Archive for category People

Aï, aï, aï! C’est bientôt fini!

Ich war erst 3x. Ich möchte mindestens noch einmal gehen. Waren Sie schon dort?

Ich spreche von der Ausstellung  von Ai Weiwei im Palais de Rumine.

Die mehr als 40 Installationen vom Künstler sind im ganzen Palais de Rumine versteckt. Man geht also durch alle Ausstellungen: Musée des Beaux-Arts, musée de zoologie, musée de l’archéologie. ... Dabei entdeckt man nicht nur die Kunstwerke von Ai Weiwei sondern man lernt nebenbei ganz viel. Die Objekte von Ai Weiwei sind mit Kleber am Boden gekennzeichnet, manchmal würde man sie sonst nicht erkennen. Manche sieht man aber sofort! Zum Beispiel der grosse Papierdrache, der im Zoologischen Museum an der Decke hängt.

Eines meiner Lieblingsstücke ist das hier:

Ich finde es lustig. Es ist eine Skulptur, die aussieht als wäre sie aus der Kykladenkust aus der Zeit um 3500-2000 vor Christus. Diese pseudokykladische Skulptur hat Ai Weiwei für das Museum für kykladische Kunst in Athen geschaffen.

Was mich besonders fasziniert ist seine Wahl der Materialien. Er hat zum Beispiel ein menschliches Skelett aus Porzellan gemacht. 54 Knochen aus zerbrechlichem Porzellan. Er hatte in der Nähe eines Arbeitslagers (wo zur Zeit von Mao “Gegenrevolutionäre” gefangen gehalten wurden) im Boden ein echtes menschliches Skelett entdeckt und es ausgegraben. Dieser Fund inspirierte ihn, selber ein Skelett herzustellen. Dazu wählte er ein zerbrechliches und kostbares Material.

Haben Sie das IPhone aus schwarzem Stein gefunden, das im archäologischen Museum versteckt ist? Es macht mich nachdenklich. Wir denken, dass wir so tolle Dinge haben  – der technische Fortschritt! Vor 10’2018 Jahren (also ca 10’000 vor Chr.), als man in der Steinzeit die erste Axt hergestellt hat, hat man da das gleiche gedacht? Der Mensch, das intelligenteste Tier auf Erden?

Falls Sie noch nicht waren: die Ausstellung ist noch bis  zum 28. Januar geöffnet.

PS: Es ist übrigens die letzte Aussellung, des mcb-a im Palais de Rumine. Danach zieht das Museum auf die PLATEFORME 10 beim Bahnhof.

 

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Salut Salon – Klassik für alle mit Witz und Humor

Das Quartett “Salut Salon” aus Hamburg spielt klassische Musik mit vollem Körpereinsatz. Im Interview sagt die Cellistin: “Körperlose Musik wurde zwar erfunden, dafür kommt aber niemand ins Konzert”. Das stimmt. Die Leute gehen ins Konzert nicht nur um etwas zu hören sondern auch um etwas zu sehen. Die vier Musikerinnen spielen leidenschaftlich und mit Charme.

Das Projekt “Salut Salon” wurde vor 30 Jahren gegründet. Angelika Bachmann und Iris Siegfried waren zusammen im Schulorchester. Bei einem Lachanfall entstand ihre Freundschaft. Zuerst spielten sie zu zweit auf einer Familienfeier. Danach traten sie bald regelmäßig auf. Eine Pianistin und eine Cellistin kamen dazu und so wurden sie zu einem Quartett. 2002 kam der Durchbruch: in Hamburg spielten sie eine ganze Konzertreihe in ausverkauften Hallen. Heute gibt das Ensemble über 120 Konzerte pro Jahr.

Hier ein kurzes Interview mit den vier Ladies, Lachanfall inklusive.

