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Safari durch die Stadt – Ein Plädoyer für das Flanieren

Dank Smartphone brauchen wir heute keine Angst mehr zu haben, uns in einer fremden Stadt oder einem unbekannten Stadtteil zu verlaufen. Mit GPS und Navi wissen wir auf einen Blick, wo wir sind. Wenn wir irgendwo hin wollen, finden wir die Adresse sofort. Das ist gut – aber es ist auch ein bisschen schade.

Denn so geht uns die Spontanität verloren. Wir verpassen die kleinen Abenteuer des Alltags, wenn wir fremdes Terrain betreten. Wir brauchen niemanden mehr nach dem Weg zu fragen. Wir entdecken nicht mehr zufällig den kleinen Plattenladen, die gemütliche Pizzeria, die romantische Bank neben einem Brunnen. Wir gehen nur noch gezielt von A nach B, um keine Zeit zu verlieren auf dem Weg zu unserem Termin.

Nutzen wir doch die schönen warmen Frühlingstage, um unsere täglichen Wege einmal anders zu gehen – oder ganz neue Wege zu betreten. Lernen wir (wieder) das Flanieren!

Hier sind fünf Tipps, wie Sie beim Flanieren Ihre Stadt neu entdecken können – und dabei auch mehr Zeit für sich selbst gewinnen:

1. Schalten Sie das Smartphone in den Flugmodus. Jetzt! Für mindestens eine Stunde.

2. Setzen sie sich in den Bus (die Metro) und fahren Sie drei (fünf, sieben…) Stationen in die andere Richtung als Sie es normalerweise tun. Erkunden Sie die Gegend: Ist es dort grün oder gibt es viel Beton? Große oder kleine Straßen? Welche Leute wohnen dort (Familien, Studenten…)? Sie können auch ein “Entdecker-Tagebuch” führen und ihre Beobachtungen aus verschiedenen Stadtvierteln notieren.

3. Sprechen Sie Passanten an, um mehr über das Quartier zu erfahren. Fragen Sie nach der nächsten Metrostation, einem guten Café, einem Blumenladen…

4. Setzen Sie sich auf eine Bank (einen Brunnen, eineTreppe) und schauen Sie für zehn (fünfzehn, zwanzig…) Minuten dem Leben auf der Straße zu. Beobachten Sie einfach, oder machen Sie sich Notizen in Ihr Tagebuch.

5. Flanieren Sie doch auch mal auf deutsch, z.B. in Bern oder Basel. Fragen Sie auch hier Passanten nach dem Weg oder einem Tipp für ein Restaurant – und machen Sie sich Ihre Notizen auf deutsch! Das macht das Abenteuer gleich noch etwas „exotischer“, und ganz nebenbei haben Sie etwas für Ihre Sprachkenntnisse getan.

Und wenn Sie Ihr Smartphone doch lieber eingeschaltet lassen: Inzwischen gibt es auch Apps, die Sie beim Flanieren begleiten und kreative Optionen geben für Ihre individuelle Entdeckungstour, z.B. Dérive (Englisch/Französisch) oder Drift (Englisch).

Worterklärungen:

unbekannt – man kennt es nicht

Stadtteil m. – Quartier, Stadtviertel

verlaufen – Ich weiss nicht mehr, wo ich bin. Ich habe mich verlaufen.

Navi n. – ugs. Navigations-App

etwas geht uns verloren – wir verlieren etwas, wir haben es nicht mehr

betreten – gehen

entdecken – etwas finden, was man noch nicht kennt

erkunden – genau anschauen

Tagebuch n. – Journal

Beobachtung f. – das, was ich gesehen habe

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Nachhaltig leben mit Zero Waste

Foto: Simon Fraser University, flickr cc

Foto: Simon Fraser University, flickr cc

Zero Waste (= null Abfall) ist eine junge, konsumkritische Bewegung, die auch in der Schweiz mehr und mehr Anhänger findet. Zero Waste-Anhänger versuchen, so wenig Müll wie möglich zu produzieren.

Gar nicht so einfach, denn fast alles, was wir im Alltag brauchen und im Detailhandel kaufen können, ist heute verpackt: Shampoo, Waschmittel, Zahnpasta, Reis, Nudeln, Kaffee… und oft gibt es auch Obst und Gemüse nur noch in Plastikfolie.

