Archive for category Kommunikation
Wann waren Sie das letzte Mal in der Deutschschweiz?
Posted by espaceallemand in Kommunikation, Schweiz, Sprache on 05/05/2017
… letzte Woche? Vor einem Monat? Igendwann… schon lange her? Noch nie ?!?
Aus welchem Grund sind Sie damals in die Deutschschweiz gereist?
Die Schweiz ist ein vielfältiges Land. Als Schweizer sind wir stolz darauf. Vor allem auf die 4 Sprachregionen. Obwohl nur wenige Schweizer mehr als eine andere Landessprache fliessend sprechen. Stolz darauf sind wir trotzdem.
Aber profitieren wir auch von dieser Vielfältigkeit? Profitieren wir von unseren Nachbarn im eigenen Land um zum Beispiel indem wir deren Sprache lernen?
Gerade ist die Fremdsprachen-Debatte wieder entflammt! Der Kanton Thurgau will das Frühfranzösisch abschaffen (sehen und hören Sie einen 5-minutigen Bericht dazu hier auf srf News ).
Und was ist mit uns, den “Ü25” ?
Die “Ü25” ist die Gruppe der Bevölkerung, die älter als 25 Jahre ist (über 25). Wie sieht es hier mit den Fremdsprachen aus?
Gemäss der Strukturerhebung des Bundesamtes für Statistik von 2104 lernen 35 % der Deutschschweizer ab 25 Jahre Englisch und nur 15% Französisch als Fremdsprache.
Die Westschweizer, die älter als 25 Jahre sind, machen es fast gleich: ca 32% lernen Englisch und dafür lernen immerhin 22% Deutsch als Fremdsprache.
Auch im Tessin ist Englisch für die über 35Jährigen die beliebteste Fremdsprache. An zweiter Stelle kommt Italienisch mit 21%. Auf dem dritten Platz steht wahrscheinlich Deutsch (siehe Bild).
Um eine Fremdsprache zu lernen, muss man einen guten Grund haben. Denn eine Fremdsprache lernen ist ein ziemlich grosses und zeitintensives Projekt. Vor allem, wenn man schon erwachsen ist!
Zwei gute Gründe wären:
- berufliche Kontakte mit Leuten aus einer andere Sprachregion
- private Reisen in eine andere Sprachregion
Um eine Fremdsprache nicht zu lernen, gibt es auch Gründe. Ich nenne nur zwei:
- die Fremdsprache gilt als schwierig,
- man hat wenig Gelegenheit sie zu benützen (weil der andere lieber Englisch spricht, vielleicht…)
Wie interpretieren Sie diese Statistik von 2014?
Was denken Sie über die Gründe eine Landessprache zu lernen oder nicht zu lernen?
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Redemittel zur Beschreibung von Statistiken
- Die Bevölkerung = la pobulation
- Gemäss + Dativ = selon
- 30% der Deutschschweizer = 30% des suisse-allemands
- beliebt, belieber, am beliebtesten = préféré, plus préféré que, le plus préféré
- nur = seulement
- immerhin = tout de même /au moins
- an erster/zweiter/dritter/etc Stelle = à la première/deuxième/etc place
- auf dem ersten/zweiten/dritten /etc Platz = à la première/deuxième/etc place
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PS: Möchten Sie wieder einmal die Deutschschweiz besuchen? Kommen Sie mit uns nach Basel! Espace Allemand organisiert einen Ausflug in die “Hauptstadt der Kultur”, inklusive Besuch einer Läckerlifabrik. Lesen Sie mehr darüber hier!
Lerntipp: mit Radio hören Sprachen lernen
Posted by espaceallemand in Internet, Kommunikation, Lernstrategien, Lernstrategien Sprache, Lerntipps, Made in Switzerland, Motivation, Musik, Sprache on 01/03/2017
Während ich diesen Blog schreiben, höre ich Radio SRF3. Ich könnte aber auch Radio Havanna hören oder Radio Mykonos! Mit meinem Smartphone geht es ganz einfach. Wie ich hört inzwischen jeder 5. Schweizer Radio über das Internet.