Lassen Sie sich davon überzeugen und besuchen Sie das Konzert am 9. November in Beausobre in Lausanne! Hier finden Sie Informationen, wo Sie Tickets bekommen. http://www.beausobre.ch/?r=site/spectacle&id=507

 

 

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Ist der Freitod wirklich freiwillig?

Foto: Paxson Woelber, flickr CC

Foto: Paxson Woelber, flickr CC

Hätten Sie das gewusst? In der Schweiz sterben jedes Jahr dreimal mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle (ca. 1000 Personen p.a.). Trotzdem bleibt Suizid ein Tabuthema. Daran wird auch der Tod des Sterne-Gastronomen Benoît Violier nichts ändern.

Ein Suizid macht uns sprachlos. Der Gedanke daran erschreckt uns. Wir fragen uns wieder und wieder nach dem “Warum” – und finden keine Antwort.

Oft trifft ein Suizid Familie und Freunde völlig unerwartet. Psychische Probleme und Depressionen sind noch immer nicht „salonfähig“. Menschen sprechen lieber nicht darüber, denn sie wollen keine Schwäche zeigen.

Wenn sie es doch tun, hören sie oft Ratschläge wie: „Reiss dich zusammen! Es geht dir doch so gut im Leben! Denk an die armen Textilarbeiter in Bangladesh – die haben echte Probleme!“

Gewiss ist es sinnvoll, seine Perspektive einmal zu relativieren und sich selbst nicht so wichtig zu nehmen. Aber wenn man an einer Depression erkrankt ist, nützen solche Ratschläge meist wenig. Die Depression hat den Menschen im Griff. Es ist schwierig, sich alleine daraus zu befreien.

Im schlimmsten Fall endet eine depressive Phase dann in einem Suizid. Aber was können wir dagegen tun? Wie können wir wirklich helfen? Mit relativ einfachen Mitteln, z.B.:

Brücken sichern mit Netzen oder speziellen Geländern, wie am Pont du Bessières in Lausanne. Alle Armeewaffen aus Privathaushalten entfernen. Und vor allem: generell mehr aufeinander schauen.

In unserer Familie, bei unseren Freunden. Aber auch bei unseren Kollegen und Nachbarn. Und bei dem Fremden, den wir zufällig auf der Strasse treffen und das Gefühl haben, es geht ihm nicht gut. Ein freundliches Wort, ein echtes Interesse an meinem Mitmenschen kostet nichts. Es kann aber in einem bestimmten Moment unbezahlbar sein.

Artikel über eine schöne Initiative am Pont du Bessières (en français): http://www.bonnenouvelle.ch/bn2/index.php/k2/categories/item/651-veillee-sur-le-pont-bessieres

Worterklärungen:

  • Freitod m. – Suizid
  • freiwillig – ich mache etwas, weil ich es möchte
  • Verkehrsunfall m. – Wenn man von einem Auto angefahren wird, hat man einen …
  • sprachlos – wir haben keine Worte für etwas
  • erschrecken – es macht Angst
  • unerwartet – man hat es nicht kommen sehen
  • Schwäche f. ≠ Stärke
  • Ratschlag m. – ein Tipp, wie man ein Problem lösen kann
  • sich zusammenreissen – weitermachen und die eigenen Probleme nicht so wichtig nehmen
  • im Griff haben – unter Kontrolle haben
  • Geländer n. – Barriere
  • entfernen – wegnehmen
  • unbezahlbar – sehr wertvoll; man kann es mit Geld nicht bezahlen

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Original oder Beltracchi?

Seine Bilder hingen in Museen wie dem MoMA in New York und der Fondation de l’Hermitage in Lausanne. Sie wurden im renommierten Auktionshaus Christie’s versteigert. Kunstsammler aus aller Welt zahlten Millionen für sie: Bilder von Matisse, Braque, Picasso – alle gemalt von Wolfgang Beltracchi.

