatte in der Nähe eines Arbeitslagers (wo zur Zeit von Mao “Gegenrevolutionäre” gefangen gehalten wurden) im Boden ein echtes menschliches Skelett entdeckt und es ausgegraben. Dieser Fund inspirierte ihn, selber ein Skelett herzustellen. Dazu wählte er ein zerbrechliches und kostbares Material.
Haben Sie das IPhone aus schwarzem Stein gefunden, das im archäologischen Museum versteckt ist? Es macht mich nachdenklich. Wir denken, dass wir so tolle Dinge haben – der technische Fortschritt! Vor 10’2018 Jahren (also ca 10’000 vor Chr.), als man in der Steinzeit die erste Axt hergestellt hat, hat man da das gleiche gedacht? Der Mensch, das intelligenteste Tier auf Erden?
Falls Sie noch nicht waren: die Ausstellung ist noch bis zum 28. Januar geöffnet.
PS: Es ist übrigens die letzte Aussellung, des mcb-a im Palais de Rumine. Danach zieht das Museum auf die PLATEFORME 10 beim Bahnhof.
Alte Kleider verkaufen als “Event” verkleidet – Vide Dressing in Malley
Posted by espaceallemand in Made in Switzerland, Stadtleben, Umwelt on 25/04/2017
Haben auch zu viele Kleider? Oder gehören Sie zu den Menschen, die “nie” etwas anzuziehen haben?
Am letzten Samstag war ich in Malley – Galicien an einem Vide Dressing. Ich war überrascht: Es gab einen DJ, eine Bar und die Stimmung war wie an einer Party. Das hätte ich nicht erwartet! Das hat nichts mehr zu tun mit einem staubigen Flohmarkt.
Da waren vor allem junge, coole, urbane 20- bis 35-Jährige, die Kleider verkauften oder/und kauften. Es gab vom bedruckten H&M-T-Shirts bis zur dunkelblauen Armani-Jeans für jeden Geschmack etwas. Auch Schuhe, Schmuck und Hüte wurden an den Mann gebracht, beziehungsweise “an die Frau”.
Denn für Männer gab es nicht so viel Auswahl. 85% Stände waren bestückt mit Kleidern und Accessoires für Frauen.
Seinen Kleidern ein zweites Leben zu schenken ist ganz selbstverständlich und offensichtlich eine gute Idee. Diesem Anlass einen Party-Charakter zu geben finde ich schlicht grandios.
Natürlich hatten wir Glück mit dem Wetter! Die Sonne brannte vom Himmel und die Bekleidung vieler jungen Frauen und Männer glich, je länger und heisser der Tag wurde, einem Disco-Outfit.
Dank diesem Ausflug nach Malley habe ich “endlich wieder etwas zum Anziehen”! Ich gehöre nämlich zu dieser Sorte Mensch, die vor einem vollen Kleiderschrank stehen und jammern: “ich habe nichts zum Anziehen!”.
Lunchkino
Posted by espaceallemand in Hier und Jetzt, Kultur, Stadtleben on 15/03/2017
Am letzten Dienstagmittag war ich im Kino. Ich war vorher noch nie an einem Wochentag (Arbeitstag!) am Mittag im Kino. Ich war überrascht wie praktisch und effizient die Kinopause war! Am Morgen habe ich früh mit der Arbeit begonnen. Kurz vor 12.00 Uhr habe ich meinen Computer ausgeschaltet und bin ins Zentrum gefahren. Der Film begann um 12.15 Uhr und dauerte bis kurz vor 14.00 Uhr. Um 14.20 Uhr sass ich wieder an meinem Schreibtisch. Mit einem klaren und freien Kopf und vielen neuen Ideen.
In Zürich gibt es das Lunchkino schon seit 1996! Man geht in der Mittagspause hin, isst sein Sandwich und sieht einen Film. Man ist für 2 Stunden in einer total anderen Welt. Wenn man nach dem Film aus dem Kino kommt, weiss man gar nicht mehr so recht, wo man ist. Sich auf die Arbeit konzentrieren kann am Anfang des Nachmittags ein wenig schwierig werden, je nach Film, den man gesehen hat. Das gebe ich gern zu. “Manchester by de Sea” würde ich zum Beispiel nicht als Lunchkinofilm empfehlen. Ein extrem starker und aufrührender Film.
