Archive for category Kunst

Aï, aï, aï! C’est bientôt fini!

Ich war erst 3x. Ich möchte mindestens noch einmal gehen. Waren Sie schon dort?

Ich spreche von der Ausstellung  von Ai Weiwei im Palais de Rumine.

Die mehr als 40 Installationen vom Künstler sind im ganzen Palais de Rumine versteckt. Man geht also durch alle Ausstellungen: Musée des Beaux-Arts, musée de zoologie, musée de l’archéologie. ... Dabei entdeckt man nicht nur die Kunstwerke von Ai Weiwei sondern man lernt nebenbei ganz viel. Die Objekte von Ai Weiwei sind mit Kleber am Boden gekennzeichnet, manchmal würde man sie sonst nicht erkennen. Manche sieht man aber sofort! Zum Beispiel der grosse Papierdrache, der im Zoologischen Museum an der Decke hängt.

Eines meiner Lieblingsstücke ist das hier:

Ich finde es lustig. Es ist eine Skulptur, die aussieht als wäre sie aus der Kykladenkust aus der Zeit um 3500-2000 vor Christus. Diese pseudokykladische Skulptur hat Ai Weiwei für das Museum für kykladische Kunst in Athen geschaffen.

Was mich besonders fasziniert ist seine Wahl der Materialien. Er hat zum Beispiel ein menschliches Skelett aus Porzellan gemacht. 54 Knochen aus zerbrechlichem Porzellan. Er hatte in der Nähe eines Arbeitslagers (wo zur Zeit von Mao “Gegenrevolutionäre” gefangen gehalten wurden) im Boden ein echtes menschliches Skelett entdeckt und es ausgegraben. Dieser Fund inspirierte ihn, selber ein Skelett herzustellen. Dazu wählte er ein zerbrechliches und kostbares Material.

Haben Sie das IPhone aus schwarzem Stein gefunden, das im archäologischen Museum versteckt ist? Es macht mich nachdenklich. Wir denken, dass wir so tolle Dinge haben  – der technische Fortschritt! Vor 10’2018 Jahren (also ca 10’000 vor Chr.), als man in der Steinzeit die erste Axt hergestellt hat, hat man da das gleiche gedacht? Der Mensch, das intelligenteste Tier auf Erden?

Falls Sie noch nicht waren: die Ausstellung ist noch bis  zum 28. Januar geöffnet.

PS: Es ist übrigens die letzte Aussellung, des mcb-a im Palais de Rumine. Danach zieht das Museum auf die PLATEFORME 10 beim Bahnhof.

 

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Le gout de la mémoire

Am Sonntag besuchte ich die Ausstellung und Filmvorführung der Künstlerin, Katerina Samara, in Sion.

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Katerina Samara hat für ihre Masterarbeit an der “Ecole Cantonale d’Art du Valais (ECAV)” den Preis der Stadt Siders gewonnen. 2015/2016 konnte sie dank der Unterstützung der Fondation BEA (für junge Künstler) im “Atelier Tremplin” der “Ferme Asile” in Sion arbeiten.

Der Titel ihres aktuellen Projekts lautet: “le gout de la mémoire”. Die Übersetzung auf Deutsch ist sehr schwierig, denn “mémoire” hat mindestens zwei Bedeutungen. Ich beschreibe deshalb lieber, worum es geht.

Im Kunstzentrum “Ferme Asile” in Sion kann man die Ausstellung sehen. Es gibt Bilder (Familienfotos), Stickereien und Installationen. In ihren Installationen verbindet Katerina Samara – mit farbigen Fäden – den Geschmack an die Erinnerungen und Familiengeschichten.Katerina Samara

Am Sonntag zeigte Katerina zuerst einen Film. Im Film ging es um eine griechische Familie, die aus Istanbul vertrieben wird – und um Essen.
Nach dem Film hat die Künstlerin zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester ein griechisches Festessen zubereitet. 40 Personen sassen an einem langen Tisch und probierten viele verschiedenen griechische Speisen.

Mir ist an diesem Tag bewusst geworden, wie stark der Geschmackssinn mit dem Gedächtnis verbunden ist. Man möchte ja oft die Lernenden in Kategorien einteilen: den visuellen Typ, den auditiven Typ, etc. Wenn es diese Kategorien geben würde, wäre ich ein Geruch-/Geschmackstyp. Gerüche und Geschmäcker können mich ganz rasch in andere Zeiten versetzen. Ich erinnere mich in voller Klarheit an Dinge, die lange her sind.
Wäre es also nicht logisch eine Sprache beim Essen zu lernen? Ich meine jetzt nicht: die Wortschatzliste lesen während man ein Sandwich verschlingt!