Ich habe die App von Radio SRF auf dem Handy. Fast jede Radiostation hat eine App oder man kann sie im Internet “live” hören.
Radio hören ist eine sehr entspannende Art eine Fremdsprache verstehen zu lernen: man hört gesprochene Sprache und wird immer wieder von Musik unterbrochen. Oder man wählt ein Programm : die Nachrichten, Musik, Hörspiele, Ratgebersendungen, Wirtschaftsnews, lustige Morgenshows, die Kinovorschau, …
Sie wollen Schweizerdeutsch verstehen lernen? Dann hören Sie doch den Wetterbericht auf Radio Bern1 in Berndeutsch oder Finanztipps in Baseldeutsch auf Radio Basilik. Wenn Sie wenig Zeit haben können Sie eine 3-minütige Gameshow auf Radio Pilatus hören und wenn Sie viel Zeit haben ein Interview mit einer interessanten Person auf Radio Zürisee.
Meine Tipps:
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Hören Sie Radio wie früher “live” – Sie hören, was gerade läuft. Zum Beispiel im Auto mit dem Autoradio (SRF1) oder übers mobile Internet (Sender und Sendung Ihrer Wahl). Man endeckt und erfährt viel Neues, Unbekanntes und Überraschendes!
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Wählen Sie die Sendungen, die Sie interessieren und abonnieren Sie einen Podcast. Hören Sie diesen Podcast beim Joggen oder Kochen regelmässig. Gewöhnen Sie sich an die Stimme und AkzentDialekt des Moderators. Sie werden sehen: am Anfang verstehen 5 bis 20% und nach 3-4 Sendungen werden es 50 -70% oder mehr sein!
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Wichtig ist Regelmässigkeit und dass Sie einer Sendung oder einem Sender ein paar Monate lang treu bleiben. Warum? Weil Sie vergleichen können: wie viel habe ich am Anfang verstanden? Wie viel ist es jetzt nach 2 Monaten? Sie können Ihre Fortschritte sehen, das motiviert und macht glücklich. Sprache lernen hat viel mit Motivation zu tun (lesen Sie auch diesen Artikel (La motivation – clé de votre réussite) und dieses Interview zum Thema Motivation).
Noch mehr Empfehlungen und Beschreibungen von Radiosendern hier in diesem Artikel der Coopzeitung.
Skiferien
Posted by espaceallemand in Familie, Hier und Jetzt, International, Kommunikation, Reisen, Sprache, Wörterbuch on 30/01/2017
Der Schnee da! Die Berge sind weiss, der Himmel blau und die Skisaison ist eröffnet.
Bald stehen die Winterferien vor der Tür, viele Schweizer verbringen diese Zeit mit Snowboard- oder Skifahren. Eine ganze Woche mit diesem Sport zu verbringen ist teuer. Wer kein Chalet in den Bergen besitzt, nahe zu den Skiorten wohnt oder gute Kontakte hat, weicht oft auf etwas billigere Regionen in der Eurozone aus.
Eine gute Wahl ist das bergige Österreich, auch genannt “Sissi’s Kaisertum“.
Auch ich verbrachte schon wunderschöne Skiferien im Tirol und ich kann es jedem nur empfehlen. Es gibt da jedoch zwei, drei Sachen, die zu wissen sind. In Österreich spricht man Deutsch. So habe ich, ohne nachzudenken, ein Schokoladeneis mit Schlagrahm bestellt. Der Kellner war sehr höflich, verstand aber meinen Wunsch nicht. Ich beschrieb Schlagrahm als Rahm, den man schlägt. Wieder stand im Gesicht des Österreichers ein grosses Fragezeichen. Ich überlegte und bestellte Sahne, die luftig ist. Erleichtert meinte der Kellner: „Aha, die Dame möchte Schlagobers!“.