Bei jeder Einkaufstour bringen wir unfreiwillig jede Menge Plastik und Karton mit nach Hause – und produzieren allein in der Schweiz pro Kopf und Jahr über 700 kg Abfall!

Das möchten die Zero Waste Anhänger ändern. Sie kaufen Lebensmittel und Drogerieartikel lose. Auf dem Wochenmarkt, im Bioladen oder in speziellen Läden. Kleidung soll entweder hochqualitativ sein, damit sie lange hält. Alternativ kauft man Second Hand-Kleidung oder tauscht mit anderen.

Die Pionierin der Bewegung, Bea Johnson, schminkt sich angeblich mit Kakaopulver und Kohle (!) weil es kein Make-up ohne Verpackung zu kaufen gibt.

Zugegeben, Zero Waste ist etwas radikal. Man muss sich fragen, ob Abfall wirklich so schlimm ist. Moderne Recyclingsysteme belasten die Umwelt kaum. Natürlich ist es trotzdem sinnvoll, nicht unnötig Abfall zu produzieren.

Hier sind fünf Tipps, wie Sie mit wenig Aufwand mehr Nachhaltigkeit in Ihren Alltag bringen:

1. Versuchen Sie, möglichst viel lose Ware zu kaufen, z.B. auf dem Wochenmarkt. Das spart unnötige Verpackung, und ausserdem ist die Ware frischer als im Supermarkt.

2. Kaufen Sie Nachfüllpackungen für Shampoo, Flüssigseife und Waschmittel.

3. Wenn Sie Dinge Bücher, DVDs… aussortieren, bringen Sie sie zur Armee de Salut oder zu den „Boîte d’échange“ in Genf, anstatt sie einfach wegzuwerfen.

4. Nehmen sie Stofftaschen mit zum Einkaufen.

5. Lassen Sie sich keinen Extra-Müll “andrehen”. Gratis-Proben, Werbegeschenke, Flyer – meistens brauchen wir diese Dinge sowieso nicht und sie landen irgendwann im Müll. Sagen Sie lieber gleich: „Nein danke!“

Worterklärungen:

  • nachhaltig – etwas wirkt auf längere Zeit, z.B. pflanzt man viele junge Bäume auf einer Wiese. In zwanzig Jahren steht dort ein Wald.
  • Müll, Abfall m. – das, was wir wegwerfen
  • Bewegung f. – viele Menschen haben ein gemeinsames Ziel, politisch oder ideell
  • Anhänger m. – SVP-Gegner haben sich über das Wahlergebnis letzten Sonntag gefreut. SVP-Anhänger waren enttäuscht.
  • lose – ohne Verpackung
  • angeblich – man sagt, dass es so ist
  • belasten – es ist schlecht für…
  • kaum – wenig
  • wenig Aufwand – es macht keine Mühe
  • andrehen – ugs. jmd etwas geben, das er nicht haben will

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Virtuell Deutsch lernen – Mit Spass zum Ziel

Deutsch lernt man am besten im Kontakt mit anderen: Das ist effektiv – und macht Spass! Bei den aktuellen eisigen Temperaturen sind wir aber nicht so motiviert, aus dem Haus zu gehen und etwas zu unternehmen, z.B. in Bern oder Zürich. Auch den Wochenendtrip nach Berlin verschieben wir lieber auf den Frühling oder Sommer!

Trotzdem müssen wir nicht auf „lebendiges“ Deutsch verzichten. Im Internet gibt es spannende Alternativen, um aktiv Deutsch zu lernen: trainieren Sie mit Ihrem persönlichen Deutsch-Coach, lösen Sie einen Krimi, oder gehen Sie auf eine virtuelle Reise nach Berlin…  ganz nebenbei können Sie dabei auch neue Leute und andere Deutschlerner kennenlernen!

Hier sind fünf Ideen, wie Sie in der virtuellen Welt aktiv Deutsch lernen können. Alle Angebote sind gratis!

Voki: Wie sieht Ihr perfekter Deutschlehrer aus? Wie Yoda aus “Star Wars”? Oder wie eine blonde Prinzessin? Bei Voki können Sie Ihren ganz persönlichen Avatar kreieren, der Ihnen beim Deutsch lernen hilft.

Der Avatar spricht deutsche Texte, die Sie geschrieben oder ins Mikrofon gesprochen haben. Diese Clips können Sie per Email versenden oder in Blogs und Foren posten. Falls Sie mit Moodle lernen, können sie den Voki-Avatar auch dort nutzen – als persönlichen Deutsch-Trainer.