Eher so: mit einem Tandempartner, der die Fremdsprache spricht, die man lernen möchte, schön essen gehen: Sich Zeit nehmen für das Essen und für die Gespräche.

Gibt es ein Essen (mit der Familie oder mit Freunden?) oder eine Erinnerung an ein Gericht, das Sie nie mehr vergessen werden?

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  • Katerinas Samaras Installationen sind noch bis zum 5. März in der “Ferme Asile” in Sion zu sehen.
  • Der Film, der gezeigt wurde hiess: A Touch of Spice.

 

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Salut Salon – Klassik für alle mit Witz und Humor

Das Quartett “Salut Salon” aus Hamburg spielt klassische Musik mit vollem Körpereinsatz. Im Interview sagt die Cellistin: “Körperlose Musik wurde zwar erfunden, dafür kommt aber niemand ins Konzert”. Das stimmt. Die Leute gehen ins Konzert nicht nur um etwas zu hören sondern auch um etwas zu sehen. Die vier Musikerinnen spielen leidenschaftlich und mit Charme.

Das Projekt “Salut Salon” wurde vor 30 Jahren gegründet. Angelika Bachmann und Iris Siegfried waren zusammen im Schulorchester. Bei einem Lachanfall entstand ihre Freundschaft. Zuerst spielten sie zu zweit auf einer Familienfeier. Danach traten sie bald regelmäßig auf. Eine Pianistin und eine Cellistin kamen dazu und so wurden sie zu einem Quartett. 2002 kam der Durchbruch: in Hamburg spielten sie eine ganze Konzertreihe in ausverkauften Hallen. Heute gibt das Ensemble über 120 Konzerte pro Jahr.

Hier ein kurzes Interview mit den vier Ladies, Lachanfall inklusive.

Lassen Sie sich davon überzeugen und besuchen Sie das Konzert am 9. November in Beausobre in Lausanne! Hier finden Sie Informationen, wo Sie Tickets bekommen. http://www.beausobre.ch/?r=site/spectacle&id=507

 

 

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“Zehn Leinwände unter den Sternen” (Redewendungen II)

…”zehn Leinwände unter den Sternen”? Was bedeutet denn das? Haben Sie das schon auf Französisch übersetzt? Sie werden es sofort verstehen, wenn Sie das Programm von Lausanne Estivale kennen… Auf Deutsch klingt diese Übersetzung schrecklich. Es ist oft der Fall, dass man Redewendungen nicht übersetzten kann. Manchmal klingen sie lustig, manchmal komplett absurd. Aber manchmal passen wörtliche Übersetzungen von Redewendungen aber wie die Faust auf’s Auge (venir comme le poing sur l’oeil  = venir comme un cheveu sur la soupe).

Die Open-Air-Projektionen im Park von Mon-Repos sind meine persönlichen Lieblingsprogrammpunkte von Lausanne Estivale. Die Filme beginnen im August um 21.30 Uhr. Es ist nicht nötig sich besonders zu stylen, denn in der Nacht sind alle Katzen grau (la nuit tous le chats sont gris).

Und wenn es regnet, dann ist das doch nicht die Welt (ce n’est pas la mer à boire)! Der Film wird dann einfach im Kino “Zinéma” gezeigt.
Aber Achtung: Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste (prudence est la mère de la sûreté), besser zu früh kommen als zu spät um einen guten Platz zu bekommen. Und noch ein Tipp: nehmen Sie eine kleine Iso-Matte mit. Denn vorsorgen ist besser als heilen (mieux vaut prévenir que guérir). Eine Antibiotikakur wegen einer Blasenentzündung (cystite) ist nicht so toll.

Obwohl bekanntlich Geld nicht stinkt (l’argent n’a pas d’odeur), freue ich mich, dass die Vorführungen gratis sind. So bleibt noch etwas übrig um ein Eis zu kaufen oder ein Getränk.

Der Film vom 29.8. heisst “Feuer und Flamme” und ist auf Schweizerdeutsch. Das ist eine gute Gelegenheit für alle Schweizerdeutsch-Lerner und -Liebhaber unsere Dialekte zu hören, sich dabei gut zu unterhalten und noch etwas über die Giesserei-Kunst aus St. Gallen zu erfahren. Man muss das Eisen schmieden, solange es heiss ist (il faut battre le fer tant qu’il est chaud): Nehmen Sie also jetzt gleich Ihre Agenda und schreiben Sie den Termin hinein!