Das alles ist Deutsch (man beachte die Artikel!):
Deutschland: die Schlagsahne
Österreich: das Schlagobers
Schweiz: der Schlagrahm
Ausser den allgemein bekannten Wiener Schnitzel und Wienerwürstchen, die in Wien übrigens “Frankfurter” heissen, gibt es andere typisch österreichische Nahrungsmittel und Gerichte, die andere Namen haben als in Deutschland oder in der Schweiz. „Apfelstrudel mit Schlag“ ist ein wunderbarer Nachtisch, den Sie unbedingt probieren sollten oder auch „Topfenpalatschinken“. Und ja, das ist trotz dem „Schinken“ eine süsse Speise. Es handelt sich hierbei nämlich ganz einfach um Crèpes gefüllt mit „Topfen“, was „Quark“ bedeutet.
Noch mehr Dialektwörter und Austriazismen gibt es auf diesem Online-Dialektlexikon:
http://my.austria.at/index.php?option=com_griassdi&view=griassdi&Itemid=276&lang=de
Und jetzt wünsche ich Ihnen noch ganz schöne Ski-Ferien!
Nadine Schefer
Warum wir das Verb ans Ende setzen…
Posted by espaceallemand in Hier und Jetzt, Kommunikation, Sprache on 16/12/2016
Die Zeit vor Weihnachten ist wunderbar! Aber leider viel zu kurz.
Deshalb biete ich heute keinen Blog-Text, sondern einen Link zu einem Artikel, den es sich zu lesen lohnt. Er ist auf Französisch (was von vielen sicher geschätzt wird!).
https://www.letemps.ch/culture/2012/09/24/voila-lallemand-met-verbe-fin
Ich wünsche Ihnen einen schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Wir sehen uns im Januar wieder!
PS: Wo sind den alle Weihnachts-Guezli hin? Die Antwort wird mir wohl meine Waage geben…
Virtuell Deutsch lernen – Mit Spass zum Ziel
Posted by Madeleine Lobach in Kommunikation, Lernstrategien, Lernstrategien Sprache, Lifestyle on 17/01/2016
Deutsch lernt man am besten im Kontakt mit anderen: Das ist effektiv – und macht Spass! Bei den aktuellen eisigen Temperaturen sind wir aber nicht so motiviert, aus dem Haus zu gehen und etwas zu unternehmen, z.B. in Bern oder Zürich. Auch den Wochenendtrip nach Berlin verschieben wir lieber auf den Frühling oder Sommer!
Trotzdem müssen wir nicht auf „lebendiges“ Deutsch verzichten. Im Internet gibt es spannende Alternativen, um aktiv Deutsch zu lernen: trainieren Sie mit Ihrem persönlichen Deutsch-Coach, lösen Sie einen Krimi, oder gehen Sie auf eine virtuelle Reise nach Berlin… ganz nebenbei können Sie dabei auch neue Leute und andere Deutschlerner kennenlernen!
Hier sind fünf Ideen, wie Sie in der virtuellen Welt aktiv Deutsch lernen können. Alle Angebote sind gratis!
Voki: Wie sieht Ihr perfekter Deutschlehrer aus? Wie Yoda aus “Star Wars”? Oder wie eine blonde Prinzessin? Bei Voki können Sie Ihren ganz persönlichen Avatar kreieren, der Ihnen beim Deutsch lernen hilft.
Der Avatar spricht deutsche Texte, die Sie geschrieben oder ins Mikrofon gesprochen haben. Diese Clips können Sie per Email versenden oder in Blogs und Foren posten. Falls Sie mit Moodle lernen, können sie den Voki-Avatar auch dort nutzen – als persönlichen Deutsch-Trainer.
Goethe Institut: Das Goethe Institut bietet kreative Apps zum Deutschlernen, z.B. das Abenteuerspiel „Das Geheimnis der Himmelsscheibe“ (Niveau A2), oder das Krimi-Spiel „Ein rätselhafter Auftrag“ (Niveau B1), bei dem Sie gezielt Deutsches Wirtschafts- und Berufsvokabular trainieren!