Anstatt mit seinen Kollegen in ein lautes Restaurant sitzen und dort über die Arbeit sprechen, ist das Lunchkino wie kleine Mini-Ferien von der Arbeit.
Ich habe den Film “La bataille du Gripen” gesehen, bei dem ich sogar ein wenig mitgearbeitet habe. Zusammen mit meiner Kollegin habe ich einen Teil der Transkriptionen gemacht (Schweizerdeutsch -> Deutsch). “Das Gripenspiel” (so heisst der Film auf Deutsch. Der Titel ist ein Wortspiel: Krippenspiel – Gripenspiel) ist ein sehr empfehlenswerter Film. Man erfährt, was bei einem Referendum hinter den Kulissen passiert, wie politische Kampagnen organisiert werden. Politik kann sehr spannend sein!
Und noch ein Tipp: den Film in der Originalsprache sehen und einen deutschen oder schweizerdeutschen Film wählen! So können Sie nebenbei noch Deutsch üben.
Salut Salon – Klassik für alle mit Witz und Humor
Posted by espaceallemand in Hier und Jetzt, Kultur, Kunst, Musik, People, Präteritum, Stadtleben on 04/11/2016
Das Quartett “Salut Salon” aus Hamburg spielt klassische Musik mit vollem Körpereinsatz. Im Interview sagt die Cellistin: “Körperlose Musik wurde zwar erfunden, dafür kommt aber niemand ins Konzert”. Das stimmt. Die Leute gehen ins Konzert nicht nur um etwas zu hören sondern auch um etwas zu sehen. Die vier Musikerinnen spielen leidenschaftlich und mit Charme.
Das Projekt “Salut Salon” wurde vor 30 Jahren gegründet. Angelika Bachmann und Iris Siegfried waren zusammen im Schulorchester. Bei einem Lachanfall entstand ihre Freundschaft. Zuerst spielten sie zu zweit auf einer Familienfeier. Danach traten sie bald regelmäßig auf. Eine Pianistin und eine Cellistin kamen dazu und so wurden sie zu einem Quartett. 2002 kam der Durchbruch: in Hamburg spielten sie eine ganze Konzertreihe in ausverkauften Hallen. Heute gibt das Ensemble über 120 Konzerte pro Jahr.
Hier ein kurzes Interview mit den vier Ladies, Lachanfall inklusive.
Lassen Sie sich davon überzeugen und besuchen Sie das Konzert am 9. November in Beausobre in Lausanne! Hier finden Sie Informationen, wo Sie Tickets bekommen. http://www.beausobre.ch/?r=site/spectacle&id=507
Safari durch die Stadt – Ein Plädoyer für das Flanieren
Posted by Madeleine Lobach in Hier und Jetzt, Lifestyle, Stadtleben, Technologie on 02/05/2016
Dank Smartphone brauchen wir heute keine Angst mehr zu haben, uns in einer fremden Stadt oder einem unbekannten Stadtteil zu verlaufen. Mit GPS und Navi wissen wir auf einen Blick, wo wir sind. Wenn wir irgendwo hin wollen, finden wir die Adresse sofort. Das ist gut – aber es ist auch ein bisschen schade.
Denn so geht uns die Spontanität verloren. Wir verpassen die kleinen Abenteuer des Alltags, wenn wir fremdes Terrain betreten. Wir brauchen niemanden mehr nach dem Weg zu fragen. Wir entdecken nicht mehr zufällig den kleinen Plattenladen, die gemütliche Pizzeria, die romantische Bank neben einem Brunnen. Wir gehen nur noch gezielt von A nach B, um keine Zeit zu verlieren auf dem Weg zu unserem Termin.
Nutzen wir doch die schönen warmen Frühlingstage, um unsere täglichen Wege einmal anders zu gehen – oder ganz neue Wege zu betreten. Lernen wir (wieder) das Flanieren!