Im Laufe seiner Karriere fälschte Beltracchi etwa 300 Bilder. Für 14 (!) dieser Fälschungen wurde er 2011 zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Und die anderen Bilder? Hängen immer noch in Museen und privaten Sammlungen auf der ganzen Welt.

Auf dem Kunstmarkt kann man sehr schnell sehr viel Geld verdienen. Die Provenienz eines Bildes wird oft nicht genau geprüft. Davon hat Beltracchi profitiert.

Er hat seine Fälschungen perfektioniert. Bildmotive, Farben, Leinwand und Rahmen waren so authentisch, dass selbst Experten jahrzehntelang darauf hereingefallen sind.

Seit seinem Prozess ist Beltracchi zum Star avanciert: Er ist in Talkshows eingeladen; für den Sender 3sat malte er Portraits von Prominenten wie dem Schaupieler Christoph Waltz; er spielte sogar in einer Episode der „Simpsons“ mit.

Die einen finden ihn genial, andere echauffieren sich über seine Arroganz. Sie kritisieren, er sei kein richtiger Künstler, denn er habe ja nur von anderen kopiert. Es sei ihm immer nur ums Geld gegangen.

Seit Anfang des Jahres ist Wolfgang Beltracchi wieder ein freier Mann. Er will in Zukunft nur noch Bilder malen, die mit seinem eigenen Namen signiert sind.

Falls Sie sich selbst ein Bild machen wollen: ab 22. März sind „echte“ Beltracchis in der Galerie Brügger in Bern zu sehen.

Worterklärungen:

  • Fälschung f. – es ist nicht echt
  • versteigern – Auf ebay kann man diverse Dinge versteigern.
  • Kunstsammler m. – jemand, der eine Kollektion von Kunstwerken hat
  • im Laufe – in dieser Zeit
  • fälschen – etwas kopieren, z.B. Banknoten
  • Gefängnis n. – In der Nähe des Olympiastadions Lausanne liegt das Gefängnis Bois-Mermet.
  • verurteilen – Der Kriminelle wurde verurteilt: Er muss für sechs Jahre ins Gefängnis.
  • prüfen – kontrollieren
  • auf etwas hereinfallen – glauben, dass etwas wahr oder echt ist
  • sei, habe – Konjunktiv I von sein, haben
  • sich ein Bild machen – sich eine Meinung bilden

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Eine wahre (Weihnachts-)Geschichte

Welche Kleidungsstücke könnten Sie einer fremden Person ausleihen?

Ihre Jacke? Den Pullover? Vielleicht sogar eine Ihrer Hosen? Aber würden Sie auch jemandem Wildfremden Ihre geliebten Jogging-Schuhe geben?

Als ich diesen Herbst eine Wanderung in den Gastlosen (Freiburger Voralpen) machte passierte mir Folgendes (eine Beschreibung der Wanderung finden Sie auf Espace Loisir) :

Als ich auf dem Jaun-Pass aus dem Postauto stieg, merkte ich, dass etwas mit meinen Wanderschuhen nicht stimmte. Wir hatten geplant innert zwei Stunden zum Chalet Grat zu wandern, dort zu essen und zu schlafen, und am nächsten Tag die Gastlosen-Tour (ca 5 Stunden) zu machen. Diese Wanderung war ein Geschenk von mir an meine Mutter.

Gastlosen

Gastlosen

Aber da stimmte etwas mit meinen Schuhen nicht! Ich schaute genauer hin und sah, wie sie sich zersetzten. Sie fielen auseinander. Die Sohle kam weg, die Füllung des Absatzes kam raus, auf der Strasse lagen blaue Gummiteile von meinen Schuhen.
Ich konnte unmöglich mit diese Schuhen weitergehen. Ein anderes Paar hatte ich aber nicht dabei. Es war schon nach 16.00 Uhr und wir standen ratlos herum.