Waren Sie noch nie an einer Vorführung von “dix toiles sous les étoiles” im Park Mon-Repos? Sind Sie noch nicht sicher, ob es Ihnen gefallen wird? Dann würde ich zum Schluss noch sagen: probieren geht über studieren (expérience passe sience)!

Waren Sie dieses Jahr schon im Open-Air-Kino? Was haben Sie gesehen? Wie hat Ihnen der Film und die Erfahrung, draussen zu sein, gefallen?

 

 

 

 

 

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Objectif Gare – Kunst am Lausanner Bahnhof

Lausanne ist bekannt für ambitionierte architektonische Projekte: das Quartier Flon, das Rolex Learning Center der EPFL – und der Pôle muséal auf dem früheren Terrain der SBB neben dem  Lausanner Bahnhof.

Drei der wichtigsten Lausanner Museen sollen dort ab 2018 eine neue Heimat finden: das Musée Cantonal des Beaux-Arts (mcb-a), das Mudac und das Elysée. Fotografie, Design und Bildende Kunst direkt nebeneinander – das klingt spannend.

Natürlich gibt es verschiedene Meinungen zur geplanten Transformation des SBB-Geländes. Der Entwurf des Estudio Barozzi Veiga aus Barcelona für das neue mcb-a mit dem riesigen minimalistischen Kubus gefällt sicher nicht jedem – aber er ist in jedem Fall sehenswert.

2018… Das ist noch lange hin! Zum Glück müssen wir aber nicht so lange warten: Vom 5. bis 14. Juni präsentiert der Pôle muséal ein Kunstevent, bei dem für jeden etwas dabei ist – selbst wenn man sich nicht so sehr für Kunst interessiert.

Denn Objectif Gare bietet neben Ausstellungen und Performances auch Konzerte, Afterworkpartys und Filmabende. Dazu gibt es leckeres Essen von regional bis indisch.

Hier sind fünf Gründe, warum wir Objectif Gare nicht verpassen sollten:

1. Die Hallen des früheren Lokomotivendepots mit ihrer zickzackförmigen Dachkonstruktion sind sehenswert – nicht nur für SBB-Nostalgiker.

2. Paléo, Montreux Jazz, Electrosanne…: Jeden Abend von 18 bis 21 Uhr gibt es Musik im Stil eines der vielen Festivals der Region.

3. Sie würden gerne selbst etwas Künstlerisches machen, aber finden im Alltag keine Zeit? Melden Sie sich für einen der Workshops an z.B. für Portraitzeichnen (inscriptions at objectifgare.ch).

4. Wie wäre es nächsten Sonntag mit einem Brunch im Pôle muséal? Danach gibt es ein Jazzkonzert von Studenten der HEMU.

5. Alle Veranstaltungen sind kostenlos!

Und wenn Sie jetzt trotzdem sagen „Das ist nichts für mich!“: Die Ausstellung ist an verschiedenen Orten auch im öffentlichen Raum Lausannes präsent – Sie werden um Objectif Gare einfach nicht herumkommen! 🙂

Worterklärungen:

  • Heimat f. – dort ist man zuhause
  • spannend – aufregend, nicht monoton
  • verschieden – nicht gleich
  • Gelände n. – Terrain
  • Entwurf m. – Konzeption
  • sehenswert – Die Ausstellung im Musée d’Art Brut ist echt sehenswert. Du solltest sie dir unbedingt anschauen.
  • das ist noch lange hin = das dauert noch lange
  • verpassen – Heute morgen habe ich den Bus verpasst. Ich kam eine Viertelstunde zu spät ins Büro. Das Meeting hatte schon begonnen. Mein Chef war ziemlich sauer!
  • Veranstaltung f. – Event
  • um etwas herumkommen – etwas vermeiden

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Original oder Beltracchi?

Seine Bilder hingen in Museen wie dem MoMA in New York und der Fondation de l’Hermitage in Lausanne. Sie wurden im renommierten Auktionshaus Christie’s versteigert. Kunstsammler aus aller Welt zahlten Millionen für sie: Bilder von Matisse, Braque, Picasso – alle gemalt von Wolfgang Beltracchi.

Im Laufe seiner Karriere fälschte Beltracchi etwa 300 Bilder. Für 14 (!) dieser Fälschungen wurde er 2011 zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Und die anderen Bilder? Hängen immer noch in Museen und privaten Sammlungen auf der ganzen Welt.

