Ab dem 1.1.2017 gilt ein neues Gesetz:
Ein Produkt darf nur “Schweizer Produkt” genannt werden, wenn mindestens aus 80% der Zutaten aus der Schweiz kommen (Lebensmittel) oder mindestens 60% der Produktionskosten in der Schweiz entstanden sind (Uhren).
Ausnahmen: Schokolade und Kaffee.
Ja, es wäre schon schwierig unser National-Dessert, die Schoggi, aus 80% heimischen Zutaten zuzubereiten. Wir müssten dazu ein Land auf einem südlichen Kontinenten erobern und ihn “Schweiz” nennen. Das geht natürlich nicht – auch sprachlich eine schwierige Sache. Aber auf unsere “Schweizer Schokolade” kann die Industrie auch nicht verzichten ( und ich auch nicht!). Zum Glück ist man flexibel im Parlament: man kann eine Sonderregelung machen.
Aber warum hat man eine Ausnahme beim Kaffee gemacht? Ich wusste nicht, dass die Schweiz für Ihren Kaffee international bekannt ist? Die Antwort habe ich rasche gefunden: alle Naturprodukte, die nicht in der Schweiz wachsen können, gehören auch zur Ausnahme. Also könnte man auch eine “Schweizer” Ananas kaufen? Wenn Sie sich für die Details zu diesem neuen Gesetz interessieren: Die Antwort finden Sie hier.
Ich bin froh, dass ich nicht im Parlament sitze und die Gesetze aushandeln muss. Und ich bin froh, dass ich alle 4 Jahren wählen kann, wer das an meiner Stelle tun muss! Deshalb ist es wichtig, sich für solche Themen zu interessieren. Dieses Thema sieht anfangs einfach aus, wird aber rasch kompliziert, wenn man verschiedene Aspekte berücksichtigen muss: Wirtschaft, Industrie, Frankenstärke, Import, Export, etc.
Aber fangen wir bei Ihnen an:
- Achten Sie auf die Herkunft der Produkte, die sie kaufen? Bei welchen Produkte-Kategorien (Früchte/Gemüse, Fleisch, Fertigprodukte, Reinigungsmittel, Kleider, Schmuck, etc) ja und bei welchen nein?
- Was sind Ihre Kriterien, was das Herkunftsland betrifft?
- Kaufen Sie ein Produkt eher, wenn ein Schweizer Kreuz darauf abgebildet ist: Zum Beispiel bei Calanda Bier (gehört zu Heineken, wird in der Schweiz gebraut) oder bei einem Kokosnuss-Keks von Kambly aus dem Emmental?
Diskutieren Sie mit Ihrem Deutschlehrer oder mit Ihrer Deutschlehrerin!
Stellen Sie ihm oder ihr Fragen zu diesem Thema!