Goethe Institut: Das Goethe Institut bietet kreative Apps zum Deutschlernen, z.B. das Abenteuerspiel „Das Geheimnis der Himmelsscheibe“ (Niveau A2), oder das Krimi-Spiel „Ein rätselhafter Auftrag“ (Niveau B1), bei dem Sie gezielt Deutsches Wirtschafts- und Berufsvokabular trainieren!

Deutsche Welle: Auch DW hat ein virtuelles Abenteuer im Programm. Helfen Sie dem arroganten Briten Harry aus der Zeitfalle: jeden Tag ist für ihn Mittwoch, der 31. April – in Deutschland. Lernen Sie zusammen mit Harry Deutsch, damit er wieder aus der Zeitfalle herauskommt!

Deutsche Gastfamilie Videos: Lernen Sie den Alltag in Deutschland kennen – mit den Videos einer sympathischen deutschen Gastfamilie. Mit den Videos lernen Sie Vokabeln zu verschiedenen Themen, z.B. Energie sparen, Bio-Ernährung, deutsche Traditionen etc.

Second Life: Sie wollen nicht bis zum Frühling warten? Loggen Sie sich bei Second Life ins virtuelle „newBerlin“ ein und erkunden Sie mit Ihrem Avatar die Stadt – gute Reise!

Worterklärungen:

  • unternehmen – machen
  • verschieben – ich mache es später
  • verzichten – etwas nicht haben können
  • spannend – Der Roman, den ich gerade lese, ist so spannend – ich bin erst um zwei Uhr morgens schlafen gegangen!
  • Krimi m. – Kriminalroman / -film
  • nebenbei – Wenn ich Auto fahre, höre ich nebenbei Radio.
  • Zeitfalle f. – gefangen in einer Zeitperiode

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Die Kaizen-Methode – 5 Tipps, wie Sie Ihre (Lern-)Ziele für 2016 erfolgreich realisieren

Foto: Aaron Alexander, flickr

Foto: Aaron Alexander, flickr

Wie meistens zum Neuen Jahr haben wir auch für 2016 gute Vorsätze gemacht, z.B.:

– mehr Deutsch üben

– öfter Joggen gehen

– mehr Obst und Gemüse essen

Klingt gut, oder? Aber: Erinnern Sie sich noch an Ihre Vorsätze für 2015? Oh ja, ich erinnere mich noch genau an meine. Spätestens im März waren die guten Vorsätze aber leider schon passé…

Damit Sie nicht für 2017 wieder die gleiche Liste schreiben: Probieren Sie es doch mal mit Kaizen (japanisch 改善 Kai = Veränderung; Zen = zum Besseren).

Kleine, simple Schritte statt grosser radikaler Veränderungen. Das macht weniger Angst und führt zu mehr Erfolg.

Hier sind fünf Tipps, wie Sie mit der Kaizen-Methode wirklich erreichen können, was Sie sich vorgenommen haben:

1 Stellen Sie sich einfache Fragen Was ist der erste Schritt, um … zu tun? Wo könnte ich jeden Tag fünf Minuten Deutsch üben? usw. Das wichtigste ist, dass Sie sich in Gedanken auf die Reise machen – der erste Schritt auf dem Weg zum Ziel.

2 Nehmen Sie sich die Zeit Wenn Sie sich die Zeit für z.B. eine Deutschlektion nicht nehmen, wird keine Zeit dafür übrig bleiben. Denn Sie kennen das ja: Wir haben immer viel (zu viel) zu tun. Reservieren Sie also bewusst fünf Minuten vor dem Frühstück (nach dem Mittagessen…) exklusiv für Ihre Deutschlektion. Machen Sie in diesen fünf Minuten nichts anderes!

3 Bleiben Sie positiv Auf einer langen Reise kann es manchmal passieren, dass wir müde werden. Wir verlieren das Ziel aus den Augen. Wir denken: Ich habe ja noch gar nichts erreicht mit diesen kleinen Schritten… Blicken Sie von Zeit zu Zeit zurück statt nach vorn. Dann werden Sie sehen, wie weit Sie schon gekommen sind. Mit frischer Motivation geht es dann weiter!

4 Belohnen Sie sich Setzen Sie sich kleine Etappenziele und gönnen Sie sich etwas, wenn Sie sie erreicht haben. Wenn ich eine Woche lang jeden Tag fünf Minuten Deutschvokabeln geübt habe, gönne ich mir einen Cappucchino in dem netten kleinen Café an der Ecke.