Deutsche Welle: Auch DW hat ein virtuelles Abenteuer im Programm. Helfen Sie dem arroganten Briten Harry aus der Zeitfalle: jeden Tag ist für ihn Mittwoch, der 31. April – in Deutschland. Lernen Sie zusammen mit Harry Deutsch, damit er wieder aus der Zeitfalle herauskommt!
Deutsche Gastfamilie Videos: Lernen Sie den Alltag in Deutschland kennen – mit den Videos einer sympathischen deutschen Gastfamilie. Mit den Videos lernen Sie Vokabeln zu verschiedenen Themen, z.B. Energie sparen, Bio-Ernährung, deutsche Traditionen etc.
Second Life: Sie wollen nicht bis zum Frühling warten? Loggen Sie sich bei Second Life ins virtuelle „newBerlin“ ein und erkunden Sie mit Ihrem Avatar die Stadt – gute Reise!
Worterklärungen:
- unternehmen – machen
- verschieben – ich mache es später
- verzichten – etwas nicht haben können
- spannend – Der Roman, den ich gerade lese, ist so spannend – ich bin erst um zwei Uhr morgens schlafen gegangen!
- Krimi m. – Kriminalroman / -film
- nebenbei – Wenn ich Auto fahre, höre ich nebenbei Radio.
- Zeitfalle f. – gefangen in einer Zeitperiode
Neues lernen im Alter? – Warum nicht!
Posted by espaceallemand in Kommunikation, Lernstrategien, Lernstrategien Sprache, Sprache, Technologie, Uncategorized on 16/08/2015
Man hört es oft: Kinder lernen so schnell und einfach! Das stimmt und das hat viele Gründe, nicht nur physische. Kinder haben viel Zeit zum Lernen. Sie sind durch die Eltern perfekt betreut und haben einen personalisierten Privatunterricht, der den ganzen Tag dauert. Und sie sind hochmotiviert.
Aber auch Rentner haben Zeit, oder sie können sich die Zeit nehmen. Der Vorteil vom Lernen im Alter ist, dass viel Vorwissen und Weltwissen da ist, an dem der Lernende anknüpfen kann. Elisabeth Stern, Psychologieprofessorin an der ETH Zürich sagt: “Es gibt keine wissenschaftliche Hinweise, dass die Hirnleistung im Alter zwangsläuftig abnehmen würde – ausser jemand ist von einer Krankheit betroffen.”
Warum haben denn ältere Menschen das Gefühl langsamer zu lernen?
Das hat oft mit der nachlassenden Seh- und Hörkraft zu tun, aber auch ganz viel mit der Zeit.
Marion Grein schreibt in ihrem Buch, dass es tatsächlich einen Altersfaktor gibt. Tendeziell wird man langsamer im Kombinieren und im Verbinden des Gelernten. Das heisst aber nur, dass das Aufnehmen von Informationen mehr Zeit braucht – nicht, dass unmöglich wird! Ältere Menschen sind im Vorteil, wenn es darum geht logisch zu denken, Zusammenhänge zu sehen und Lösungen zu finden (Neurodidaktik, M. Grein, Hueber Verlag, S. 61).
Mit 50 hat man noch so viel Leben vor sich! Es wäre doch schade, wenn das ganze Potenzial, das bis zum 50. Altersjahr aufgebaut wurde, nicht vergrössert würde! Ausserdem ist Lernen eine interessante und befriedigende Tätigkeit, wenn man sich genug Zeit dafür lässt. Mein Tipp: lassen Sie sich nicht durch das Tempo von Jüngeren unter Druck setzten!
Und noch das: Bleiben Sie fit – auch im Kopf! Sie können Ihr Gehirn trainieren. Zum Beispiel hier auf Deutsch und auch auf Französisch.
