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Die Kaizen-Methode – 5 Tipps, wie Sie Ihre (Lern-)Ziele für 2016 erfolgreich realisieren

Foto: Aaron Alexander, flickr

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Wie meistens zum Neuen Jahr haben wir auch für 2016 gute Vorsätze gemacht, z.B.:

– mehr Deutsch üben

– öfter Joggen gehen

– mehr Obst und Gemüse essen

Klingt gut, oder? Aber: Erinnern Sie sich noch an Ihre Vorsätze für 2015? Oh ja, ich erinnere mich noch genau an meine. Spätestens im März waren die guten Vorsätze aber leider schon passé…

Damit Sie nicht für 2017 wieder die gleiche Liste schreiben: Probieren Sie es doch mal mit Kaizen (japanisch 改善 Kai = Veränderung; Zen = zum Besseren).

Kleine, simple Schritte statt grosser radikaler Veränderungen. Das macht weniger Angst und führt zu mehr Erfolg.

Hier sind fünf Tipps, wie Sie mit der Kaizen-Methode wirklich erreichen können, was Sie sich vorgenommen haben:

1 Stellen Sie sich einfache Fragen Was ist der erste Schritt, um … zu tun? Wo könnte ich jeden Tag fünf Minuten Deutsch üben? usw. Das wichtigste ist, dass Sie sich in Gedanken auf die Reise machen – der erste Schritt auf dem Weg zum Ziel.

2 Nehmen Sie sich die Zeit Wenn Sie sich die Zeit für z.B. eine Deutschlektion nicht nehmen, wird keine Zeit dafür übrig bleiben. Denn Sie kennen das ja: Wir haben immer viel (zu viel) zu tun. Reservieren Sie also bewusst fünf Minuten vor dem Frühstück (nach dem Mittagessen…) exklusiv für Ihre Deutschlektion. Machen Sie in diesen fünf Minuten nichts anderes!

3 Bleiben Sie positiv Auf einer langen Reise kann es manchmal passieren, dass wir müde werden. Wir verlieren das Ziel aus den Augen. Wir denken: Ich habe ja noch gar nichts erreicht mit diesen kleinen Schritten… Blicken Sie von Zeit zu Zeit zurück statt nach vorn. Dann werden Sie sehen, wie weit Sie schon gekommen sind. Mit frischer Motivation geht es dann weiter!

4 Belohnen Sie sich Setzen Sie sich kleine Etappenziele und gönnen Sie sich etwas, wenn Sie sie erreicht haben. Wenn ich eine Woche lang jeden Tag fünf Minuten Deutschvokabeln geübt habe, gönne ich mir einen Cappucchino in dem netten kleinen Café an der Ecke.

5 Bleiben Sie dran Auch dieses Mal kann es wieder passieren. Die Motivation ist plötzlich weg und Sie haben die fünf Minuten Deutschlektion seit einer Woche nicht mehr gemacht. Wenn Sie auf Ihrem Weg das Ziel aus den Augen verlieren – resignieren Sie nicht! Stellen Sie sich vor, Ihr Weg führt gerade durch ein Tal, und hinter dem nächsten Berg können Sie Ihr Ziel wieder sehen. Gehen Sie weiter – machen Sie einen neuen ersten Schritt.

Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Laotse

Worterklärungen:

  • erfolgreich – Er ist in seinem Beruf sehr erfolgreich. Letztes Jahr bekam er einen hohen Bonus gezahlt.
  • Vorsatz m. – Ziel
  • Veränderung f. – es bleibt nicht gleich; ich mache es anders
  • erreichen – Mein Ziel ist es, den Lausanne Marathon zu laufen. Wenn ich jeden Tag fünf Kilometer jogge, werde ich mein Ziel erreichen.
  • sich etwas vornehmen – Ich habe mir vorgenommen, den Lausanne Marathon zu laufen. Wenn ich jeden Tag fünf Kilometer jogge, …
  • übrig bleiben – Ich habe für sieben Personen gekocht. Es kamen aber nur fünf Personen. Es ist viel Essen übrig geblieben.
  • sich belohnen – Ich habe etwas gut gemacht. Dafür belohne ich mich mit einem Besuch im Kino.
  • sich etwas gönnen = sich belohnen
  • dranbleiben – ugs. weitermachen
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“Sprachbad” im Beruf – 5 Tipps zur Immersion

Foto: Joe Shlabotnik, flickr creative commons

Foto: Joe Shlabotnik, flickr creative commons

Egal ob wir eine Sprache, eine Sportart oder einen Beruf lernen: Theorie ist wichtig, aber erst die Praxis macht uns zu Könnern.