Da kam ein Mann vorbei, den wir vorher schon einmal kurz gesehen hatten. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und erzählte ihm von meinem Unglück. Ich hatte keine Ahnung, wie er mir helfen könnte oder wie eine Lösung aussehen könnte. Trotzdem zeigte ich ihm meine Schuhe.
Er machte zuerst den Vorschlag, sie mit Klebeband zu reparieren und brachte mir gelbes Teppichklebeband. Aber es funktionierte nicht. Die Schuhe waren schon in einem zu schlechten Zustand.

Da bot er mir spontan seine Joggingschuhe an! Seine Schuhgrösse war 3 Nummern grösser als meine, aber in einer solchen Situation ist man nicht wählerisch.
Ich probierte sie an und war happy. Ich konnte es fast nicht glauben. Dieser Mann kannte mich nicht!
Er gab mir seine Visitenkarte und sagte mir, ich könne die Schuhe ja zurückschicken.

Joggingschuhe von Leo

Joggingschuhe von Leo

Die Wanderung mit meiner Mutter war und bleibt unvergesslich.

Es ist ein sehr schönes Gefühl ist, zu wissen, dass es grosszügige und hilfsbereite Menschen gibt. Und ich hatte das Glück einen davon zu treffen. Oder ist gar nicht so viel Glück dabei? Gäbe es mehr hilfsbereite Menschen, wenn mehr um Hilfe gebeten würde?

So oder so, ich danke Leo nochmal ganz herzlich für seine Grosszügigkeit und sein Vertrauen. Hoffentlich kann ich auch bald jemandem einen grossen Gefallen erweisen…

Hätten Sie einer fermden Wanderin oder Wanderer auch Ihre Schuhe ausgeliehen?
Wann hatten Sie das letzte Mal die Gelegenheit einen Gefallen zu erweisen?
Schreiben Sie mir!

Wortschatz

wildfremd = totalement étranger
etwas stimmt nicht = qq chose ne joue pas /n’est pas juste
sich zersetzen = se décomposer
auseinander fallen = se déliter
Klebeband = ruban adhésif
in einem schlechten Zustand sein = être en mauvaus état
wählerisch = faire la fine bouche
grosszügig = généreux
hilfsbereit = serviable
Vertrauen (das) = confiance
jemandem einen Gefallen erweisen = rendre un service à quelqu’un

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Menschen am Genfersee (V) – Michael Schumacher

Foto: Gunnar Richter Namenlos.net - Wikipedia

Foto: Gunnar Richter Namenlos.net – Wikipedia

Michael Schumacher war immer schnell unterwegs: als Pilot der Formel 1, auf dem Motorrad oder auf Skiern. Aber seit einem halben Jahr ist sein Leben zum Stillstand gekommen.

Bei einem schweren Skiunfall Ende 2013 stürzte Michael Schumacher mit dem Kopf auf einen Felsen. Lange Zeit lag er in einem Krankenhaus in Grenoble im Koma. Keiner wusste, ob und wann er wieder erwachen würde.

Mitte Juni ist er endlich aus dem Koma erwacht. Nun liegt Schumacher im CHUV in Lausanne zur Rehabilitation. Keiner weiss, ob und wann er wieder ganz gesund wird. Wahrscheinlich muss er jetzt die einfachsten Dinge wieder neu lernen: Sitzen, Essen, Sprechen.

Viele Jahre war Michael Schumacher sehr erfolgreich. Er gewann sieben Weltmeistertitel in der Formel 1. Er ist weltberühmt. Aber all das ist plötzlich nicht mehr wichtig, wenn es um Leben und Tod geht.

Dann stellen wir uns ganz andere Fragen: Woran glaube ich? Was gibt mir Kraft in meinem Leben? Michael Schumacher ist gläubiger Christ. 2005 sagte er in einem Interview mit livenet:

“Mir geht es gut. Ich habe eine tolle Familie und eine tolle Ehefrau und bin rundum glücklich. Dafür geht ein Riesendank auch nach oben. Ich glaube an Gott. Für mich ist er vor allem dann präsent, wenn schwierige Zeiten kommen und ich glaube, dass er auf mich aufpasst – und das gilt jetzt nicht nur in Bezug auf Unfälle. Hauptsächlich danke ich ihm für all die schönen Momente, die ich erleben durfte.”