Wortschatz:
betreuen = prendre en charge/s’occuper dedas Vorwissen = la préconnaissance
das Weltwissen = savoir général/culture générale
anknüpfen an = renouer qc avec qc
wissenschaftliche Hinweise = indications scientifiques
die Hirnleistung = la performace du cerveau
nachlassen = diminuer
aufnehmen = absorber, enregistrer
das Gehirn = le cerveau
sich unter Druck setzen lassen = se laisser mettre sous pression
Das war 2014 – ein (etwas anderer) Jahresrückblick
Posted by Madeleine Lobach in Business, Hier und Jetzt, Kommunikation, Politik, Schweiz, Sprache, Technologie, Wirtschaft on 31/12/2014
Haben Sie sich auch schon gute Vorsätze überlegt für das Neue Jahr? Moment mal… es sind ja genau die gleichen wie letztes Silvester!
Einer meiner Vorsätze für nächstes Jahr ist es, Spanisch zu lernen. Besuche ich dafür einen Kurs in einer Sprachschule? Oder ist ein Online-Sprachkurs für mich das richtige? Optimal wäre es natürlich, die Sprache dort zu lernen, wo sie gesprochen wird.
Genau das tun viele Migranten, die in die Schweiz zum Arbeiten kommen. Doch Anfang Februar beschloss die Schweiz ein Limit bei der Zuwanderung. Es ist nun nicht mehr so einfach, als EU-Europäer in der Schweiz zu leben und zu arbeiten.
Dabei setzt die Deutschschweiz auf internationalen Wettbewerb: das Frühfranzösisch ist in einigen Kantonen schon abgeschafft. Stattdessen steht Englisch in der Primarschule auf dem Lehrplan. Einige finden das gut, andere finden es nicht gut. Aber solange Romands und Deutschschweizer miteinander diskutieren, ist alles im grünen Bereich – selbst wenn sie es auf Englisch tun!
Der Zeitgeist von heute ist schnell, vernetzt, immer erreichbar. Smartphone und Tablet waren gestern. Die Zukunft heisst Smart Watch, sagen Firmen wie Apple. Wir fragen uns: Brauchen wir das wirklich? Die Schweizer Uhrenindustrie bleibt gelassen. Denn „echte“ Uhren sind zeitlos.
Die Hälfte der börsenkotierten Schweizer Firmen sind Familienunternehmen. Sie sind essentiell für die Wirtschaft des Landes. Ihre grösste Herausforderung ist es, gute Nachfolger zu finden für ihre Direktionsetagen. Die geplante Frauenquote von 30% wird ihre Suche nicht leichter machen…
Habe ich Freude an meiner Arbeit? Oder will ich im Neuen Jahr eine andere Stelle suchen? Welche Ziele habe ich, welche Prioritäten? Was erwarte ich vom Leben? Viele Fragen, viele Optionen. Aber wir haben die Wahl: Ein glückliches, erfülltes Leben ist vor allem eine persönliche Entscheidung. Wenn ich will, dann kann ich auch. Zum Beispiel zufrieden sein mit dem, was ich bin und was ich habe.
Was waren Ihre persönlichen Highlights 2014? Was hat Sie inspiriert, was hat Sie bewegt? Diskutieren Sie in der nächsten Deutschstunde oder schreiben Sie uns. Wir freuen uns auf Ihren Kommentar!
Worterklärungen:
- Jahresrückblick m. – Retrospektive
- Vorsatz m. – Nächstes Jahr will ich mehr Sport treiben und Spanisch lernen.
- beschliessen, beschloss – Das Parlament beschliesst ein neues Gesetz.
- auf etwas setzen – Beim Roulette setze ich auf Rot. Ich glaube, dass Rot gewinnt.
- internationaler Wettbewerb – Firmen auf der ganzen Welt konkurrieren miteinander.
- abschaffen – eliminieren
- Lehrplan m. – das, was die Kinder in der Schule lernen sollen
- vernetzt – Durch das Internet sind wir global vernetzt.
- erreichbar sein – Auf meinem Handy kann man mich immer überall anrufen.