1700 Schüler der Kantone Bern und Wallis wissen das auch – sie haben dieses Jahr wieder profitiert vom Austauschprogramm „2 langues – 1 Ziel“. Neun Tage verbringen die Schüler erst in der Walliser, und dann in der Berner Familie. Nach dem Austausch sind die Kinder selbstbewusster und können besser in der Fremdsprache kommunizieren.

Leider gibt es kein Austauschprogramm für Berufstätige. Wir müssen selbst aktiv werden, um eine Fremdsprache nicht nur in der Theorie zu lernen, sondern komplett in sie „einzutauchen“.

Hier sind fünf Ideen zur Immersion im Berufsleben:

1. Der neue Kollege aus Zürich trinkt nach der Mittagspause seinen Espresso oft alleine. Laden Sie ihn doch mal zum gemeinsamen Mittagessen ein – auf Deutsch!

2. Der Chef plant gerade den nächsten Betriebsausflug. Schlagen Sie vor, dieses Jahr die Dependance in der Deutschschweiz zu besuchen – und vielleicht ein gemeinsames Picknick mit den Kollegen von dort zu machen.

3. Der Kollege aus Hamburg schwärmt von seinem letzten Segeltörn auf der Ostsee. Sie segeln gerne Regatten auf dem Genfersee? Zeigen Sie ihm, wie spannend das Segeln auf dem Leman sein kann – und üben Sie gemeinsam Deutsch-Französisches Segelvokabular.

4. Ihr Chef hält nächsten Monat ein Referat auf einer Tagung in Luzern – auf Deutsch. Bieten Sie ihm Ihre Hilfe an für die PowerPoint-Präsentation. Und mit ein bisschen Glück… nimmt er Sie mit!

5. In den internen Stellenausschreibungen Ihrer Firma ist eine Annonce, auf die Ihr Profil perfekt passt – aber die Stelle ist in Bern, auf Deutsch. Sie sind nicht ortsgebunden und haben Lust auf eine neue Stadt? Wagen Sie es. Bewerben Sie sich!

Sprechen Sie Deutsch in Ihrem Beruf? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Hat sich Ihr Deutsch verbessert? Erzählen Sie in der Deutschstunde oder schreiben Sie uns auch gerne einen Kommentar.

Worterklärungen:

  • Sprachbad n. – Immersion. Man nimmt ein „Bad“ in der Sprache.
  • Könner m. – Man kann etwas sehr gut.
  • selbstbewusst – Ich weiss, wer ich bin und was ich gut kann.
  • Berufstätige/r – Jemand, der arbeitet.
  • Betriebsausflug m. – An einem Tag im Jahr macht der Chef mit allen Kollegen einen Ausflug, z.B. eine Kreuzfahrt auf dem Leman, Wandern zu den Rochers de Naye etc.
  • Segeln n. – Wenn der Wind gut steht, finden auf dem Genfersee oft Segelregatten statt.
  • spannend – Ich lese gerade einen schwedischen Krimi. Das Buch ist sehr spannend!
  • Stellenausschreibung f. – Annonce für eine Arbeitsstelle, einen Job.
  • ortsgebunden – Ich will in Vevey bleiben. Ich habe eine Wohnung gekauft und meine Kinder gehen hier zur Schule.
  • wagen – Es ist ein Risiko. Aber ich werde es trotzdem wagen!

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Lern-Motivation: Warum es toll ist, Deutsch zu lernen

Zurich_Thomas8047_flickr

Foto: Thomas8047, flickr

Motivation ist essentiell, um beim Lernen erfolgreich zu sein.

Wenn ich motiviert bin, setze ich mich gerne morgens vor der Arbeit hin und lerne zehn Minuten Vokabeln. Wenn ich motiviert bin, lese ich die aktuellen Nachrichten auf nzz.ch oder zeit.de, auch wenn das Lesen länger dauert.