Hier sind fünf Tipps, wie Sie beim Flanieren Ihre Stadt neu entdecken können – und dabei auch mehr Zeit für sich selbst gewinnen:
1. Schalten Sie das Smartphone in den Flugmodus. Jetzt! Für mindestens eine Stunde.
2. Setzen sie sich in den Bus (die Metro) und fahren Sie drei (fünf, sieben…) Stationen in die andere Richtung als Sie es normalerweise tun. Erkunden Sie die Gegend: Ist es dort grün oder gibt es viel Beton? Große oder kleine Straßen? Welche Leute wohnen dort (Familien, Studenten…)? Sie können auch ein “Entdecker-Tagebuch” führen und ihre Beobachtungen aus verschiedenen Stadtvierteln notieren.
3. Sprechen Sie Passanten an, um mehr über das Quartier zu erfahren. Fragen Sie nach der nächsten Metrostation, einem guten Café, einem Blumenladen…
4. Setzen Sie sich auf eine Bank (einen Brunnen, eineTreppe) und schauen Sie für zehn (fünfzehn, zwanzig…) Minuten dem Leben auf der Straße zu. Beobachten Sie einfach, oder machen Sie sich Notizen in Ihr Tagebuch.
5. Flanieren Sie doch auch mal auf deutsch, z.B. in Bern oder Basel. Fragen Sie auch hier Passanten nach dem Weg oder einem Tipp für ein Restaurant – und machen Sie sich Ihre Notizen auf deutsch! Das macht das Abenteuer gleich noch etwas „exotischer“, und ganz nebenbei haben Sie etwas für Ihre Sprachkenntnisse getan.
Und wenn Sie Ihr Smartphone doch lieber eingeschaltet lassen: Inzwischen gibt es auch Apps, die Sie beim Flanieren begleiten und kreative Optionen geben für Ihre individuelle Entdeckungstour, z.B. Dérive (Englisch/Französisch) oder Drift (Englisch).
Worterklärungen:
unbekannt – man kennt es nicht
Stadtteil m. – Quartier, Stadtviertel
verlaufen – Ich weiss nicht mehr, wo ich bin. Ich habe mich verlaufen.
Navi n. – ugs. Navigations-App
etwas geht uns verloren – wir verlieren etwas, wir haben es nicht mehr
betreten – gehen
entdecken – etwas finden, was man noch nicht kennt
erkunden – genau anschauen
Tagebuch n. – Journal
Beobachtung f. – das, was ich gesehen habe
Motiviert zu zweit – Deutsch lernen im „Tandem“
Posted by Madeleine Lobach in Lernstrategien, Lernstrategien Sprache, Stadtleben on 16/09/2015
Sie haben die Überschrift gelesen. Nun denken Sie vielleicht: „Wie bitte? Deutsch lernen beim Velofahren?“
Hm, auch keine schlechte Idee – beim Sport lernt man ja bekanntlich effektiver! Aber darum geht es nicht in diesem Blog. Das Tandem, von dem ich schreibe, ist kein Velo, sondern ein „Sprach-Tandem“ mit einem Partner.
Das funktioniert so: Ihre Muttersprache ist Französisch, Ihr Tandem-Partner spricht als Muttersprache Deutsch. Sie treffen sich z.B. einmal in der Woche in einem Café / im Park / am See… Eine Stunde sprechen Sie miteinander Französisch, eine Stunde Deutsch.
Worüber spreche ich bei einem Tandem-Treffen?
Bei einem Tandem-Treffen können Sie über „Gott und die Welt“ sprechen, oder ganz konkret Vokabeln oder Grammatik üben. Für mich am wichtigsten war, dass ich mich mit meiner Tandem-Partnerin auch privat sehr gut verstanden habe.
Denn wenn man sich nur trifft, um die Sprache zu üben, ist meistens die Motivation nicht besonders hoch. Man trifft sich immer seltener – und irgendwann „schläft das Tandem ein“.
Aber wenn man sich sympathisch ist und Freundschaft schliesst, ist man ganz anders motiviert. Man trifft sich öfter, unternimmt gemeinsam etwas – und ganz nebenbei macht man grosse Fortschritte in Deutsch (oder Französisch oder…).
Wo finde ich einen Tandem-Partner?
Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Uni Lausanne bietet seit vielen Jahren das Programm „TANDEM“ an. Man kann bei einem Infoabend in der Anthropole direkt einen Tandem-Partner kennenlernen, oder man schreibt sich auf dem Tandem-Server ein und findet einen „e-Partner“ für ein virtuelles Tandem. Es lohnt sich auf jeden Fall, einmal zum Infoabend zu gehen. Nächster Termin ist am 23. September um 18 Uhr, Link siehe hier.
Eine weitere Gelegenheit, um regelmässig Deutsch in Lausanne zu sprechen, ist die Meetup-Gruppe. Sie trifft sich donnerstags im „Vapiano“ am Lausanner Bahnhof. Wenn Sie schon ganz gut Deutsch sprechen und Lust haben, in einer kleinen Gruppe über Literatur, Filme und deutsche Kultur zu diskutieren, dann schauen Sie doch mal vorbei! Nächstes Treffen findet statt am Donnerstag den 17. September um 18:30 Uhr, Link siehe hier.
Wie üben Sie Deutsch, ausser in Ihrem Sprachkurs? Haben Sie einen (virtuellen) Tandem-Partner oder hatten Sie schonmal einen? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Worterklärungen:
- nebenbei – Wenn ich mit einer Freundin telefoniere, giesse ich nebenbei die Blumen und hänge die Wäsche auf.
- etwas schläft ein – Man hört auf, etwas zu tun.
- Fortschritt m. – Man wird immer besser.
- Möglichkeit f. – Option
- anbieten – offerieren
- Gelegenheit f. – Chance
- regelmässig – immer wieder; einmal in der Woche, einmal im Monat, jeden Tag…
“Zehn Leinwände unter den Sternen” (Redewendungen II)
Posted by espaceallemand in Hier und Jetzt, Kultur, Kunst, Made in Switzerland, Redewendungen, Schweiz, Stadtleben, Uncategorized on 31/07/2015
…”zehn Leinwände unter den Sternen”? Was bedeutet denn das? Haben Sie das schon auf Französisch übersetzt? Sie werden es sofort verstehen, wenn Sie das Programm von Lausanne Estivale kennen… Auf Deutsch klingt diese Übersetzung schrecklich. Es ist oft der Fall, dass man Redewendungen nicht übersetzten kann. Manchmal klingen sie lustig, manchmal komplett absurd. Aber manchmal passen wörtliche Übersetzungen von Redewendungen aber wie die Faust auf’s Auge (venir comme le poing sur l’oeil = venir comme un cheveu sur la soupe).
Die Open-Air-Projektionen im Park von Mon-Repos sind meine persönlichen Lieblingsprogrammpunkte von Lausanne Estivale. Die Filme beginnen im August um 21.30 Uhr. Es ist nicht nötig sich besonders zu stylen, denn in der Nacht sind alle Katzen grau (la nuit tous le chats sont gris).
Und wenn es regnet, dann ist das doch nicht die Welt (ce n’est pas la mer à boire)! Der Film wird dann einfach im Kino “Zinéma” gezeigt.
Aber Achtung: Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste (prudence est la mère de la sûreté), besser zu früh kommen als zu spät um einen guten Platz zu bekommen. Und noch ein Tipp: nehmen Sie eine kleine Iso-Matte mit. Denn vorsorgen ist besser als heilen (mieux vaut prévenir que guérir). Eine Antibiotikakur wegen einer Blasenentzündung (cystite) ist nicht so toll.
Obwohl bekanntlich Geld nicht stinkt (l’argent n’a pas d’odeur), freue ich mich, dass die Vorführungen gratis sind. So bleibt noch etwas übrig um ein Eis zu kaufen oder ein Getränk.
Der Film vom 29.8. heisst “Feuer und Flamme” und ist auf Schweizerdeutsch. Das ist eine gute Gelegenheit für alle Schweizerdeutsch-Lerner und -Liebhaber unsere Dialekte zu hören, sich dabei gut zu unterhalten und noch etwas über die Giesserei-Kunst aus St. Gallen zu erfahren. Man muss das Eisen schmieden, solange es heiss ist (il faut battre le fer tant qu’il est chaud): Nehmen Sie also jetzt gleich Ihre Agenda und schreiben Sie den Termin hinein!