5 Bleiben Sie dran Auch dieses Mal kann es wieder passieren. Die Motivation ist plötzlich weg und Sie haben die fünf Minuten Deutschlektion seit einer Woche nicht mehr gemacht. Wenn Sie auf Ihrem Weg das Ziel aus den Augen verlieren – resignieren Sie nicht! Stellen Sie sich vor, Ihr Weg führt gerade durch ein Tal, und hinter dem nächsten Berg können Sie Ihr Ziel wieder sehen. Gehen Sie weiter – machen Sie einen neuen ersten Schritt.

Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse

Worterklärungen:

  • erfolgreich – Er ist in seinem Beruf sehr erfolgreich. Letztes Jahr bekam er einen hohen Bonus gezahlt.
  • Vorsatz m. – Ziel
  • Veränderung f. – es bleibt nicht gleich; ich mache es anders
  • erreichen – Mein Ziel ist es, den Lausanne Marathon zu laufen. Wenn ich jeden Tag fünf Kilometer jogge, werde ich mein Ziel erreichen.
  • sich etwas vornehmen – Ich habe mir vorgenommen, den Lausanne Marathon zu laufen. Wenn ich jeden Tag fünf Kilometer jogge, …
  • übrig bleiben – Ich habe für sieben Personen gekocht. Es kamen aber nur fünf Personen. Es ist viel Essen übrig geblieben.
  • sich belohnen – Ich habe etwas gut gemacht. Dafür belohne ich mich mit einem Besuch im Kino.
  • sich etwas gönnen = sich belohnen
  • dranbleiben – ugs. weitermachen

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Freies Lernen – Mit Motivation zum Ziel

Foto: Jeff Turner, flickr

Foto: Jeff Turner, flickr

Bildung steht heute an erster Stelle. Damit unsere Kinder genug lernen, müssen sie in die Schule gehen – oder?

Manche Eltern sehen das anders. Einige unterrichten ihre Kinder zu Hause. In der Schweiz sind aktuell etwa 500 Kinder „Homeschooler“.

Die „Unschooler“ oder Freilerner gehen noch einen Schritt weiter. Diese Kinder gehen nicht zur Schule, sie bekommen aber auch von den Eltern keinen Unterricht.

Freilerner lernen, was sie wollen, wann sie wollen und wie sie wollen.

Das kann unmöglich funktionieren, denken Sie jetzt vielleicht. Ohne Zwang, ohne Struktur lernen Kinder – gar nichts! Sie werden nur spielen und tun, was ihnen Spass macht…

Aber Freilerner argumentieren so: Kinder wollen von Natur aus lernen. Sie haben Freude daran und sind motiviert. Sie lernen beim Spielen. So lernen alle Kinder das Laufen und Sprechen ganz von allein.

Wenn man den Kindern also die Freiheit lässt, lernen sie mit der gleichen spielerischen Freude auch alle möglichen anderen Dinge.

Weil Freilerner das Lernen selbst organisieren, lernen sie dabei auch Struktur, Disziplin und Zeitmanagement.

Vielleicht erinnern Sie sich an die Zeit, in der Sie als Kind total in Ihr Spiel versunken waren und alles um Sie herum vergessen haben. Gibt es ein schöneres Gefühl?

Wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Aber wir können dieses Gefühl reaktivieren – auch beim Deutschlernen!

Fragen Sie sich immer wieder von neuem:

Warum möchte ich Deutsch lernen? Was ist meine Motivation?

Üben Sie Deutsch so, wie es Ihnen am meisten Spass macht. Es gibt viele Möglichkeiten:

– Hören Sie öfter deutschsprachige Musik und singen Sie mit.

– Schauen Sie einen deutschsprachigen Film (mit Untertiteln auf Deutsch, z.B. auf arte, ARD oder SRF).

– Lesen Sie die Online-Nachrichten auf Deutsch, z.B. auf tagesanzeiger.ch oder zeit.de

Weitere Inspirationen zum kreativen Lernen finden Sie in unserer Kategorie Lernstrategien.