Wenn ich motiviert bin, plane ich für die Ferien eine Reise an die Nordsee oder einen Wochenendtrip nach Zürich – ich nutze jede Chance, um Deutsch zu sprechen.

Leider sind wir nicht immer so motiviert. Wenn wir schon länger Deutsch lernen, stagniert unsere Motivation von Zeit zu Zeit. Wir haben das Gefühl, nicht besser zu werden. Wir finden das Lernen mühsam. Wir fragen uns: Warum lerne ich überhaupt Deutsch?

Hier sind 10 Gründe, um Sie wieder für das Deutsch-Lernen zu begeistern:

1. Mit Deutschkenntnissen im CV sind Sie beruflich im Vorteil.

2. Auch mit einer eigenen Firma profitieren Sie von Ihren Deutschkenntnissen: Es wird einfacher, Geschäfte mit Kunden oder Firmen in der Deutschschweiz oder Deutschland zu machen, wenn Sie die Sprache sprechen.

3. Sie träumen von einem Leben in Berlin, Wien oder Zürich? Wenn Sie Deutsch sprechen, wird aus dem Traum vielleicht schon bald Realität!

4. Lernen Sie andere Kulturen kennen: Nicht nur in Deutschland, der Schweiz und Österreich –  auch in Luxemburg, in Ost-Belgien und Regionen von Namibia spricht man Deutsch.

5. Freundschaft kennt keine Sprachbarrieren! Auf Reisen, aber auch über das Internet (mylanguageexchange.com) können Sie interessante Leute kennenlernen und neue (Brief-) Freundschaften schliessen.

6. Lesen Sie grosse Literatur im Original: Von Goethe über Schiller bis Dürrenmatt und Frisch – die Auswahl ist riesig.

7. Egal, ob Sie Klassik-Fan sind oder Rap lieben: Deutschsprachige Musik hat in allen Genres viel zu bieten.

8. Wenn Sie Deutsch können, haben Sie Zugang zu mehr Informationen: auf deutschsprachigen Internetseiten, in Zeitschriften und Büchern.

9. Deutsch lernt nicht jeder – es ist etwas Besonderes…

10. … obwohl Deutsch die meistgesprochene Sprache Europas ist, mit über 100 Mio. Muttersprachlern!

Und welche Gründe haben Sie? Diskutieren Sie in der Deutschstunde oder schreiben Sie uns!

Worterklärungen:

  • toll – sehr gut, super
  • erfolgreich – Er ist sehr erfolgreich in seinem Beruf. Nach nur drei Jahren ist er Chef seiner Abteilung!
  • mühsam – schwierig
  • überhaupt – generell
  • begeistern – Ich begeistere mich fürs Velo fahren. Velo fahren ist meine Passion.
  • im Vorteil sein – eine bessere Position haben
  • bald – in kurzer Zeit
  • Auswahl f. – Selektion
  • riesig – gigantisch
  • Zugang haben – man kann dorthin gehen, man kann etwas bekommen
  • besonders – speziell
  • meistgesprochen – die Majorität der Menschen in Europa spricht Deutsch

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Der optimale Arbeitsplatz (1) – Mehr Energie im Büro

Gerade jetzt im Sommer, wenn das Wetter schön ist, sind wir manchmal wenig motiviert, zur Arbeit zu fahren. Wir würden viel lieber im See schwimmen gehen, einen Ausflug in die Berge machen – oder einfach nur auf unserem Balkon im Schatten sitzen und ein kaltes Getränk geniessen.

Leider beginnen unsere Ferien erst in zwei (…?) Wochen. Dafür geht es im „Sommerloch“ auf der Arbeit oft etwas ruhiger zu als normal. Die ideale Gelegenheit, um unseren Büroalltag einmal genauer unter die Lupe zu nehmen – und das ein oder andere zu optimieren!

Hier sind 5 Ideen, wie Sie wieder neuen Elan in Ihren Büroalltag bringen:

1.  Obst und Nüsse, Grüner Tee und Apfelschorle: Gesunde Snacks und Getränke geben uns länger Energie als Schokoriegel, Cola & Co. Eine Schale mit frischem Obst im Büro ist ausserdem dekorativ und motiviert uns zu einem gesunden Lebensstil.