Waren Sie noch nie an einer Vorführung von “dix toiles sous les étoiles” im Park Mon-Repos? Sind Sie noch nicht sicher, ob es Ihnen gefallen wird? Dann würde ich zum Schluss noch sagen: probieren geht über studieren (expérience passe sience)!
Waren Sie dieses Jahr schon im Open-Air-Kino? Was haben Sie gesehen? Wie hat Ihnen der Film und die Erfahrung, draussen zu sein, gefallen?
Objectif Gare – Kunst am Lausanner Bahnhof
Posted by Madeleine Lobach in Hier und Jetzt, Kultur, Kunst, Stadtleben on 02/06/2015
Lausanne ist bekannt für ambitionierte architektonische Projekte: das Quartier Flon, das Rolex Learning Center der EPFL – und der Pôle muséal auf dem früheren Terrain der SBB neben dem Lausanner Bahnhof.
Drei der wichtigsten Lausanner Museen sollen dort ab 2018 eine neue Heimat finden: das Musée Cantonal des Beaux-Arts (mcb-a), das Mudac und das Elysée. Fotografie, Design und Bildende Kunst direkt nebeneinander – das klingt spannend.
Natürlich gibt es verschiedene Meinungen zur geplanten Transformation des SBB-Geländes. Der Entwurf des Estudio Barozzi Veiga aus Barcelona für das neue mcb-a mit dem riesigen minimalistischen Kubus gefällt sicher nicht jedem – aber er ist in jedem Fall sehenswert.
2018… Das ist noch lange hin! Zum Glück müssen wir aber nicht so lange warten: Vom 5. bis 14. Juni präsentiert der Pôle muséal ein Kunstevent, bei dem für jeden etwas dabei ist – selbst wenn man sich nicht so sehr für Kunst interessiert.
Denn Objectif Gare bietet neben Ausstellungen und Performances auch Konzerte, Afterworkpartys und Filmabende. Dazu gibt es leckeres Essen von regional bis indisch.
Hier sind fünf Gründe, warum wir Objectif Gare nicht verpassen sollten:
1. Die Hallen des früheren Lokomotivendepots mit ihrer zickzackförmigen Dachkonstruktion sind sehenswert – nicht nur für SBB-Nostalgiker.
2. Paléo, Montreux Jazz, Electrosanne…: Jeden Abend von 18 bis 21 Uhr gibt es Musik im Stil eines der vielen Festivals der Region.
3. Sie würden gerne selbst etwas Künstlerisches machen, aber finden im Alltag keine Zeit? Melden Sie sich für einen der Workshops an z.B. für Portraitzeichnen (inscriptions at objectifgare.ch).
4. Wie wäre es nächsten Sonntag mit einem Brunch im Pôle muséal? Danach gibt es ein Jazzkonzert von Studenten der HEMU.
5. Alle Veranstaltungen sind kostenlos!
Und wenn Sie jetzt trotzdem sagen „Das ist nichts für mich!“: Die Ausstellung ist an verschiedenen Orten auch im öffentlichen Raum Lausannes präsent – Sie werden um Objectif Gare einfach nicht herumkommen! 🙂
Worterklärungen:
- Heimat f. – dort ist man zuhause
- spannend – aufregend, nicht monoton
- verschieden – nicht gleich
- Gelände n. – Terrain
- Entwurf m. – Konzeption
- sehenswert – Die Ausstellung im Musée d’Art Brut ist echt sehenswert. Du solltest sie dir unbedingt anschauen.
- das ist noch lange hin = das dauert noch lange
- verpassen – Heute morgen habe ich den Bus verpasst. Ich kam eine Viertelstunde zu spät ins Büro. Das Meeting hatte schon begonnen. Mein Chef war ziemlich sauer!
- Veranstaltung f. – Event
- um etwas herumkommen – etwas vermeiden
Ein neuer Tunnel für die LEB
Posted by Madeleine Lobach in Hier und Jetzt, Perfekt, Präteritum, Stadtleben on 16/11/2014
Die Avenue d’Echallens ist die zentrale Achse durch Lausanne nach Nordwesten. Die Avenue ist voll: Autos, Velos, Busse und die LEB teilen sich die Fahrbahn.