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Im Video sehen Sie ein Porträt eines der bekanntesten Freilerner, André Stern:

Worterklärungen:

  • Bildung f. – das, was wir lernen
  • unterrichten – Der Deutschlehrer unterrichtet die Kinder in …
  • Zwang m. – Man muss etwas tun. Es ist obligatorisch.
  • von Natur aus – es ist angeboren, man kommt so auf die Welt
  • Mühe f. – Die Arbeit ist hart. Sie macht viel Mühe.
  • Tätigkeit f. – das, was ich gerade mache
  • versinken – hier: sich komplett auf eine Tätigkeit konzentrieren

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Buch oder Ebook – Wie lesen wir am liebsten?

buch vs. ebook

Foto: Maria Elena, flickr

Ich bin kein Digital Native – dafür bin ich zu alt. Trotzdem habe ich ein Smartphone und möchte auf mein iPad nicht mehr verzichten. Nachrichten lese ich online, Filme leihe ich per Streaming aus, meine Musiksammlung ist digitalisiert. Ich mag unsere schöne neue digitale Welt.

Aber in einem Punkt bin ich hoffnungslos altmodisch: Ich liebe Bücher. Ich liebe den Geruch von Papier. Das leise Rascheln, wenn man die Seiten umblättert.

Ebooks haben es bei mir nicht leicht. Meistens lese ich nur wenige Seiten, und dann verstauben die Ebooks im digitalen Bücherregal.

Was haben Bücher, was Ebooks nicht haben? 

Auf dem Papier können meine Augen entspannen. Das lange Lesen auf dem Bildschirm finde ich ermüdend. Ebooks sind nicht so schön gestaltet wie die Printversion. Sie kosten oft fast das gleiche wie ein “richtiges” Buch aus Papier. Aber ein Buch kann man verleihen, verschenken oder wieder verkaufen – mit einem Ebook funktioniert das nicht.

Ebooks haben natürlich auch positive Seiten:

Eine ganze Bibliothek passt in einen kleinen Ebook-Reader oder in eine App. Das ist interessant für Leseratten, die sehr viel lesen und für Menschen, die viel unterwegs sind. Man muss nur aufpassen, dass die Batterie nicht gerade dann leer ist, wenn man am Strand liegt und der Krimi ins Finale geht…

Wie auch bei Musik und Film gibt es heute immer mehr Streamingdienste für Ebooks, z.B. Skoobe, Readyfy und amazon. Das Angebot ist aber noch limitiert und die Autoren verdienen nur wenig Geld damit.

In den USA greifen ca. 25 % der Leser zum Ebook, in der Schweiz sind es nur 8 %. Das wird sich in Zukunft wahrscheinlich ändern. Doch im Moment sind Buchhandlungen noch sehr beliebt: Payot hat gerade in Genf eine neue Filiale eröffnet – auf 1800 qm!

Sind Sie ein Bücherwurm? Oder ein Lesemuffel? Wie lesen Sie? Digital oder auf Papier? Glauben Sie, dass wir in Zukunft anders lesen als heute (nur noch digital, Bücher-Streaming…)? Diskutieren Sie in der Deutschstunde oder schreiben Sie uns auch gerne einen Kommentar!

 

Worterklärungen:

  • verzichten – etwas nicht haben wollen / etwas nicht haben können
  • per = via
  • Sammlung f. – Kollektion
  • hoffnungslos – Es ist hoffnungslos. Es wird sich nicht ändern.
  • altmodisch – nostalgisch
  • Geruch m. – Was ist das für ein Geruch? Hast du Kaffee gekocht?? Kann ich eine Tasse haben?
  • Rascheln n. – Der Herbst ist da. Die Blätter fallen von den Bäumen. Kinder springen durch die bunten Blätterhaufen – das raschelt so schön!
  • verstauben – Wenn man nicht putzt, verstauben die Dinge in der Wohnung.
  • entspannen – relaxen
  • Bildschirm m. – Ein Computer hat eine Tastatur, eine Maus und einen Bildschirm.
  • gestalten – designen
  • unterwegs – nicht zu Hause
  • Bücherwurm m. – Jemand, der viel liest.
  • Lesemuffel m. – Jemand, der gar nicht gerne liest.

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Der optimale Arbeitsplatz (1) – Mehr Energie im Büro

Gerade jetzt im Sommer, wenn das Wetter schön ist, sind wir manchmal wenig motiviert, zur Arbeit zu fahren. Wir würden viel lieber im See schwimmen gehen, einen Ausflug in die Berge machen – oder einfach nur auf unserem Balkon im Schatten sitzen und ein kaltes Getränk geniessen.