2. Bewegen Sie sich bei der Arbeit – so oft wie möglich. Drucken Sie Dokumente auf dem zentralen Drucker im Korridor, anstatt auf Ihrem Drucker im Büro. Stehen Sie beim Telefonieren auf und gehen Sie ein paar Schritte. Ihre Stimme bekommt mehr Volumen und Sie können sich besser auf das Gespräch konzentrieren.

3. Öffnen Sie zwischendurch für ein paar Minuten das Fenster. Wenn das in Ihrem Büro nicht möglich ist, versuchen Sie, in einer Teepause für 5 Minuten vor die Tür zu gehen. Frische Luft hat einen vitalisierenden Effekt, und Sie sind nach der kurzen Pause wieder fit für Ihr nächstes Projekt.

4. Machen Sie öfter kleine Gymnastikübungen am Schreibtisch. Vielleicht kennen Sie schon ein paar Übungen z.B. aus dem Yoga, die Sie gut im Büro machen können – oder Sie lassen sich von dem Video inspirieren.

5. Es muss nicht immer die Kantine oder das Restaurant sein. Verbringen Sie Ihre Mittagspause doch mal draussen. Nehmen Sie ein Sandwich mit und machen Sie ein kleines Picknick in einem Park in der Nähe. Sie essen am liebsten zusammen mit Kollegen? Die freuen sich bestimmt auch über etwas Abwechslung und vielleicht eine Partie Frisbee!

Worterklärungen:

  • Arbeitsplatz m. – dort, wo man arbeitet: das Büro, der Schreibtisch usw.
  • Ausflug m. – kleine Reise
  • geniessen – Auch wenn ich schon viele Jahre in der Region lebe – ich geniesse jeden Tag die Aussicht auf den Genfersee und die Alpen!
  • Gelegenheit f. – Okkasion
  • Büroalltag m. – das, was jeden Tag im Büro passiert
  • unter die Lupe nehmen – ganz genau anschauen
  • verbringen – Normalerweise verbringe ich den Samstagabend mit meinen Freunden in der Sportsbar. Aber nächstes Wochenende bin ich in Paris – und verbringe die Zeit mit meiner Freundin!
  • Abwechslung f. – Variation

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Das war 2014 – ein (etwas anderer) Jahresrückblick

FeuerwerkHaben Sie sich auch schon gute Vorsätze überlegt für das Neue Jahr? Moment mal… es sind ja genau die gleichen wie letztes Silvester!

Einer meiner Vorsätze für nächstes Jahr ist es, Spanisch zu lernen. Besuche ich dafür einen Kurs in einer Sprachschule? Oder ist ein Online-Sprachkurs für mich das richtige? Optimal wäre es natürlich, die Sprache dort zu lernen, wo sie gesprochen wird.

Genau das tun viele Migranten, die in die Schweiz zum Arbeiten kommen. Doch Anfang Februar beschloss die Schweiz ein Limit bei der Zuwanderung. Es ist nun nicht mehr so einfach, als EU-Europäer in der Schweiz zu leben und zu arbeiten.

Dabei setzt die Deutschschweiz auf internationalen Wettbewerb: das Frühfranzösisch ist in einigen Kantonen schon abgeschafft. Stattdessen steht Englisch in der Primarschule auf dem Lehrplan. Einige finden das gut, andere finden es nicht gut. Aber solange Romands und Deutschschweizer miteinander diskutieren, ist alles im grünen Bereich – selbst wenn sie es auf Englisch tun!

Der Zeitgeist von heute ist schnell, vernetzt, immer erreichbar. Smartphone und Tablet waren gestern. Die Zukunft heisst Smart Watch, sagen Firmen wie Apple. Wir fragen uns: Brauchen wir das wirklich? Die Schweizer Uhrenindustrie bleibt gelassen. Denn „echte“ Uhren sind zeitlos.