- gelassen – nicht gestresst
- Hälfte f. – 50 %
- Herausforderung f. – Ich will eine neue Sprache lernen. Das ist eine grosse Herausforderung.
- Nachfolger m. – Jemand, der den Job macht, wenn ich ihn nicht mehr mache.
- erfüllt – Mein Leben ist voller Dinge, Aktivitäten und Menschen, die mich glücklich machen. Mein Leben ist erfüllt.
- zufrieden – Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe. Ich will nichts anderes.
Französisch als erste Fremdsprache – oder Englisch?
Posted by espaceallemand in Geschichte, Kommunikation, Made in Switzerland, Schweiz, Wirtschaft on 01/09/2014
Seit einigen Tagen schreibt die Schweizer Presse wieder viel über den Kanton Thurgau und den Kanton Schwyz. Aber nicht wegen den Apfelbäumen und den Most, für den sie schweizweit bekannt sind oder über Wilhelm Tell.
Es geht um das Thema Schule. Genauer: Frühfranzössich. Am 13. August schrieb der Tages-Anzeiger: „Thurgau bricht als erster Kanton mit dem Frühfranzösisch“. Zwei Tage später folgt ein ähnlicher Artikel im 24Heures.
Die ersten Kommentare und Folgeartikel handelten davon, ob man in der Deutschschweiz zuerst Englisch an der Primarschule unterrichten soll, was vielfach als nützlicher bewertet wird.
Oder sollen die Kinder ab der 3. Klasse (5. Klasse HarmoS) Französisch lernen, was andererseits als notwendig für den Zusammenhalt der Schweiz angesehen wird?
Es ist nicht das erste Mal, dass über das Thema berichtet wird. Erst im März 2014 hat Bundesrat Alain Berset gesagt und die NZZ hat darüber berichtet: „Französisch in der Primarschule ist Pflicht.“
Alain Berset hat zu dem Thema gesprochen, weil der Kanton Schaffhausen entschieden hat, nur noch eine Fremdsprache in der Primarschule zu unterrichten und diese Fremdsprache sollte nicht Französisch sein.
Am 22. August 2014 schreibt der Tages Anzeiger: „Man spricht Deutsch: Die Deutschschweiz unterschätzt, was das Nein zu Frühfranzösisch in der Romandie auslöst. Staatlicher Sprachzwang wäre dennoch falsch.“
In den Kommentaren zu diesem Artikel kann man viel über den Schwierigkeitsgrad der Sprachen lesen. Ein paar Leute denken, Deutsch sei schwieriger und manche meinen, Französisch sei schwieriger. Eine Meinung, die mich zum Schmunzeln gebracht hat: „Es ist gleich schwierig (oder gleich einfach) Französisch mit schlechter Aussprache und Deutsch mit vielen Fallfehlern zu sprechen.“
Ein anderer Leser schreibt, es sei peinlich, wenn Deutschschweizer und Westschweizer Englisch miteinander sprechen.
Ganz persönlich finde ich: Hauptsache wir sprechen miteinander! Und: wer höflich ist und Stil hat, versucht in der Sprache des Gegenübers zu kommunizieren.
Wann und wie
Beim Sprachenlernen ist das Wann ein wichtiger Faktor, das gebe ich zu. Aber das Wie ist vielleicht noch wichtiger.
Als ich Deutsch in der Schule lernte (als erste Fremdsprache in der 7. Klasse (heute 9. HarmoS) hatten wir keine Brieffreunde und keine Ausstauschwoche. Unsere einzige Chance das Schulfranzösisch zu gebrauchen, war während einer einwöchigen Klassenreise im Neuenburger Jura. Dort waren wir aber als Klasse immer zusammen und hatten keine direkten Kontakt mit der Bevölkerung.
Heute höre ich von Schulklassen die nach Norddeutschland reisen um dort eine Woche die Schule zu besuchen. Im Gegenzug kommt die Schulklasse aus Deutschland zu ihnen in die Westschweiz. Sie wohnen bei den Familien und kümmern sich um einander. Vor und nach der Reise gibt es einen Austausch per Brief und E-Mail und es wird ein Tagebuch geführt.