Leider beginnen unsere Ferien erst in zwei (…?) Wochen. Dafür geht es im „Sommerloch“ auf der Arbeit oft etwas ruhiger zu als normal. Die ideale Gelegenheit, um unseren Büroalltag einmal genauer unter die Lupe zu nehmen – und das ein oder andere zu optimieren!

Hier sind 5 Ideen, wie Sie wieder neuen Elan in Ihren Büroalltag bringen:

1.  Obst und Nüsse, Grüner Tee und Apfelschorle: Gesunde Snacks und Getränke geben uns länger Energie als Schokoriegel, Cola & Co. Eine Schale mit frischem Obst im Büro ist ausserdem dekorativ und motiviert uns zu einem gesunden Lebensstil.

2. Bewegen Sie sich bei der Arbeit – so oft wie möglich. Drucken Sie Dokumente auf dem zentralen Drucker im Korridor, anstatt auf Ihrem Drucker im Büro. Stehen Sie beim Telefonieren auf und gehen Sie ein paar Schritte. Ihre Stimme bekommt mehr Volumen und Sie können sich besser auf das Gespräch konzentrieren.

3. Öffnen Sie zwischendurch für ein paar Minuten das Fenster. Wenn das in Ihrem Büro nicht möglich ist, versuchen Sie, in einer Teepause für 5 Minuten vor die Tür zu gehen. Frische Luft hat einen vitalisierenden Effekt, und Sie sind nach der kurzen Pause wieder fit für Ihr nächstes Projekt.

4. Machen Sie öfter kleine Gymnastikübungen am Schreibtisch. Vielleicht kennen Sie schon ein paar Übungen z.B. aus dem Yoga, die Sie gut im Büro machen können – oder Sie lassen sich von dem Video inspirieren.

5. Es muss nicht immer die Kantine oder das Restaurant sein. Verbringen Sie Ihre Mittagspause doch mal draussen. Nehmen Sie ein Sandwich mit und machen Sie ein kleines Picknick in einem Park in der Nähe. Sie essen am liebsten zusammen mit Kollegen? Die freuen sich bestimmt auch über etwas Abwechslung und vielleicht eine Partie Frisbee!

Worterklärungen:

  • Arbeitsplatz m. – dort, wo man arbeitet: das Büro, der Schreibtisch usw.
  • Ausflug m. – kleine Reise
  • geniessen – Auch wenn ich schon viele Jahre in der Region lebe – ich geniesse jeden Tag die Aussicht auf den Genfersee und die Alpen!
  • Gelegenheit f. – Okkasion
  • Büroalltag m. – das, was jeden Tag im Büro passiert
  • unter die Lupe nehmen – ganz genau anschauen
  • verbringen – Normalerweise verbringe ich den Samstagabend mit meinen Freunden in der Sportsbar. Aber nächstes Wochenende bin ich in Paris – und verbringe die Zeit mit meiner Freundin!
  • Abwechslung f. – Variation

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Lernen mit Bewegung

Foto: See-ming Lee, flickr creative commons

Foto: See-ming Lee, flickr creative commons

Obwohl es offiziell noch Winter ist, liegt der Frühling an manchen Tagen schon in der Luft. Wenn das Wetter schön ist und die Sonne scheint, hat man Lust rauszugehen und Sport zu treiben.

„Hm“, denken Sie jetzt vielleicht, „das würde ich ja gern – aber ich muss noch für meinen Deutschkurs lernen…“ Und lernen – das tut man im Sitzen am Schreibtisch, oder?

Wir sitzen heute viel: bei der Arbeit im Büro und danach zur Entspannung zu Hause auf dem Sofa. Wir haben schon oft gehört (und selbst gespürt), dass zu viel sitzen nicht gesund für unseren Körper ist. Aber hat es auch einen Einfluss auf unser Gehirn?

Den hat es tatsächlich. Neurowissenschaftler haben in verschiedenen Studien herausgefunden, dass körperlich fitte Menschen auch geistig fitter sind.

Durch Bewegung wird das Gehirn besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Regelmässiger Sport wie Joggen, Inline Skaten oder Velo fahren aktiviert außerdem die Produktion von Serotonin im Gehirn. Serotonin macht nicht nur glücklich, es macht auch leistungsfähiger.

5 Tipps, wie Sie effektiver lernen mit Bewegung:

1.   Nehmen Sie Ihre Deutsch-Lektionen mit zum Sport. Beim Joggen oder Spazierengehen können Sie z.B. Podcasts aus dem Deutschschweizer Radio oder Deutschen Welle auf Ihrem mp3-Player hören.