Sein Glaube und seine Familie sind „Schumi“ jetzt sicher eine grosse Hilfe. Hoffen wir, dass er bald wieder gesund wird und zurück kann in sein Zuhause in Gland.

Worterklärungen:

  • unterwegs – zu Fuss, auf dem Velo, im Bus, in der Bahn, mit dem Flugzeug…
  • zum Stillstand kommen – stoppen
  • Unfall m. – Der Formel 1-Fahrer Ayrton Senna hatte 1994 einen tödlichen Unfall.
  • Fels m. – grosser Stein
  • Weltmeister m. – der Beste weltweit
  • berühmt – jeder kennt ihn
  • aufpassen – Der Babysitter passt auf das kleine Kind auf, wenn die Eltern nicht da sind.
  • in Bezug auf etwas – über etwas

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Findet mich mein Glück?

Warum hat jemand Erfolg?

Weil er viel arbeitet, weil er fleissig ist?
Oder weil er die richtigen Leute kennt und sie ihm helfen?
Oder: er hat einfach “nur” Glück? Gibt es das Glück überhaupt?

Was ist Glück? Ein Geschenk Gottes? Ein Zufall? Oder machen wir es uns selber?
Ich glaube, wir haben einen Einfluss auf unser Glück. Haben Sie nicht auch das Gefühl, dass es immer dieselben sind, die Glück haben? Meine kleine Schwester zum Beispiel. Sie würfelt beim Spielen “immer” höhere Zahlen als ich und sie hat auch schon ein paar Mal etwas bei Wettbewerben gewonnen! Gut, ich muss zugeben, ich mache nicht oft bei Wettbewerben mit…
Seit ich ein Video von Philippe Gabillet über dieses Thema gesehen habe, glaube ich aber wieder daran, dass “jeder seines Glückes Schmied” ist. (Deutsches Sprichwort: Chacun est l’artisan de sa fortune.). Dieser Gedanke macht mit glücklicher. Es gibt mir Macht über mein Leben. Ich hänge nicht vom Schicksal ab, sondern bestimme selber über mein Leben.

Nur: wie beeinflusse ich meine Glücksfee, sodass sie mich öfters besucht? Wie locke ich sie zu mir? Was mache ich, damit sie sich wohl bei mir fühlt und möglichst lange bei mir bleibt?

Teilen Sie mit uns Ihre Ideen!

Video auf Französisch: La réussite une question de chance
Lied von Herbert Grönemeyer mit Text: Glück

Léxique,, (exeptionellement allemand-français)

der Erfolg: succès
Glück haben: avoir de la chancefleissig sein: être assidu/e, travailleur
der Zufall : le coïncidence
der Einfluss: l’influence
der Wettbewerb: le concours
Jeder ist seines Glückes Schmied, Deutsches Sprichwort: Chacun est l’artisan de sa fortune
glücklich sein : être heureux/-euse
das Schicksal : le déstin
zu mir locken : attirer

 

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Was wäre, wenn…

… man nicht mehr arbeiten müsste, sondern dürfte?

… jeder nur noch das arbeiten würde, was ihm Spass macht?

Gäbe es dann nur noch Künstler in Lausanne? Oder würde es immer noch Bankangestellte, Busfahrer und Bäcker geben?

Die Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen hat inzwischen schon 130 000 Unterschriften gesammelt. Ein grosser Erfolg: 100 000 Unterschriften wären nötig gewesen, nun sind es sogar viele mehr.