Auf dem Kunstmarkt kann man sehr schnell sehr viel Geld verdienen. Die Provenienz eines Bildes wird oft nicht genau geprüft. Davon hat Beltracchi profitiert.

Er hat seine Fälschungen perfektioniert. Bildmotive, Farben, Leinwand und Rahmen waren so authentisch, dass selbst Experten jahrzehntelang darauf hereingefallen sind.

Seit seinem Prozess ist Beltracchi zum Star avanciert: Er ist in Talkshows eingeladen; für den Sender 3sat malte er Portraits von Prominenten wie dem Schaupieler Christoph Waltz; er spielte sogar in einer Episode der „Simpsons“ mit.

Die einen finden ihn genial, andere echauffieren sich über seine Arroganz. Sie kritisieren, er sei kein richtiger Künstler, denn er habe ja nur von anderen kopiert. Es sei ihm immer nur ums Geld gegangen.

Seit Anfang des Jahres ist Wolfgang Beltracchi wieder ein freier Mann. Er will in Zukunft nur noch Bilder malen, die mit seinem eigenen Namen signiert sind.

Falls Sie sich selbst ein Bild machen wollen: ab 22. März sind „echte“ Beltracchis in der Galerie Brügger in Bern zu sehen.

Worterklärungen:

  • Fälschung f. – es ist nicht echt
  • versteigern – Auf ebay kann man diverse Dinge versteigern.
  • Kunstsammler m. – jemand, der eine Kollektion von Kunstwerken hat
  • im Laufe – in dieser Zeit
  • fälschen – etwas kopieren, z.B. Banknoten
  • Gefängnis n. – In der Nähe des Olympiastadions Lausanne liegt das Gefängnis Bois-Mermet.
  • verurteilen – Der Kriminelle wurde verurteilt: Er muss für sechs Jahre ins Gefängnis.
  • prüfen – kontrollieren
  • auf etwas hereinfallen – glauben, dass etwas wahr oder echt ist
  • sei, habe – Konjunktiv I von sein, haben
  • sich ein Bild machen – sich eine Meinung bilden

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Ein Elfchen im April

April

April WordleApril! April!
Der weiß nicht, was er will.
Bald lacht der Himmel klar und rein,
Bald schaun die Wolken düster drein,
Bald Regen und bald Sonnenschein!
Was sind mir das für Sachen,
Mit Weinen und mit Lachen
Ein solch Gesaus zu machen!
April! April!
Der weiß nicht, was er will. (…)

Heinrich Seidel (1842-1906)

Die Jahreszeiten waren schon immer eine grosse Quelle der Inspiration für Dichter. Warum nicht einmal selbst ein Gedicht schreiben? Zum Beispiel ein “Elfchen”. Das dauert nur ein paar Minuten, ist kinderleicht – und klingt trotzdem sehr poetisch.

Sie können ein Elfchen über die Jahreszeit schreiben, über die Stadt, in der Sie wohnen, über sich selbst, oder über jedes andere Thema, das Ihnen gerade einfällt.

Ein Elfchen funktioniert so:
1. Zeile: Ein Wort (ein zentrales Wort, Thema des Gedichtes)
2. Zeile: Zwei Wörter (z.B. was ich sehe, höre, rieche…)
3. Zeile: Drei Wörter (z.B. was passiert)
4. Zeile: Vier Wörter (z.B. was ich fühle)
5. Zeile: Ein Wort – (ein Wort zum Schluss)

Ein Elfchen über den April klingt dann z.B. so:

April
Sonne spielt
Verstecken mit Wolken
Licht, Schatten, Licht, Schatten
Frühling!

P.S. Warum heisst das Gedicht wohl Elfchen!?

Worterklärungen:

  • düster – dunkel
  • Gesaus n. – Lärm, schnelle Bewegung
  • Jahreszeit f. – Frühling, Sommer, Herbst, Winter
  • Dichter m. – Poet
  • Gedicht n. – ein Dichter schreibt Gedichte, z.B. Heinrich Seidel “April”

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Made in Switzerland (I) – Schweizer Design ist Weltklasse

Die Schweiz ist ein kleines Land. Sie ist ein reiches Land, ein sauberes Land. Ein Land mit wunderschöner Natur und eleganten Städten. Gut, vielleicht ist die Schweiz manchmal ein bisschen zu schön. Ein bisschen zu sauber. Vielleicht ist sie manchmal ein bisschen langweilig.

Kein bisschen langweilig ist jedoch Schweizer Design!