2.  Machen Sie regelmässig kleine Lernpausen, in denen Sie sich bewegen. Das Video unten zeigt einige Übungen, die Sie gut am Schreibtisch machen können.

3.  Tauschen Sie Ihren Schreibtischstuhl doch mal gegen einen Gymnastikball oder einen ergonomischen Hocker für aktives Sitzen.

4.  Wenn Sie einen Tandem-Partner haben, um Deutsche Konversation zu üben: Treffen Sie sich anstatt im Café im Park, um eine Runde zu joggen, oder machen Sie zusammen eine Velotour.

5.  Denken oder sagen Sie z.B. im Haushalt doch öfter mal auf Deutsch, was Sie gerade tun. So bekommt die Hausarbeit einen zweiten Sinn und macht gleich wieder mehr Spass.

Keine Zeit für regelmässigen Sport? Tipps für mehr Bewegung im Alltag finden Sie hier.

Worterklärungen:

  • Bewegung f. – Aufstehen, Herumlaufen, Rennen, Schwimmen…
  • spüren – fühlen
  • Einfluss m. – Wenn wir gut schlafen, sind wir am nächsten Tag fit. Der Schlaf hat einen Einfluss darauf, wie es uns geht.
  • Neurowissenschaftler m. – Spezialist für das Gehirn
  • herausfinden – Wann fährt ein Zug nach Bern morgen früh? Vielleicht kann ich es über das Internet herausfinden.
  • Sauerstoff m. – O2
  • versorgen – Ich bin gut versorgt. Ich bekomme alles, was ich brauche
  • leistungsfähig – Ich kann viel arbeiten.

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Minimalist oder Sammler?

Ich habe viele Sachen. Ich habe viele Kleider, viele Bücher, viele CDs. Ich habe viele Dinge zum Dekorieren. Ich habe all diese Dinge, weil ich sie von Zeit zu Zeit brauche. Ich mag meine Sachen. Aber manchmal denke ich: „Es ist genug! Es ist zuviel!“

Dann versuche ich auszumisten. Doch reduzieren fällt mir schwer. Denn: Was ist wichtig? Was brauche ich nicht? Was könnte ich später noch einmal gebrauchen?

Wenn ich dann ausmiste, passiert oft das: Ich sortiere alte Magazine und sehe einen interessanten Artikel auf dem Titel – den muss ich natürlich erst einmal lesen. Ich sortiere meinen Kleiderschrank und finde ein schönes Kleidungsstück, das ich schon lange nicht mehr getragen habe – das muss ich erst einmal anprobieren. Undsoweiter…

Ich bin schon oft umgezogen. Jedes Mal habe ich vorher ausgemistet. Ich habe schon viele, viele Kartons mit Büchern und CDs, mit Kleidern und allen möglichen Dingen verkauft, gespendet, weggeworfen. Trotzdem habe ich immer noch viel.

Es scheint mir, als hätte ich immer gleich viele Dinge. Auch wenn ich schon oft versucht habe, weniger zu haben: schnell habe ich wieder so viel wie vorher.

Habe ich vielleicht ein Kontingent für Dinge? Und muss ich damit immer bis zum Limit gehen?

Ich kenne einige Leute, die weniger Dinge haben als ich. Ich bewundere sie. Ich hätte auch gern weniger. Denn im Herzen bin ich Minimalistin. Aber in der Realität – eine notorische Sammlerin!

Sind Sie auch ein Sammler? Oder ist Ihr Keller leer? Fällt es Ihnen leicht auszumisten? Oder geht es Ihnen so ähnlich wie mir? Diskutieren Sie in der Deutschstunde – oder schreiben Sie uns auch gerne einen Kommentar!

Worterklärungen:

  • Sammler m. – hier: Jemand, der viele Sachen hat: CDs, Bücher, Fotos, Schuhe….
  • Ding n. = Sache
  • ausmisten (ugs.) – aussortieren, wegwerfen
  • könnte – Konj. II von können
  • umziehen – in eine andere Stadt oder eine andere Wohnung ziehen
  • spenden – schenken, z.B. an das Rote Kreuz, Terre des Hommes…
  • es scheint mir – ich glaube …
  • hätte – Konj. II von haben
  • bewundern – etw./jmd. gut finden
  • Keller m. – Unter einem Haus ist oft ein …

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