Wenn man als Fussgänger die Strasse überqueren will, muss man besonders aufpassen. Denn wenn man es über die Fahrbahn geschafft hat, wo Autos und Busse fahren, muss man noch die Schienen der LEB überqueren – und dort fahren auch Busse.
Mir ist es schon passiert, dass ich einen Bus nicht rechtzeitig gesehen habe. Der Busfahrer hat mich aber rechtzeitig gesehen und gehupt – zum Glück!
Im Oktober letzten Jahres hatte eine Frau nicht so viel Glück. Sie wurde beim Überqueren der Strasse von der LEB überfahren. Vielleicht erinnern Sie sich auch noch an den tragischen Unfall von 2011, als ein kleiner Junge von einem Bus überfahren wurde.
Eine traurige Bilanz für die Avenue d’Echallens. Doch das wird sich hoffentlich bald ändern. Letzte Woche hat die Stadt Lausanne beschlossen, dass der LEB-Tunnel verlängert wird bis zur Haltestelle Prilly-Union. Die Bauarbeiten sollen 2017 beginnen.
Dann verschwindet die LEB von der Strasse. Es gibt mehr Platz für Busse, Autos, Velos und Fussgänger – und hoffentlich weniger Unfälle!
Worterklärungen:
- Fahrbahn f. – Teil einer Strasse. Dort fahren Autos, Velos, Busse, Taxis usw.
- Fussgänger m. – Jemand, der zu Fuss unterwegs ist.
- überqueren – von einer Seite der Strasse auf die andere Seite gehen
- aufpassen – genau hinschauen, aufmerksam sein
- Schiene f. – darauf fährt der Zug
- rechtzeitig – bevor es zu spät ist
- hupen – Wenn die Ampel grün wird und ich fahre nicht sofort los, hupt mindestens ein Auto hinter mir.
- überfahren – Der Zug hat sie überfahren. Sie war sofort tot.
- Unfall m. – Es war ein schwerer Unfall. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Ferien zu Hause
Posted by Madeleine Lobach in Hier und Jetzt, Schweiz, Stadtleben on 16/08/2014
Es ist Sommer, und Sie sind nicht verreist? Naja… Sie wohnen auch dort, wo andere Urlaub machen! Hier sind ein paar Inspirationen für einen kleinen Urlaub zu Hause – auch wenn Sie arbeiten müssen.
1 Die Stadt neu entdecken
Auch wenn Sie schon lange in Lausanne und der Region wohnen: Irgendwo gibt es immer eine Strasse, einen Strand oder ein kleines Dorf, das man noch nicht kennt.
Die Garten-Installationen „Lausanne Jardins“ sind eine schöne Option, die Stadt mit neuen Augen zu sehen (bis 11. Oktober).
2 Raus aufs Land
Um eine andere Atmosphäre zu erleben als zu Hause, müssen Sie müssen nicht weit reisen. Die LEB bringt Sie von Place Chauderon in einer halben Stunde in eine andere Welt. Jenseits der mondänen Genferseeregion wartet ein schweizerisches Idyll par excellence: Kühe, Felder, Bauernhöfe.
Infos gibt es hier.
3 Hoch hinaus
Man sieht sie von fast überall in Lausanne: die Tour d’Ai und die Tour de Mayen. Von dort oben hat man einen spektakulären Blick über die Genferseeregion und die Walliser Alpen. Vom Bahnhof Leysin-Feydey startet man entweder direkt zu Fuss oder fährt mit der Seilbahn nach La Berneuse. So oder so: Es lohnt sich!
Infos gibt es hier.
Haben wir Sie inspiriert? Was war Ihr schönstes Ferienerlebnis zu Hause? Erzählen Sie in der Deutschstunde oder schreiben Sie uns einen Kommentar.
Worterklärungen:
- Urlaub m. – Ferien
- entdecken – etwas zum ersten Mal sehen/hören/machen, das man noch nicht kennt
- irgendwo – an (irgend-)einem Ort
- Spaziergang m. – zu Fuss gehen, flanieren
- jenseits – weit weg von …
- hoch hinaus – ganz weit oben
- sich lohnen – Für den Bac muss man viel lernen. Es ist nicht leicht. Aber wenn man es schafft, kann man studieren – die Mühe hat sich gelohnt.