Die Hälfte der börsenkotierten Schweizer Firmen sind Familienunternehmen. Sie sind essentiell für die Wirtschaft des Landes. Ihre grösste Herausforderung ist es, gute Nachfolger zu finden für ihre Direktionsetagen. Die geplante Frauenquote von 30% wird ihre Suche nicht leichter machen…

Habe ich Freude an meiner Arbeit? Oder will ich im Neuen Jahr eine andere Stelle suchen? Welche Ziele habe ich, welche Prioritäten? Was erwarte ich vom Leben? Viele Fragen, viele Optionen. Aber wir haben die Wahl: Ein glückliches, erfülltes Leben ist vor allem eine persönliche Entscheidung. Wenn ich will, dann kann ich auch. Zum Beispiel zufrieden sein mit dem, was ich bin und was ich habe.

Was waren Ihre persönlichen Highlights 2014? Was hat Sie inspiriert, was hat Sie bewegt? Diskutieren Sie in der nächsten Deutschstunde oder schreiben Sie uns. Wir freuen uns auf Ihren Kommentar!

Worterklärungen:

  • Jahresrückblick m. – Retrospektive
  • Vorsatz m. – Nächstes Jahr will ich mehr Sport treiben und Spanisch lernen.
  • beschliessen, beschloss – Das Parlament beschliesst ein neues Gesetz.
  • auf etwas setzen – Beim Roulette setze ich auf Rot. Ich glaube, dass Rot gewinnt.
  • internationaler Wettbewerb – Firmen auf der ganzen Welt konkurrieren miteinander.
  • abschaffen – eliminieren
  • Lehrplan m. – das, was die Kinder in der Schule lernen sollen
  • vernetzt – Durch das Internet sind wir global vernetzt.
  • erreichbar sein – Auf meinem Handy kann man mich immer überall anrufen.
  • gelassen – nicht gestresst
  • Hälfte f. – 50 %
  • Herausforderung f. – Ich will eine neue Sprache lernen. Das ist eine grosse Herausforderung.
  • Nachfolger m. – Jemand, der den Job macht, wenn ich ihn nicht mehr mache.
  • erfüllt – Mein Leben ist voller Dinge, Aktivitäten und Menschen, die mich glücklich machen. Mein Leben ist erfüllt.
  • zufrieden – Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe. Ich will nichts anderes.

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Frauenquote für die Direktionsetage

Die EU will sie, Deutschland will sie – und nun auch die Schweiz: eine Frauenquote für die Direktionsetagen grosser Unternehmen.

Bisher arbeiten nur wenige Frauen in Kaderpositionen; in Schweizer Verwaltungsräten sind es gerade einmal 10%. Damit sich das ändert, möchte der Schweizer Bundesrat eine Frauenquote lancieren. Künftig sollen in den Verwaltungsräten börsenkotierter Unternehmen mindestens 30% Frauen sitzen.

Die Schweiz folgt damit einem europäischen Trend. Denn das EU-Parlament plant, dass bis 2020 bis zu 40% Frauen in den Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen sitzen. Auch Deutschland macht aktuell erste Schritte, um dieses Ziel zu erreichen.

Frauen gelten als die besseren Führungskräfte. Sie können besser zuhören und sich besser in andere Menschen hineinfühlen. Trotzdem schaffen sie es viel seltener auf den Chefsessel als Männer. Die Quote könnte also eine Chance für mehr Gleichberechtigung sein.

Doch nicht alle sind begeistert von der Frauenquote:

Die Unternehmen fürchten, dass sie wegen der Quote nicht genug qualifiziertes Personal für ihre Kaderpositionen finden. Denn in typisch „maskulinen“ Branchen wie der technischen Industrie oder im IT-Sektor arbeiten generell wenige Frauen – und daran wird eine Quote nichts ändern.

Aber auch Frauen sehen die Quote kritisch. Die Beraterin Frauke Christiansen hat selbst Karriere im Management gemacht. Sie findet die Frauenquote nicht effektiv. Sie glaubt, dass Frauen, die Karriere machen möchten, es auch ohne Quote schaffen.

Was meinen Sie? Ist die Frauenquote eine gute Idee? Oder sollen die Unternehmen frei entscheiden, wen sie als Kader rekrutieren? Diskutieren Sie in der Deutschstunde oder schreiben Sie uns auch gerne einen Kommentar!