Generation Grundeinkommen

Das heisst, es wird in naher Zukunft eine Volksabstimmung über das Grundeinkommen geben. Wenn diese positiv ausfallen würde, wäre das Grundeinkommen für alle Schweizer schon bald Realität.

Dann würde jeder 2500 Franken vom Staat bekommen – egal, was er arbeitet oder ob er überhaupt arbeitet. Die Arbeitslosenkassen könnten schliessen. Die Sozialzentren auch. Die Funktion der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) würde sich verändern: sie wären nur noch dafür da, um Menschen bei der Suche nach dem Traumjob zu helfen.

Das Leben würde entspannter werden. Jeder hätte genug Geld, um ein einfaches – kein luxuriöses – Leben zu führen. Aber was ist schon Luxus? Das ist eine Frage der Definition: für die einen bedeutet Luxus, viel Geld zu haben und sich teure Dinge kaufen zu können. Für andere kann es Luxus sein, viel Zeit zu haben für sich und die Familie, oder eine Arbeit zu machen, die Freude bringt – auch wenn man damit nicht viel Geld verdient.

Das Grundeinkommen könnte also doch ein Luxusleben ermöglichen: ein Leben mit viel freier Zeit und Freude an der Arbeit.

Die grösste Angst der Kritiker ist, dass mit einem Grundeinkommen niemand mehr arbeiten wollen würde. Aber wäre das wirklich so?

Was meinen Sie? Wie würde sich das Leben verändern, wenn es das Grundeinkommen gäbe? Diskutieren Sie in der Deutschstunde oder schreiben Sie uns einen Kommentar!

Artikel über das Thema der NZZ: http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/impuls-fuer-eine-breite-debatte-1.18162013

Artikel über das Thema des Tages Anzeigers:
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Auf-dem-Bundesplatz-liegen-acht-Millionen-Fuenfraeppler/story/23595136

Worterklärungen:

  • wäre, müsste, dürfte, würde, gäbe – Konjunktiv II von sein, müssen, dürfen, werden, geben
  • bedingungslos – man bekommt etwas, ohne etwas dafür zu tun
  • Grundeinkommen n. – Basissalär
  • inzwischen – 2011 konnte man in Zügen der SBB noch Billette lösen. Inzwischen hat sich das geändert: man muss das Billett vorher kaufen.
  • Unterschrift f. – Signatur
  • Volksabstimmung f. – in der direkten Demokratie der Schweiz gibt es oft Volksabstimmungen über diverse Themen, z.B. über 6 Wochen Ferien
  • positiv ausfallen = positives Resultat
  • RAV = ORP

Weiterlesen: 2500 Franken im Monat – geschenkt!

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Ein Firmenjubiläum – Früchte ernten und miteinander teilen

Am Freitag, dem 30. August hat eine kleine Schar Kunden, Lehrer und Freunde zusammen das 5-jährige Jubiläum von Espace Allemand auf der Esplanade de Prieuré in Pully gefeiert.

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Es gab Käse, Wein und vor allem viele Früchte: Aprikosen, Äpfel, Trauben, Melonen. Es wurde eine Rede gehalten (klicken Sie hier um die Rede auf französisch zu lesen) und alle haben sich davor und danach recht gut unterhalten. Das Wetter hätte besser nicht sein können.

Ein gelungenes Fest!

Namentlich möchte ich allen Mitarbeitenden von Espace Allemand danken:

Ursula, Gérald, Walter, Nutsara, Julia, Ursina, Nadine, Selina und Madeleine

Irene  mit Blumenstrauss von Sylvia

Ich freue mich auf die nächsten Jahre mit euch, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen und mit Ihnen, liebe Kundinnen, liebe Kunden.

PS: Wer vergessen  hat ein Buchzeichen mitzunehmen, soll hier doch einen Kommentar schreiben oder mich per E-Mail kontaktieren. Ich schicke Ihnen gerne ein Buchzeichen per Post! Klicken Sie auf das Bild um es zu vergrössern.