Aus der Schweiz kommen besonders viele international erfolgreiche Designer, Fotografen und Architekten: Le Corbusier, Herzog & de Meuron, die Gebrüder Freitag, René Burri…

Die deutsche Zeitschrift “Die Zeit” versucht in einem Artikel herauszufinden, warum das so ist. In der Schweiz gibt es eine lange Tradition für Handwerk und Technik. Ausserdem stehen Disziplin und Produktivität hoch im Kurs (Die Initiative “6 Wochen Ferien für alle” hatte keine Chance bei den Schweizern!).

“L’art pour l’art” ist nicht typisch für die Schweiz. Der Schweizer ist ein Ästhet, aber er ist auch ein “Homo Faber”. Deshalb gilt die Formel: Ästhetik + Funktionalität = Schweizer Design.

Die Schweizer Designerin und Bloggerin “Swiss Miss” lebt und arbeitet in New York. Sie erklärt in der “Zeit” den Erfolg des Schweizer Designs so:

“Ich wuchs in der Schweiz auf und war dabei von einer Ästhetik umgeben, die in anderen Ländern kaum so dicht zu finden ist. So etwas hat einen stetigen Einfluss.”

Die Schweiz kann also gar nicht schön genug sein – sie inspiriert mit ihrer Schönheit zu grossartigem Design und wird dadurch noch schöner.

Sie sind neugierig geworden auf Schweizer Design? Dann schauen Sie doch mal bei den Design Days Ende September in Renens vorbei und lassen sich inspirieren!

Design Days in Renens, vom 27.-30.09.2012

Kunst aus der Schweiz in  Renens

Worterklärungen:

  • Weltklasse f. – international erfolgreich
  • erfolgreich – Roger Federer ist Weltklasse im Tennis. Er ist international erfolgreich.
  • Handwerk n. – Bäcker, Elektriker, Schreiner, Uhrmacher… sind Handwerksberufe.
  • hoch im Kurs stehen – An der Börse steht eine Aktie hoch im Kurs, oder sie fällt im Kurs. Hier: Ich finde etwas wichtig und gut. Es steht bei mir hoch im Kurs.
  • gelten, gilt – es ist korrekt, es ist richtig
  • umgeben sein von – In einem Wald ist man umgeben von Bäumen.
  • dicht – Im Wald stehen die Bäume dicht nebeneinander, in der Stadt die Häuser.
  • stetig – immer
  • Einfluss m. – Die Landschaft inspiriert meine Arbeit. Sie hat Einfluss auf meine Arbeit.
  • grossartig = grandios

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Griechenland – Land der Ikonen (2)

Wenn man an griechische Kunst denkt, denkt man zuerst an antike Tempel und Statuen. Diese Statuen zeigen Personen aus der griechischen Götterwelt oder Athleten, z.B. Zeus, Minotaurus, oder der Diskuswerfer des Myron. Aber es gibt noch eine andere Seite der griechischen Kunst: die Ikonenmalerei.

Die Ikonen sind nicht einfach nur schöne Bilder. Die orthodoxen Christen glauben, dass Ikonen besondere Bilder sind. Wenn man eine Ikone betrachtet, gibt es eine spirituelle  Verbindung zwischen dem Betrachter und dem Heiligen auf der Ikone. In jeder orthodoxen Kirche gibt es eine Ikonostase. Das ist eine Wand, an der viele Ikonen hängen. Häufige Motive der Ikonen sind Jesus, Maria, Engel und Propheten.

Die Ikonenmalerei ist nicht einfach nur Malerei. Sie ist ein religiöses Handwerk. Deshalb spricht man auch von “Hagiographie”, “Ikonenschreiben”. Die meisten Ikonen sind Kopien von einem traditionellen Motiv. Es gibt feste Regeln, um eine Ikone zu malen:

– das Motiv ist zweidimensional

– der Hintergrund ist golden

– die Ikone muss mit dem Namen des Heiligen beschriftet sein

Katholische Kirchen sind voller Heiligenstatuen. Das ist in den orthodoxen Kirchen anders. Dort gibt es keine Statuen von Heiligen; es gibt nur Ikonen. Das liegt daran, dass es im antiken Griechenland viele Statuen von Göttern gab. Als Griechenland christlich wurde, wollte man die Tradition der Statuen beenden – und erfand die Ikonen!

Sie sind neugierig auf griechisch-orthodoxe Kirchen und Ikonen, haben aber keine Zeit (oder kein Geld) für eine Reise nach Griechenland? Dann schauen Sie doch einfach in der griechisch-orthodoxen Kirche in der Avenue Florimont in Lausanne vorbei.