Worterklärungen:

  • Unternehmen n. – grosse Firma
  • bisher – bis heute
  • künftig – in Zukunft
  • Verwaltungsrat (CH) / Aufsichtsrat (DE) m. – Direktion, Top-Etage einer grossen Firma
  • gerade einmal – hier: nur
  • börsennotiert (DE) = börsenkotiert (CH)
  • Ziel n. – Mein Ziel ist es, im nächsten Jahr das Goethe-Examen zu machen. Wenn ich viel Deutsch lerne, kann ich mein Ziel erreichen.
  • gelten als – Sie gilt als sehr präzise. Alle glauben, dass sie sehr präzise ist.
  • Führungskraft f. – Kader
  • selten – nicht oft
  • Gleichberechtigung f. – Männer und Frauen haben die gleichen Rechte, z.B. arbeiten, wählen…
  • begeistert – enthusiastisch
  • fürchten – Angst haben
  • schaffen – ein Ziel erreichen

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Wie will ich leben?

Matterhorn bei Sonnenaufgang

Matterhorn bei Sonnenaufgang

In vielen Firmen gibt es einmal im Jahr ein Mitarbeitergespräch oder eine Evaluation. Wir sprechen mit unserem Chef über Ziele, die wir schon erreicht haben und über neue Ziele, die wir uns setzen. Was ist gut gelaufen, was kann man verbessern? Was sind meine Stärken, was sind meine Potentiale?

Die regelmässige Evaluation ist sinnvoll für unseren Job. Und privat? Es ist auch gut, wenn wir unser Leben von Zeit zu Zeit “evaluieren”. Damit wir unsere aktuelle Position kennen, unsere Ziele, unsere Stärken und Defizite, unsere Wünsche.

Was ist mir wichtig? Was motiviert mich? Welche Ziele möchte ich erreichen? Wovon träume ich?

Vielleicht bleiben die Antworten auf diese Fragen ein Leben lang gleich. Vielleicht haben wir immer wieder neue Antworten: weil wir älter werden, oder weil wir jemandem begegnen, der uns inspiriert, anders zu denken.

Wie sieht also heute unsere Vorstellung vom Leben aus: Ein eigenes Haus, eine Familie mit Kindern. Karriere machen als Angestellter in einer Firma. Selbst eine Firma gründen und der eigene Chef sein.

Oder: Einige Zeit in der Entwicklungshilfe arbeiten. Mit der transsibirischen Eisenbahn durch Russland fahren. Surfen lernen an der Australischen Goldküste. Das Matterhorn besteigen.

Vielleicht haben wir auch ganz andere Ziele und Wünsche: mehr Zeit für Familie, Freunde und die Dinge, die wir gerne tun. Gesundheit, für uns oder für Menschen, die uns nahe sind.

Was ist Ihnen wichtig im Leben? Welche Ziele haben Sie heute? Welche hatten Sie vor 10 (5, 15…) Jahren? Haben Sie sie erreicht? Sind Ihnen heute noch die gleichen Dinge wichtig? Diskutieren Sie in der Deutschstunde, oder schreiben Sie uns auch gerne einen Kommentar.

Worterklärungen:

Mitarbeitergespräch n. – Evaluation
erreichen – Ich bin am Ziel. Ich habe es erreicht.
verbessern – besser machen
regelmässig – jeden Tag, jeden Monat, jedes Jahr…
sinnvoll – es ist gut
Wunsch m. – das, was wir wollen
begegnen – treffen, kennenlernen
Vorstellung f. – Imagination
Entwicklungshilfe f. – Rotes Kreuz, Ärzte ohne Grenzen etc.

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In guter Tradition – Familienunternehmen

Sie sind sympathisch, und sie sind erfolgreich: Familienunternehmen. In der Schweiz ist jedes zweite Unternehmen, das an der Börse kotiert ist, ein Familienunternehmen.

Was ist das besondere an ihnen? Der Unternehmensberater PricewaterhoseCoopers (PwC) zeigt in einer Studie Stärken, Schwächen und Herausforderungen von Familienunternehmen.

Diese funktionieren anders als „normale“ Unternehmen, denn hinter ihnen steht eine Familie. Deshalb agieren Familienunternehmen nachhaltiger als andere Firmen und orientieren sich an langfristigen Zielen. Sie denken nicht nur an den Profit von heute, sondern auch an die nächsten Generationen.

