… man nicht mehr arbeiten müsste, sondern dürfte?
… jeder nur noch das arbeiten würde, was ihm Spass macht?
Gäbe es dann nur noch Künstler in Lausanne? Oder würde es immer noch Bankangestellte, Busfahrer und Bäcker geben?
Die Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen hat inzwischen schon 130 000 Unterschriften gesammelt. Ein grosser Erfolg: 100 000 Unterschriften wären nötig gewesen, nun sind es sogar viele mehr.
Das heisst, es wird in naher Zukunft eine Volksabstimmung über das Grundeinkommen geben. Wenn diese positiv ausfallen würde, wäre das Grundeinkommen für alle Schweizer schon bald Realität.
Dann würde jeder 2500 Franken vom Staat bekommen – egal, was er arbeitet oder ob er überhaupt arbeitet. Die Arbeitslosenkassen könnten schliessen. Die Sozialzentren auch. Die Funktion der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) würde sich verändern: sie wären nur noch dafür da, um Menschen bei der Suche nach dem Traumjob zu helfen.
Das Leben würde entspannter werden. Jeder hätte genug Geld, um ein einfaches – kein luxuriöses – Leben zu führen. Aber was ist schon Luxus? Das ist eine Frage der Definition: für die einen bedeutet Luxus, viel Geld zu haben und sich teure Dinge kaufen zu können. Für andere kann es Luxus sein, viel Zeit zu haben für sich und die Familie, oder eine Arbeit zu machen, die Freude bringt – auch wenn man damit nicht viel Geld verdient.
Das Grundeinkommen könnte also doch ein Luxusleben ermöglichen: ein Leben mit viel freier Zeit und Freude an der Arbeit.
Die grösste Angst der Kritiker ist, dass mit einem Grundeinkommen niemand mehr arbeiten wollen würde. Aber wäre das wirklich so?
Was meinen Sie? Wie würde sich das Leben verändern, wenn es das Grundeinkommen gäbe? Diskutieren Sie in der Deutschstunde oder schreiben Sie uns einen Kommentar!
Artikel über das Thema der NZZ: http://www.nzz.ch/aktuell/schweiz/impuls-fuer-eine-breite-debatte-1.18162013
Artikel über das Thema des Tages Anzeigers:
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Auf-dem-Bundesplatz-liegen-acht-Millionen-Fuenfraeppler/story/23595136
Worterklärungen:
- wäre, müsste, dürfte, würde, gäbe – Konjunktiv II von sein, müssen, dürfen, werden, geben
- bedingungslos – man bekommt etwas, ohne etwas dafür zu tun
- Grundeinkommen n. – Basissalär
- inzwischen – 2011 konnte man in Zügen der SBB noch Billette lösen. Inzwischen hat sich das geändert: man muss das Billett vorher kaufen.
- Unterschrift f. – Signatur
- Volksabstimmung f. – in der direkten Demokratie der Schweiz gibt es oft Volksabstimmungen über diverse Themen, z.B. über 6 Wochen Ferien
- positiv ausfallen = positives Resultat
- RAV = ORP
Weiterlesen: 2500 Franken im Monat – geschenkt!