Meiner Meinung nach macht diese Art eine Sprache zu lernen mehr Sinn, denn die Lernenden erleben die Sprache. Sie lernen die Sprache nicht nur, sie kommunizieren auch in ihr.
Es braucht Mut und Zeit einen Austausch mit einer anderen Klasse zu organisieren.
Ich wäre sehr dafür, dass die Lehrer und Lehrerinnen dabei unterstützt werden. Zum Beispiel könnten die Kantone mehr zusammenarbeiten und Austauschwochen für alle Klassen organisieren. Viele Romands kennen die Schweiz auch gar nicht so gut. Das ist schade. Mit der Sprache lernt man auch die Kultur kennen. Wir leben in einem kleinen Land. Es wichtig, dass wir einander kennen. Finden Sie nicht auch?
Fragen an Sie!
– Wie fühlen Sie sich, wenn die Kinder in manchen deutschschweizer Kantone zuerst Englisch lernen und erst später Französisch?
– Finden Sie die Karikatur über den Röstigraben lustig? Lachen Sie mit den Deutschschweizern mit? Haben wir den gleichen Humor?
– Ist es wichtig in welcher Sprache wir kommunizieren? Deutsch, Französisch, Englisch, „Franglais“, „Denglisch“, oder …?
– Haben Sie Kinder in der Primarschule? Wie ist es für sie mehrere Fremdsprachen zu lernen? Lerne sie gerne Deutsch? Was motiviert
Ihre Kinder Deutsch zu lernen?
Diskutieren Sie mit Ihrem Deutschlehrer/mit Ihrer Deutschlehrerin.
1) Sammeln Sie Argumente für Ihren Standpunkt
2) Sammelns Sie Gegenargumente für den gegnerischen Standpunkt
3) Diskutieren Sie!
Wortschatz: Deutsch – Französisch
ähnlich = similaire
nützlich = utile
notwendig = nécessaire
der Zusammenhalt = la cohésion
berichten = informer, communiquer
unterschätzen = sous-estimer
auslösen = déclencher
der Sprachenzwang = l’obligation d’apprendre une langue
höflich = poli/e
die Sprache des Gegenübers = la langue de l’autrui
die Austauschwoche = semaine d’échange
Im Gegenzug = en revenche, en échange
Sprechen Sie Schweizerisch (II) ?
Posted by Madeleine Lobach in Kommunikation, Schweiz on 16/03/2014
Schon in der Primarschule entscheidet sich, welche Sprachen in der Schweiz gesprochen werden. Doch auch hier gibt es einen Röstigraben: Die Schüler in der Romandie lernen Deutsch als erste Fremdsprache. Sie haben einen einheitlichen Lehrplan, den Plan d’études romand.
Pendant für die Deutschschweizer Kantone sollte ab 2014 der Lehrplan 21 sein – aber er könnte scheitern. In vielen Deutschschweizer Kantonen steht heute Englisch als erste Fremdsprache auf dem Programm. Ab Klasse fünf soll dann Französisch hinzukommen.
Aber wegen der aktuellen Debatte um den Lehrplan 21 ist es unklar, ob die zweite Fremdsprache in der Primarschule erhalten bleibt – oder ob sie erst in der siebten Klasse beginnt.
Das alarmiert manche Politiker. Sie sehen ein Problem für den nationalen Zusammenhalt, wenn es in den Primarschulen keinen Französischunterricht mehr gibt – denn wie sollen sich dann Romands und Deutschschweizer verständigen, z.B. im Nationalrat? Auf Englisch?
Ein schwieriges Thema. Für ein nationales „Wir“ in der Schweiz ist es wichtig, dass alle Schweizer zumindest eine der grossen Landessprachen Deutsch oder Französisch können. Für die internationalisierte Berufswelt von heute ist es wichtig, Englisch zu können.