Buchzeichen / marque page

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Made in Switzerland (II) – (Nicht) auf den Hund gekommen

Stewi, Rex und Robidog – nein, das sind keine Comicfiguren. Aber etwas hat der Comic mit ihnen gemein: Er wurde auch von einem Schweizer erfunden, und zwar 1827 von Rodolphe Töpffer. Sogar Goethe soll diese ersten Comics gelesen haben (ob er darüber gelacht hat, ist eine andere Frage…).

Aber zurück zu Stewi (nicht zu verwechseln mit Stevia, dem kalorienfreien Zuckerersatz). Stewi ist eine sehr nützliche Spinnenart, die aus vielen Gärten weltweit nicht mehr wegzudenken ist. Warum? Na, weil sie locker zwei Waschmaschinenladungen Wäsche zum Trocknen bringt!

Und wer war nochmal Rex? Der Kommissar aus dem deutschen Fernsehen? Nein. Rex (oder eine billige schwedische Kopie) ist heute in fast jeder Küchenschublade zuhause. Er kann ganz schön aufdringlich sein: Obst und Gemüse rückt er nicht nur auf die Pelle, sondern zieht Ihnen diese sehr effizient ab! Und genau dafür lieben wir ihn.

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Roboter + Hund = Robidog? Nein, das sind doch die grünen Kästen mit kleinen Plastiksäcken darin, die man in jeder Grünanlage in der Schweiz und heute auch in vielen anderen Ländern findet. Und wenn Herrchen und Frauchen gut erzogen sind und die Robidogs benutzen, bleibt die Anlage schön grün und wird nicht braun vor lauter Würstchen…

Beim Gassi gehen mit seinem Hund kam Georges de Mestral auf die Idee für eine simple, aber grosse Erfindung: im Fell des Hundes hingen Kletten fest – und ein paar Jahre später eroberte der Klettverschluss die Welt (und das Weltall). Klettverschlüsse wurden anfangs nämlich von Astronauten verwendet, um herumfliegende Gegenstände an den Wänden der Raumstation zu befestigen.

Was Erfindungen betrifft, sind die Schweizer also gar nicht auf den Hund gekommen – auch wenn Hunde bei der ein oder anderen Erfindung eine Rolle spielten. Da bleibt nur zu sagen: Wow!

Stewi Wäschespinne – Erfinder: Walter Steiner

“Rex” Sparschäler – Erfinder: Alfred Neweczerzal

Robidog – Erfinder: Joseph Rosenast

Welche anderen schweizer Erfindungen kennen Sie noch? Erzählen Sie in der Deutschstunde oder schreiben Sie uns auch gerne einen Kommentar.

Worterklärungen:

  • auf den Hund gekommen – (Redewendung) arm sein
  • erfinden, erfunden – das, was es noch nicht gibt, muss erfunden werden
  • mit jmd. / etwas gemein haben – gleiche Interessen, Haarfarbe, Charakterzüge…
  • Zuckerersatz m. – schmeckt süss, ist aber kein Zucker
  • Spinnenart f. – es gibt weltweit ca. 40 000 Spinnenarten
  • Waschmaschinenladung f. – das, was in eine Waschmaschine hineinpasst
  • Küchenschublade f. – darin liegt meistens das Besteck
  • aufdringlich – jemand kommt sehr nahe, ruft oft an, will immer was = das nervt!
  • auf die Pelle rücken – (Redewendung, ugs.) aufdringlich sein
  • Pelle f. – Haut, Schale
  • Grünanlage f. – (kleiner) Park
  • Herrchen und Frauchen – (ugs.) Hundebesitzer
  • vor lauter – (Redewendung) Vor lauter Bäumen sieht man den Wald nicht mehr.
  • Gassi gehen – (ugs.) Spaziergang mit dem Hund
  • Klettverschluss m. – velcro®
  • Gegenstand m. – Ding, Sache

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