Sie können schneller Entscheidungen treffen und sind flexibler bei Innovationen. Familienunternehmen sind weniger anonym als grosse Konzerne. Sie fühlen sich ganz anders für ihre Mitarbeiter verantwortlich. Wenn es wirtschaftlich mal nicht so gut läuft, ist es ihre Priorität, die Mitarbeiter im Unternehmen zu halten.

Aber auch Familienunternehmen haben ihre Schwächen: Oft ist es schwierig, einen Nachfolger zu finden, wenn die Kinder das Unternehmen nicht weiterführen wollen. Es ist auch nicht leicht, gute Mitarbeiter zu finden. Denn viele qualifizierte Absolventen möchten lieber in grossen Konzernen arbeiten als in kleinen Familienunternehmen.

Auch wenn Profit nicht an erster Stelle steht, müssen auch Familienunternehmen an das Geld denken. Für sie ist es oft nicht leicht, Kredite zu bekommen. Eine weitere Herausforderung ist es, auf dem globalisierten Markt mit seinen Dumping-Preisen konkurrenzfähig zu bleiben.

Trotz dieser Herausforderungen blicken die meisten Familienunternehmen optimistisch in die Zukunft.

Inspiration für die nächste Deutschstunde: Schauen Sie das Video. Was ist die grösste Herausforderung von Langenscheidt im Moment? Was sagt Chef Andreas Langenscheidt über die Nachfolge in seinem Unternehmen? 

Worterklärungen:

  • Familienunternehmen n. – Eine Firma, die einer Familie gehört.
  • erfolgreich – Wenn man erfolgreich ist im Job, macht man Karriere und verdient gut.
  • Herausforderung f. – Ich will eine neue Sprache lernen. Das ist eine grosse Herausforderung.
  • nachhaltig – Nicht nur an heute denken, sondern auch an die Zukunft.
  • langfristig – in zehn, zwanzig oder fünfzig Jahren
  • Entscheidung f. – Kaufe ich das rote oder das blaue T-Shirt? Ich muss mich entscheiden.
  • Konzern m. – grosse internationale Firma
  • Mitarbeiter m. – Kollege, Angestellter in einer Firma
  • verantwortlich – Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich.
  • Nachfolger m. – Jemand, der den Job macht, wenn ich ihn nicht mehr mache.
  • Absolvent m . – frisch von der Uni, mit dem Diplom in der Tasche
  • konkurrenzfähig – man kann mit den Konkurrenten mithalten

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Job oder Beruf?

„Was sind Sie von Beruf?“ oder „Was machen Sie beruflich?“ Sie haben diese Frage sicher schon oft gehört und oft auch selbst gestellt. Denn wenn wir jemanden kennenlernen, fragen wir zuerst nach seinem oder ihrem Namen – und dann nach seinem oder ihrem Beruf.

Der Beruf sagt viel über eine Person. Das, was wir machen, ist Teil unserer Identität. Wir verbringen einen Grossteil unserer Zeit auf der Arbeit. Unsere Arbeit ist sinnvoll: Wir helfen mit, dass es unserer Firma gutgeht. Vielleicht helfen wir mit unserer Arbeit auch direkt anderen Menschen, z.B. als Lehrer oder als Krankenschwester.

Vielleicht haben wir auch „nur“ einen Job, der uns nicht viel Spass macht. Vielleicht finden wir sinnlos, was wir tun. Wir verdienen damit Geld und können davon leben. Auch das ist sinnvoll – aber wir haben wenig Motivation für unsere Arbeit.

Foto: PO3 Stephen Gonzalez, flickr creative commons

Foto: PO3 Stephen Gonzalez, flickr creative commons

Einige Menschen wissen schon als Kinder, was sie werden wollen. Andere wissen es auch dann noch nicht, wenn sie schon erwachsen sind. Sie arbeiten in verschiedenen Jobs, um herauszufinden, was am besten zu ihnen passt. Vielleicht haben sie auch einfach zu viele verschiedene Interessen und Talente für einen einzigen Beruf!