Also was ist wichtiger? Nationale Interessen oder Fitness auf dem internationalen Arbeitsmarkt? Beides ist wichtig. Trotzdem müssen in der Schweiz die Landessprachen an erster Stelle stehen.
Denn es ist sowieso schon nicht leicht, über den Röstigraben zu springen. Man kann diesen Graben nicht schliessen, aber man kann wenigstens darauf achten, dass er nicht noch breiter wird.
Was meinen Sie dazu? Diskutieren Sie in der Deutschstunde, oder schreiben Sie uns auch gerne einen Kommentar!
Weiterlesen:
Sprechen Sie Schweizerisch (I) ?
Babylonien in der Primarschule
Worterklärungen
- entscheiden – Ja oder Nein? Ich muss mich entscheiden.
- gesprochen werden – Passiv
- einheitlich – Am ersten August haben alle Menschen in der Schweiz frei. Es ist ein einheitlicher Feiertag.
- sollte, könnte – Konjunktiv
- scheitern – es funktioniert nicht
- erhalten bleiben – Es ist wichtig, dass die alten Schweizer Traditionen erhalten bleiben.
- Zusammenhalt m. – alle wollen dasselbe, alle haben das gleiche Ziel
- verständigen – miteinander sprechen und einander verstehen
- zumindest – mindestens
- auf etwas achten – genau hinschauen
Sprechen Sie Schweizerisch (I) ?
Posted by Madeleine Lobach in Business, Kommunikation, Schweiz on 04/03/2014
Neulich haben wir Post bekommen. Einen Brief auf Englisch. Nun werden Sie sicher denken: Aha, aus England oder Amerika. Nein. Er ist von einer Schweizer Firma, die sowohl in der Deutschschweiz als auch in der Romandie ihre Büros hat.
Nun werden Sie sich vielleicht fragen: Warum schreiben sie auf Englisch? Können sie kein Französisch? Denken sie, wir verstehen kein Deutsch in der Westschweiz? Oder finden sie es unhöflich, auf Deutsch zu schreiben?
Oder folgt diese Firma dem allgemeinen Trend zum Englischen als Geschäftssprache? Dabei ist es nicht selbstverständlich, dass Englisch die dominierende internationale Sprache ist: Vom Ende des 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts sprach man auf dem internationalen Parkett Französisch, die klassische Diplomatensprache.
Inzwischen ist es für die internationale Verständigung essentiell, gut Englisch zu können – die Schweiz aber ist eine Nation. Eine Nation mit drei grossen Sprachen. Das weiss auch diese Firma, ihre Webseite kann man auf Deutsch, Französisch, Italienisch (und Englisch) anklicken.
Der Brief zeigt aber deutlich, dass wir in der Schweiz aufpassen müssen, welche Signale wir setzen. Sind uns die Schweizer Sprachen wichtig? Dann ist es auch wichtig, diese Sprachen für die gegenseitige Verständigung zu nutzen.
Was meinen Sie dazu? Diskutieren Sie in der Deutschstunde – auch Kommentare sind wie immer herzlich willkommen!
Worterklärungen:
- sowohl…als auch – In der Schweiz spricht man sowohl Deutsch als auch Französisch.
- unhöflich – Sie treffen Ihren Nachbarn im Treppenhaus und sagen „Guten Tag“. Der Nachbar sagt nichts und geht weiter. Sie denken: Das ist aber unhöflich!
- folgen – hier: Einem Trend folgen – das gleiche machen, wie viele andere auch.
- Geschäftssprache f. – eine Sprache, die man mit Geschäftspartnern, Kunden und Klienten spricht
- selbstverständlich – man muss nicht darüber diskutieren/natürlich/ganz klar
- inzwischen – heute, aktuell
- aufpassen – vorsichtig sein
- ein Signal setzen – signalisieren
- gegenseitig – Ich helfe meiner Freundin mit Deutsch, sie hilft mir mit Französisch. Wir helfen uns gegenseitig.
- Verständigung f. – man versteht sich