Wenn Sie die Ikonenmalerei selbst ausprobieren möchten: im Atelier St. Luc nahe Place Chauderon gibt es regelmäßig Kurse in Ikonenmalerei.

Inspiration für die nächste Deutschstunde: 

Schauen Sie das Video über russische Ikonenmalerei. 

1. Welche Bedeutung haben Ikonen für die Studentinnen?

2. Ist die Ikonenmalerei in Russland ein Beruf mit Zukunft? Warum?

Worterklärungen:

  • Gott, Götter m. – Im Monotheismus gibt es einen Gott; im Polytheismus gibt es viele Götter.
  • besonders – speziell
  • betrachten – ansehen, anschauen
  • Verbindung f. – Mutter und Kind haben eine sehr enge …
  • Betrachter m. – Wenn ich ein Bild anschaue, bin ich ein …
  • häufig – oft
  • Handwerk n. – Berufe im Handwerk: Bäcker, Uhrmacher, Elektroinstallateur…
  • fest ≠ locker
  • beschriftet – In der Schweiz sind die Verpackungen im Supermarkt in mindestens drei Sprachen beschriftet: Deutsch, Französisch und Italienisch.
  • geben, gab, gegeben – In der Deutschen Sprache gibt es regelmäßige und unregelmäßige Verben.
  • erfinden, erfand, erfunden – Die Schweiz ist berühmt für ihre Erfindungen und Innovationen, z.B. das Schweizermesser oder die Schokolade.

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Das Ende der ersten Halbzeit

Damit haben weder seine Fans, noch Lucio Dalla gerechnet: das Konzert, das er vergangenen Mittwoch in Montreux gegeben hat, war sein letztes Konzert. Er starb am nächsten Morgen nach dem Frühstück an einem Herzinfarkt. Er wurde 68 Jahre alt.

Lucio Dalla zeigte schon als kleiner Junge musikalisches Talent. Mit sieben Jahren spielte er Akkordeon, mit dreizehn Jahren Klarinette. Seine Karriere startete er in einer Jazzband. In den 60er Jahren gab er Konzerte mit bekannten Jazz-Musikern wie Chet Baker oder Charlie Mingus. Später machte er eine Solokarriere als Sänger und Komponist.

Lucio Dalla war praktizierender Katholik und christliche Werte wie die Nächstenliebe waren ihm sehr wichtig. Er hatte ein Herz für die Armen. Jedes Jahr an Neujahr hat er die Obdachlosen seiner Heimatstadt Bologna in ein gutes Restaurant eingeladen.

Lucio Dalla glaubte daran, dass das Leben nach dem Tod weitergeht. Er sagte einmal: “Ich glaube nicht an den Tod. Er ist nur das Ende der ersten Halbzeit.”

Inspiration für die nächste Deutschstunde:

1) Welche Werte sind Ihnen wichtig? Disziplin, Gerechtigkeit, Pflichterfüllung, Nächstenliebe, Ehrlichkeit, Bescheidenheit … Nennen Sie drei Werte, die für Sie wichtig sind. Warum sind sie Ihnen wichtig?

2) Woran glauben Sie? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Oder ist alles zu Ende, wenn wir sterben? Diskutieren Sie.

Wie immer freuen wir uns auch über Kommentare!

Worterklärungen:

  • erste Halbzeit – im Sport z.B. beim Fussball, gibt es eine erste und eine zweite Halbzeit
  • weder…noch – Im Supermarkt kaufe ich weder Äpfel noch Birnen. Ich kaufe Bananen.
  • mit etwas rechnen – glauben, dass etwas passiert
  • geben, gab, gegeben – Musiker geben Konzerte.
  • sterben, starb, gestorben – Das ist 100% sicher: jeder von uns wird eines Tages sterben.
  • Herzinfarkt m. – Daran sterben viele Menschen, besonders Männer.
  • Wert m. – Das, was uns im Leben wichtig ist. Werte sind z.B. Disziplin, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit…
  • Nächstenliebe f. – Man soll zu allen anderen Menschen so gut sein wie zu sich selbst.
  • ein Herz für etwas / jemand haben – Etwas / jemanden besonders mögen.
  • Obdachloser m. – Jemand, der kein Haus oder eine Wohnung hat.
  • Heimatstadt f. – Die Stadt, aus der ich komme.
  • einladen – Ich lade dich ein. Ich zahle die Rechnung.

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