Der Schweizer Journalist Mathias Morgenthaler macht seit vielen Jahren Interviews mit Menschen, für die Ihre Arbeit eine „Berufung“ ist. Diese Menschen lieben das, was sie tun und sind ganz sicher, dass ihre Arbeit perfekt für sie ist: Sie sind in ihrem Element, wie ein Fisch im Wasser.

Inspiration für die nächste Deutschstunde: Was ist Ihr Traumberuf? Arbeiten Sie schon in diesem Beruf? Was ist Ihnen wichtig bei der Arbeit (sinnvolle Arbeit, gutes Team und Kollegen, Geld…)? Diskutieren Sie in der Deutschstunde, oder schreiben Sie uns auch gerne einen Kommentar.

Worterklärungen:

  • Beruf m. – unsere Arbeit, Profession
  • Grossteil – ein grosser Teil
  • sinnvoll ≠ sinnlos
  • Krankenschwester f. – Im CHUV arbeiten viele Krankenschwestern und Krankenpfleger.
  • was man werden will = in welchem Beruf man arbeiten will
  • einzig – nur eines

 

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Hungerlohn – Mindestlohn – Fairer Lohn

Stellen Sie sich vor, Sie hätten drei Jobs. Wenn Sie mit der einen Arbeit fertig wären, müssten Sie los zur nächsten. Sie hätten kurze Pausen zwischen den Jobs, aber der richtige Feierabend würde erst um 22 Uhr beginnen. Am nächsten Morgen müssten Sie wieder um halb sechs aufstehen, um bei Job Nummer Eins pünktlich zu sein…

Ok, denken Sie jetzt vielleicht, wenn ich so hart arbeite, hätte ich wenigstens viel Geld. Aber nein: Sie kämen mit dem Salär gerade so über die Runden. Ein Albtraum?

Für ca. 300 000 Menschen in der Schweiz ist es Realität. Nicht alle haben drei Jobs, aber sie arbeiten Vollzeit und können trotzdem nur das Nötigste bezahlen: Miete, Krankenversicherung, Lebensmittel.

Deshalb sind die Gewerkschaften für den Mindestlohn. Sie möchten, dass jeder Arbeitnehmer von seinem Salär gut leben kann. Der Bundesrat und viele Arbeitgeber sind gegen den Mindestlohn. Sie haben Angst, er wäre schlecht für die Schweizer Wirtschaft.

Für kleine Firmen und Start-Ups wäre der Mindestlohn vielleicht ein Problem, weil sie nicht so viel zahlen können. Auch in schwachen Regionen wie auf dem Land oder in den Bergen könnte der Mindestlohn problematisch sein.

Am 18. Mai stimmen die Schweizer über den Mindestlohn ab. 22 Franken pro Stunde oder 4000 Franken im Monat sollen alle Schweizer Arbeitnehmer dann mindestens bekommen. In vielen Ländern wie z.B. in Deutschland kann man von solchen Löhnen nur träumen. Dort diskutiert man über einen Mindestlohn von 8,50 Euro (= ca. 10,50 Franken) – der Schweizer Mindestlohn wäre der höchste Mindestlohn auf der ganzen Welt!

Mindestlohn oder nicht? Was meinen Sie? Diskutieren Sie in der Deutschstunde – oder schreiben Sie uns einen Kommentar!

Worterklärungen:
  • Hungerlohn m. – sehr niedriges Salär
  • Mindestlohn f. – minimales Salär
  • hätten, wären, müssten, kämen – Konjunktiv II von haben, sein, müssen, kommen
  • los müssen – Mein Zug fährt in fünf Minuten – ich muss los!
  • pünktlich – Die Züge der SBB sind meistens pünktlich. Die Züge der Deutschen Bahn haben meistens Verspätung.
  • über die Runden kommen (ugs.) – Jeden Monat hat man Angst, dass das Geld nicht genügt.
  • Albtraum m. – schlechter Traum
  • Vollzeit f. – 100 %
  • Miete f. – Die Wohnung gehört mir nicht. Ich miete sie nur.
  • Krankenversicherung f. – Wenn man krank ist und ins Hospital muss, zahlt die …
  • Lebensmittel n. – Essen
  • Gewerkschaft f. – Syndikat der Arbeitnehmer
  • Arbeitnehmer ≠ Arbeitgeber

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